Es vergeht kein Tag...
...an dem ich nicht mit Werbung bombardiert werde. Wenn ich am Morgen das Radio einschalte Fängt es schon an. Die Apps der Zeitungen auf meinem Smartphone werden immer mehr zu Werbeschleudern. Im Bus, im Zug selbst vom Arbeitgeber werde ich im Intranet freundlich bis penetrant aufgefordert eine Veranstaltung zu besuchen oder die neuste selbstbeweihräucherungs Pressemeldungen zu meditieren.
Die Werbung ist stark und ich bin...
...schwach. Leider schaffe ich es nicht immer, aber immer öfter nicht, den verlockenden Angeboten zu wiederstehen. Bei Wimperntusche und Stylingmouse fällt es mir noch relativ leicht aber bei Flachbildfernsehn und Computer werde ich regelmässig schwach. Nun bin ich sogar zum Umziehen gezwungen, damit ich ein freies Zimmer für mein neues dolbysupersurroundfullhd3d Home Cinema erhalte.
Auch für mein leibliches Wohl ist...
wohlgesorgt. Im Sekundentakt wechseln sich Werbung für Chips mit Diätpillen, Fitnessgeräten und esotherisch tiefgründigem Entspannungsmedidationsdingsbums. Ganz fies sind die Gratismuster welche in Bahnhöfen verteilt werden. Leider habe ich erst nach der dritten Flasch gemerkt, dass ich diese neuartigen Eisteesorten mit Granatapfelpistachepaprikageschmack einfach nicht mag.
Ich fordere ein 24 Stunden Werbeblocker...
...und wäre bereit dafür auch Geld in die Finger zu nehmen. Dann werde ich am Morgen nicht mehr erinnert, dass ich nach dem Wetter im Radio unbedingt einen Kaffee in einer Kapsel einführen muss. Mit den zahlreichen weissen Seiten kann ich die Gatiszeitung meinem Göttikind als Zeichnungsblock schenken. Im Bus sehe ich duch ein unbeklebtes Fenster endlich wieder was für Wetter mir ohne Kaffeekapsel angeboten wird. Die Graffitikünstler haben genügend weisse Flächen und müssen nicht mehr ständig auf Hausmauern ausweichen.
Ohne Werbung habe ich Zeit, mehr zu hören, fühlen riechen und spühren was ich wirklich will.