Werden Vergleiche immer mehr zur Gefahr?

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Es ist eine indiskrete Frage, aber sie sei an dieser Stelle erlaubt: Wie viel verdienen Sie, liebe Leserin, lieber Leser? Tausend oder fünftausend Euro? Ist es viel oder wenig, sind Sie reich oder arm? Und vor allem, sind Sie schön oder hässlich? Klug oder dumm?

Was sollen diese ganzen intimen Fragen?

Nehmen wir einmal an, Sie verdienen zweitausend Euro im Monat, haben einen IQ von 107 und weder Narben noch andere grobe Entstellungen belasten Sie. Woher wissen Sie dann, wie reich, schlau und schön Sie sind?

Ganz einfach nur dadurch, dass Sie sich mit anderen Menschen vergleichen. Wir alle, das lehrt uns die Sozial- und Kognitionspsychologie, haben kein intuitives Gespür für absolute Zahlen. Sie sagen uns schlicht und ergreifend nichts, vor allem emotional sind sie ohne jede Aussagekraft. Bedeutung bekommt ein Gegenstand, eine Zahl, eine Tatsache erst durch ihre Relation zu Vergleichsgegenständen.

Eine typische Konstellation?

Nehmen wir ein einfaches Beispiel aus dem normalen Leben: Mit Ende dreißig fühlt man sich in Deutschland noch wie ein relativer junger Mensch und wird auch so behandelt. Kein Wunder, in einer Gesellschaft die rasend schnell altert und in der das Durchschnittsalter bei deutlich über zweiundvierzig Jahren liegt.

Würde man aber in Frankfurt in ein Flugzeug einsteigen und nach Indien fliegen, dann das alles schon ganz anders aussehen. Kaum in Mumbai gelandet ist, würde er zu einem Herrn mittleren Alters werden. Einfach so, weil das Durchschnittsalter in Indien sehr viel niedriger liegt als in Deutschland.

Wie bei Einstein: alles ist relativ!

Das Problem des ständigen Vergleichens ist natürlich auch und gerade einem Leben wenig förderlich. Selbstverständlich werden wir alle nicht aufhören uns zu vergleichen, so lange wir Menschen sind.

Vergleiche sind aber nur sehr selten geeignet um zu messen, wie gut man dran ist und wie glücklich man sich zu fühlen hat. Viel wichtiger und auch richtiger ist es, weniger nach außen als auf die eigenen Gefühle zu schauen. Denn wenn wir davon ausgehen, dass unsere persönliche Realität immer nur das ist, was wir fühlen, dann sind unsere Gefühle auch das Einzige, was wirklich zählt.

Die Erkenntnis braucht wohl noch Zeit

Leider bekommen wir als Kinder diese Wahrheiten nicht beigebracht. Wir werden geradezu dazu angehalten, uns an den anderen, idealerweise an den vermeintlich „besseren“ Menschen, zu orientieren – und am Ende werden wir unglücklich.

Das ist nicht nur ein deutsches Problem, in Asien ist dies sogar oft noch krasser ausgeprägt. In Deutschland hat man falsche romantische Vorstellungen von Asien. Der Druck auf die Kinder, „etwas Ordentlichen zu werden“, ist dort sehr viel größer als in Westeuropa. Jeder sollte sich davon freimachen, durch Achtsamkeit, aber auch indem man die Fakten an sich zur Kenntnis nimmt, ohne ständiges Vergleichen!


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