Werners heimliche Liebe - die Stadt Bremen

Von Wernerbremen

Bremens wundervoller Werdersee

Ihr Lieben,auf vielfachen Wunsch wiederhole ich nach langer Zeut heute für alle, die Bremen noch nicht kennen, meinen kleinen Rundgang durch Bremen . 
Mein Stiefvater sagte immer: "Bremen ist ein Dorf mit einer Straßenbahn" und daran ist etwas Wahres. Bremen ist zwar von seiner Länge her (Bremen-Osterholz bis Bremen-Schönebeck) eine sehr große Stadt (52 Kilometer(!), aber an manchen Stellen ist Bremen eben auch nur wenige hundert Meter breit. 
Das hat zum Beispiel den Vorteil, dass ich mit meinem Fahrrad, nachdem ich in wenigen Minuten die Weser überquert habe, mitten im Grünen bin und gar nicht mehr das Gefühl habe, in der Nähe einer Großstadt zu sein.
Mein Rundgang durch Bremen ist natürlich ein sehr persönlicher und soll Euch ein wenig die Besonderheiten von Bremen zeigen. Viel Spaß!


Neben den üblichen Supermärkten gibt es bei uns in Bremen z.B. noch solche Geschäfte wie diese, in denen ich sehr gerne einkaufe, weil man dort noch persönlich bedient wird und auch einen, wie man hier sagt, Schnack (Gespräch) halten kann.   
  

Bei dieser kleinen Gasse handelt es sich um das berühmte Schnoorviertel in Bremen und man sieht noch genau, wie eng im Mittelalter die kleinen Gassen in Bremen waren, Heute gibt es hier viele Andenkenländen und vor allem wunderbare Restaurants und Cafés.

Als ich diese alte Inschrift in einer kleinen Seitengasse, in die selten Touristen kommen, entdeckte, überkam mich ein Gefühl der Erleichterung, weil ich doch froh bin, dass wir heute in so hygienischen Verhältnissen leben. 

In der Zeit des Mittelalters hat man das Weserwasser zum Brauen des Bieres verwendet und um möglichst sauberes Wasser zu haben, wurde eben einen Tag früher bekannt gemacht, dass niemand seine Notdurft in die Weser verrichtet. 
O glückliche Neuzeit!!!

Dies ist der Eingang zu der Böttcherstraße, die direkt vom Bremer Marktplatz abzweigt. Hier sind viel Restaurants, aber auch eine Goldschmiedewerkstatt, handwerkliche Läden und ein wunderbares Glockenspiel zu finden.

Als ich vor längerer Zeit einmal auf dem Bremer Marktplatz stand, fragte mich ein schwäbischer Tourist: "Was ist das denn für ein Haus?" 

Was dieser Tourist als "Haus" bezeichnete, darauf sind wir Bremer ganz besonders stolz, denn es handelt sich um das Bremer Rathaus, das gleichzeitig Weltkulturerbe ist.

Der Markplatz von Bremen wird umschlossen von schönen alten Häusern, die auch sehr gepflegt werden. Im Sommer stehen vor diesen Häsern ganz viele Tische und Stühle und die Bremer und die Touristen sitzen dann draußen, genießen die Sonne und lassen es sich bei leckeren Speisen oder Kaffee und Kuchen gutgehen.

Das einzige Gebäude am Marktplatz, das mir nicht gefällt, ist das Gebäude der Bremer Bürgerschaft, das ist der Landtag des Bundeslandes Bremen.

Neben dem Rathaus ist der Bremer Roland eines der Wahrzeichen der Stadt Bremen. Er ist das Sinnbild für die Freiheitsliebe und Unabhängigkeit der Bremer. 
Unten neben dem Rathaus seht Ihr mich übrigens stehen. Ich habe einen Touristen gebeten, das Foto zu machen, damit Ihr an dem Größenvergleich (ich bin 1,79 m) sehen könnt, wie groß der Roland ist!


Nur wenige Schritte weiter steht das berühmteste Bremer Wahrzeichen, die Bremer Stadtmusikanten, die in aller Welt bekannnt sind.
Und das Märchen von den Bremer Stadtmusikanten kennt Ihr ja sicher alle!


Im Sommer, wenn die Sonne am Vormittag und Mittag warm auf das Bremer Rathaus scheint, setze ich mich gerne unter die Rathausarkaden und schaue dem Treiben auf dem Bremer Marktplatz zu.Da kann ich so richtig die Seele baumeln lassen und alle Unruhe und aller Stress fallen von mir ab.

