Werner Mantz dokumentierte in sachlicher Strenge die menschenleeren Gebäude und Straßenzüge der Moderne im Köln der 1920er Jahre, er arbeitete für zahlreiche Vertreter der architektonischen Avantgarde. Nach seiner Übersiedlung nach Maastricht fand er zurück zur Porträtfotografie. Eine Ausstellung im Museum Ludwig, die am 13. Oktober eröffnet wird, führt erstmals beide fotografischen Richtungen zusammen.
Ausstellungsbeschreibung
Werner Mantz (1901–1983) ist als einer der prominenten Fotografen des Neuen Bauens im Köln der 1920er Jahre bekannt. Geboren und aufgewachsen in Köln, eröffnete er 1921 ein Fotoatelier und porträtierte zunächst prominente Intellektuelle, Künstler und Politiker. Ab 1926 erhielt er auch Aufträge als Architekturfotograf für Wilhelm Riphahn, Peter Franz Nöcker, Caspar Maria Grod und anderer Vertreter der architektonischen Avantgarde, die Konrad Adenauers Siedlungspolitik für ein modernes Köln umsetzten.
Architekturzeitschriften wie Bauwelt, Die Form oder Bauwarte publizierten häufig seine Werke. In ihrer sachlichen, schwarzweißen Strenge wirken die menschenleeren Gebäude und Straßenzüge in Mantz‘ Bildern wie monumentale Kulissen der Moderne. Diese Bilder sind es, die Kölns architektonische Moderne über die Stadtgrenzen hinaus bekannt machten.
1932 eröffnete Mantz in Maastricht ein zweites Atelier und siedelte 1938 ganz in die Niederlande über. In Maastricht kam er zurück zur Porträtfotografie und spezialisierte sich auf Kinderbildnisse. Er selbst empfand seine Porträts als gleichbedeutend zu seinen Architekturaufnahmen; ausgestellt wurden sie bislang nicht.
Das Museum Ludwig führt diese beiden Aspekte seines Schaffens zusammen und ermöglicht es erstmals, Mantz‘ Werk in seiner historischen Breite und Diversität zu erfahren. Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Nederlands Fotomuseum in Rotterdam, das den umfangreichen Bestand von Mantz’ Fotografien aus den Niederlanden bewahrt.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Wann und wo
Museum Ludwig
Heinrich-Böll-Platz
50667 Köln
14. Oktober 2017 bis 21. Januar 2018
Eröffnung am Freitag, 13. Oktober um 19:00 Uhr