Ja, manchmal frage ich mich wirklich, ob ich an manchen Tagen betriebsblind geworden bin. Klar, als Mutter kann man nie ganz objektiv sein. Ist ja schließlich das eigene Kind um das es sich handelt. Doch irgendwie ist manchmal der Wurm drin.
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In dieser Zeit bin ich Mama. Und zwar Vollzeit-Mama, denn bis auf minütliche Ausnahmen, ist mein Kind immer bei mir. Immer. Anfangs fand ich das wunderschön und konnte mich an meinem Baby nicht satt sehen. Mittlerweile, nach 1,5 Jahren, wünsche ich mir ab und an mal ein wenig Abstand. Abstand um mal wieder nur nach mir zu schauen. Abstand, um meine Augen mal ruhen zu lassen. Aber auch um durch die kurze Distanz, mal wieder etwas Nähe in die Mutter-Kind-Beziehung zu bringen. Nähe im Sinne von geistiger Nähe. Denn körperliche Nähe haben wir beide genug.
Es geht mir nur mal darum, die Situation Situation sein zu lassen und einfach Mal aus ihr heraus zu gehen. Abstand zum Geschehen zu bekommen, um gestärkt, voller Energie und mit unbändiger Lust weiter zu machen. Einfach mal nicht ständig die Augen beim Kind zu haben, sondern mal kurz abschalten.
Das ist natürlich alles meckern auf hohem Niveau. Aber ich spüre immer wieder, wie mir klitzekleine Auszeiten unfassbar gut tun! Und wenn es mir gut geht, geht es Mini-Me auch gut.
Es gibt Tage, zwar wirklich wenige, aber es gibt sie, an denen ich absolut nicht weiß was mit meinem Kind gerade los ist. Es wird geschrieen, getobt, gewütet. Normalerweise versuche ich den Konflikt ruhig zu begutachten. Doch an manchen Tagen, gelingt mir das nicht. Dann würde ich das Kind einfach gern mal Papa in die Hand drücken und sagen: „Du machst das schon!“… Aber leider klappt das nicht so recht, da der Kleine sich bei Papa nicht wirklich beruhigen mag. Also greife ich schlussendlich doch wieder ok die Situation ein, versteife mich und bin blind (vor Wut). Ich werde dann immer hilfloser und gleichzeitig auch lauter, weil ich mit nicht anders zu helfen weiß. Gott sei Dank passiert das nicht alltäglich, aber es gibt Tage, an denen ich mir richtig schlecht vor komme. Schlecht, weil dieser kleine Mensch, mein eigen Fleisch und Blut, gerade mit sich selbst nicht zurecht kommt und ich ihn dazu noch anmaule…
Kennt ihr solche Situationen und hattet ihr auch schon mal das Gefühl als Mama betriebsblind geworden zu sein?
Alles Liebe!
Eure Nina