Gegenüber dem Rathaus steht der Bremer Schütting.
Das ist das Haus der Bremer Kaufleute. Hier werden bis zum heutigen Tage viele Geschäfte unter Bremer Kaufleuten per Handschlag vereinbart. Das ist eine alte Tradition in Bremen.


Den Abschluss des Bremer Marktplatzes bildet der Bremer Dom, der zum Glück im letzten Krieg nicht beschädigt wurde, obwohl über 50% von Bremen in Schutt und Asche lagen.

Mitten zwischen den Füßen des Rolands (siehe weiter oben) ist die hier abgebildete Steinfigur zu sehen. Kaum ein Tourist beachtet diese Figur, jeder achtet nur auf den starken Roland.

Dabei hat der Roland eigentlich gar nichts für Bremen getan, er ist lediglich ein Sinnbild für den Freiheitswillen Bremen.  Die Figur zwischen seinen Füßen stellt dagegen einen Krüppel dar, der sehr viel für Bremen getan hat.
Bremen besaß früher kaum Weideland und Wald. Da hat die Gräfin Emma, der das umliegende Land gehörte, beschlossen, den Bremern so viel Land zu schenken, wie ein Mann an einem Tag zu Fuß umrunden kann. Ihr Mann, der sehr geizig war, bat darum, den Mann aussuchen zu dürfen und wählte einen Krüppel aus. 
Dieser arme Mann strengte sich vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang an und umkroch ein sehr großes Gebiet, sodass die Bremer nun eine Bürgerweide und einen großen Bürgerpark ihr Eigen nennen konnten. 
Während der Krüppel das Gebiet umkroch, wurde er von den Bremern den ganzen Tag mit Essen und Trinken versorgt. Als er mit untergehender Sonne wieder am Ausgangspunkt eintraf und nachdem er damit so viel für Bremen getan hatte, brach er tot zusammen. Und deshalb hat man ihm zwischen den Füßen des Rolands ein Denkmal gesetzt.

Manchmal denke ich, dass es besser in dieser Welt aussehen würde, wenn man den Menschen ein großes Denkmal setzen würde, die etwas Positives und Gutes für die Gemeinschaft getan haben, und wenn man den Menschen, die Kriege geführt haben, keine Denkmäler mehr setzen würde.

Und damit komme ich zum Abschluss meines kleinen Rundganges, einem großen schwarzen Stein, auf den zahlreiche Bremer in der Nähe des Marktplatzes, des Domes und des Rathauses auch heute noch aus Tradition spucken. 

 Ich selbst pflege diese Tradition nicht, aber dieser schwarze Stein erinnert mich jedes Mal, wenn ich an ihm vorbeikomme, daran, wie wichtig es ist, gegen das Böse und Schlechte in dieser Welt zu kämpfen. 
An der Stelle, wo dieser Stein liegt, wurde 1831 Gesche Gottfried hingerichtet, die einzige Serienmöderin, die es je in Bremen gegeben hat. Sie brachte über einen Zeitraum von 20 Jahren 15 Menschen durch das Gift Arsen um
Man verdächtigte sie in all den Jahren nicht, weil sie auch ihre eigenen kleinen Kinder, ihre eigenen Ehemänner, ihre eigenen Eltern und ihren eigenen Zwillingsbruder nicht verschonte. 
Allen mischte sie Arsen ins Essen und man vermutete, dass es sich um eine noch unbekannte Seuche handele und bedauerte diese Frau von Herzen. Erst nach den letzten Morden kam man ihr auf die Schliche und sie wurde an der Stelle des schwarzen Steins mit einem Schwert hingerichtet.
Um meinen Rundgang fröhlich abzuschließen, beende ich ihn mit einem Foto aus dem Sommer.Wenn es im Sommer schön warm ist, dann erhole ich mich gerne am Weserstrand oder ich sitze im Café Sand und esse ein schönes Stück Apfelkuchen und trinke eine heiße Schokolade dazu.

Ihr Lieben,
ich hoffe, mein kleiner Stadtrundgang hat Euch einen kleinen Eindruck verschafft, was Bremen betrifft.Es ist mir jeden Tag eine ganz große Freude, Eure Kommentare zu lesen und mich mit Euch auszutauschen. Ich bin froh, dass es Euch gibt und ich grüße Euch ganz herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner vom Weserstrand