Wert? Stoff? Wertstoffhändler?

Aus geheimer Quelle wurde mir folgender Zeitungsartikel des Kölner Stadt-Anzeigers vom 13.03.2015 zugespielt. Ich kann ja von mir nicht behaupten, politisch wahnsinnig interessiert oder gar bewandert zu sein. Trotz allem liest sich dieser Artikel etwas stockend für mich. Da mir manchmal die Interpretation von Texten und deren inhaltliche Wiedergabe schwer fallen, fasse ich hier mal den Artikel so zusammen, wie ich ihn verstanden hab, und Ihr könnt mir dann Hinweise geben, wo ich falsch liege, oder was ich vielleicht nicht richtig erfasst habe. Hier die Keyfacts, die sich mir zu erschließen scheinen:

  1. Das Bastei-Lübbe-Gebäude im Gewerbegebiet wird zu einem Flüchtlingswohnheim umfunktioniert.
  2. Das Bastei-Lübbe-Gebäude im Gewerbegebiet steht irgendwie gar nicht im Gewerbegebiet, obwohl für das Grundstück, auf dem es steht, alle Regeln gelten, die auch für ein Gewerbegebiet gelten.
  3. Flüchtlinge wohnen nicht.
  4. Flüchtlinge tun so etwas Ähnliches wie wohnen. Vielleicht hausen? Dann schreib ich ab jetzt lieber nur Flüchtlingsheim und nicht mehr FlüchtlingsWOHNheim. (Definition für wohnen laut Duden:
    1. a) seine Wohnung, seinen ständigen Aufenthalt haben
    2. b) vorübergehend eine Unterkunft haben, untergebracht sein)
  5. Wohnungen sind in Gewerbegebieten ausgeschlossen, obwohl das ja keine Rolle spielt, da ja das Bastei-Lübbe-Gebäude gar nicht im Gewerbegebiet steht. Und es wird ja schließlich auch kein FlüchtlingsWOHNheim. Sondern nur ein Flüchtlingsheim. Oder Flüchtlingsdings. (s. Punkt 2)
  6. Die Einrichtung dieses nicht provisorischen FlüchtlingsWOHNheims (ansonsten könnte man die 1,5 Millionen € Renovierungskosten wohl schlecht verargumentieren oder besser wegargumentieren) wird durch eine Ausnahme im Baugesetz begründet, die nur für Provisorien gilt.
  7. Man wäre dem Schwindel auf die Spur gekommen, wenn Herr Beck geklagt hätte und diese hanebüchene Argumentation geprüft worden wäre.
  8. Es wird nicht etwa befürchtet, dass den Flüchtlingen durch die Immissionen zu Schaden kommen könnten, es wird vielmehr befürchtet, dass die schädlichen Immissionen nicht mehr ausgestoßen werden dürfen.
  9. Aber dem haben wir ein Riegel vorgeschoben! Aufgrund des Stillschweigensabkommens, sagt der Wertstoffhändler nichts gegen das FlüchtlingsWOHNheim und wir sagen den Flüchtlingen nicht, dass auf Grund der schädlichen Immissionen eigentlich niemand in dem FlüchtlingsWOHNheim wohnen darf. Wir weisen sie einfach auf Punkt 3 hin, dass sie ja eh nicht wohnen.
  10. Dafür, dass der Wertstoffhandel nicht klagt, bekommt er so eine Art monetärer Zuwendung. Die Anwaltskosten werden anteilig durch die Stadt beglichen.
  11. Die Politiker müssen sich nun nur noch zwischen Regen und Traufe entscheiden. Wird das FlüchtlingsWOHNheim ein Provisorium? Dann müsste man irgendwie erklären, warum um alles in der Welt man 1,5 Millionen € in ein Provisorium gesteckt hat. Oder wird es eine langfristige Lösung? Dann müsste man darauf hoffen, dass niemand darauf kommt, dass das eigentlich gar nicht erlaubt ist.
  12. Alles klar. Wenn wir alle dichthalten und keiner was sagt, dann halt ich lieber auch mal den Mund.

Wertstoff13.03.2015 Kölner Stadtanzeiger


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