JM: Hey, Mareike. Erstes Feedback? Ich mag dein Buch ganz doll. Manchmal muss ich beim Lesen echt innehalten, weil mir die Luft wegbleibt. Aber genau so ist das Leben! Du guckst genau hin, Mareike, kennst deine Figuren bis ins feinste Detail. Das beeindruckt mich. Bin jetzt auf den letzten 100 Seiten.
MF: Ui, jetzt habe ich Herzrasen. Danke danke, du Liebe. Es ist so schön, dass du es liest. Und dass du es magst, ist noch viel schöner.
JM: Bin sehr gespannt auf das Ende. Auf geht’s.
MF: Ich bin sehr gespannt, wie du es findest.
JM: So, hab es ausgelesen. Zitternd. Weil ich mich so vor dem Ende gefürchtet habe. Kommt es zu einem riesigen Showdown à la Yanagihara oder Lize Spit? Werden alle sterben? Werde ich deprimiert sein? Nichts davon. Und gerade deshalb großartig! Auch mochte ich deine Beschreibungen des Elternseins. Cool, distanziert und doch voller Liebe (ganz besonders natürlich Marie). Ja, so fühlt sich das an, habe ich beim Lesen gedacht. Und niemals jammernd wie die Frauen bei Zsuzsa Bánk und ihrem Roman “Schlafen werden wir später”. 1000 Dank für dieses großartige Leseerlebnis zum Jahresende!
MF: Das “Schlafen”-Buch war wirklich ein einziges Jammern, das hat mich so genervt!
Deine Frage “Werden alle sterben?” find ich sehr gut.
Nein, ich wollte unbedingt ein versöhnliches Ende. Die Botschaft, dass ein Neuanfang möglich ist. Dass jede Generation eine neue Chance hat. Jetzt hast du es schon gelesen, Wahnsinn!
JM: Versöhnliche Enden sind gut. Mehrfach ordentlich gefetzt und dann ein halbwegs gutes Ende. Das mag ich. Man kann das auch einfach besser empfehlen – hier spricht bereits die Buchhändlerin
MF: Ich finde, Moritz hat genug durchgemacht. Ich wollte ihn nicht so entlassen, ohne ein gutes Gefühl. Wobei ich selber das Ende ja schon auch sehr traurig finde.
JM: Ja, aber es hätte auch viel schlimmer kommen können!
MF: Ja, keiner sollte zu sehr aus seinem Charakter fallen, so ist es stimmig, oder?
JM: Absolut! Raffael kann sich vielleicht ein bißchen ändern. Und Moritz gehörte für mich schon als kleiner Junge zu den “Guten”. Er hat auch seine Schwächen, war aber für mich eine leuchtende Figur. Das hast du gut hingekriegt. Genauso wie Raffael ja nicht zu 100 % böse ist. Nach all dem krassen Stoff tut dieses Ende richtig gut. Puls, Atmung und Herzfrequenz laufen wieder normal.
Vielen Dank für dieses Buch. All die Ups and Downs unseres Lebens hast du großartig beschrieben.
Was Mareike selbst zu ihrem Buch sagt, lest Ihr hier und auch unbedingt lesenswert ist, was Tobias von buchrevier zu Dunkelgrün fast schwarz sagt. Richtig spannend wird es dann heute Abend in der Berliner Buchhandlung ocelot – da liest Mareike aus ihrem Roman!!
Mareike Fallwickl. Dunkelgrün fast schwarz. Frankfurter Verlagsanstalt. Frankfurt am Main 2018. 475 Seiten. 24,- €