Eine attraktive Frau mit Idealmaßen läuft im Bikini am Strand. Die ebenso idealmaßigen Männer im besten Alter schauen begierig hinterher. Neben all diesen Idealtypen müht sich eine dicke, schwabbelige Bulldogge, mit der Schönen am Strand mitzulaufen. Wir sehen die Werbung für Almased, ein Schlankheitsmittel. Werbung zur besten Sendezeit im TV "für alle die schon morgen eine Bikini-Figur brauchen!" Schnell und gesund Abnehmen, in wenigen Tagen, Wunschgewicht und Planfigur verspricht Almased. Wie passt dazu der pummelige, faltige Hund?
Ein Bulldog in der Schönheitswerbung ist sicher kein Zufall. Die Wirkung von Tieren auf Menschen wird seit Mitte der 1970er Jahre auch im deutschsprachigen Raum systematisch erforscht. Das gilt besonders für die Werbung, einen Milliardenmarkt. Da will man schon genau wissen, mit welchem Hund sich welche Produkte am besten verkaufen lassen. Die Mensch-Tier-Forschung ist an einigen psychologischen Instituten angesiedelt und liefert für das Marketing der großen Konzerne fundierte Hunde-Empfehlungen vom Basset Hound bei Hushpuppies, dem Scotch Terrier bei Whisky, dem Border Collie bei Ford, bis zum English Bulldog bei Almased oder beim Mini.
Die Zielgruppe, also die potenziellen Käufer des Schlankheitsmittels sind nicht die Schönen der Werbung. Es sind im Gegensatz dazu genau solche Menschen, die sich selbst als zu dick, vermeintlich unschön und unattraktiv empfinden. Die dicke Bulldogge baut aber die Brücke zur Welt der Schönen und Attraktiven. Der sympatische Hund funktioniert als der Kumpel, der den emotionalen Zugang öffnet, Angst nimmt, Solidarität weckt. Erst der speziell ausgesuchte Hund macht die Werbung für die Zielgruppe wirksam.
Ein Lebewesen, das frei atmen und wie ein Hund unbehindert laufen können will. Ein Lebewesen, das nicht schon mit 6 Jahren - so die durchschnittliche Lebenserwartung des Bulldogs - sterben will, obwohl er - gesund gezüchtet - doppelt so alt werden könnte. Der in der Werbung gezeigte Bulldog hat keine Wahl - im Gegensatz zu dem (meisten) Dicken. Die Menschen haben ihm einen kranken Körper angezüchtet. Qualzucht nennt man das. Er muss sich schon mühen, für ein paar Meter mit einem joggenden Menschen mithalten zu können. Hätten wir Menschen ihm seine Gesundheit gelassen, könnte auch ein Bulldog einen Zweibeiner im Laufen locker übertrumpfen. Trotzdem wollen genug Menschen solche Hunde mit zu kurzer Nase, dicken Falten, großen glubschigen Augen und einem pummeligen Körper wie bei Bulldog, Mops, Bully, Kavalier King Charles Spaniel, Perserkatzen und vielen anderen von den Menschen wissentlich und willentlich geschundenen Kreaturen.
“Kurznasen und Glubschaugen: Nicht süß, sondern gequält!“
Fünf Tierarztverbände fordern deshalb: Stoppt die Werbung mit Mops & Co! Die Industrie nutzt die Wirkung der qualgezüchteten Hunde und Katzen ganz bewusst. Sie arbeitet wissentlich mit dem Elend dieser Tiere, um ihre Produkte besser zu vermarkten, statt dieses Elend anzuprangern und Qualzucht zu ächten. Aber auch die "Tierfreunde" sollten in sich gehen. Gerade in Deutschland erleben die Plattnasen seit Jahren einen Boom, namentlich billige Welpen aus den Hundefabriken Osteuropas oder von Hinterhof-Hobby-"Züchtern" in Deutschland. Die Deutschen, die sich so gerne als Tierschutz-Weltmeister selbst hofieren, sollten sich einmal an die eigene Nase packen und endlich der Qualzucht ein Ende bereiten. Es ginge, wenn man nur wollte.
Ein Kommentar von Christoph Jung
Ein Bulldog in der Schönheitswerbung ist sicher kein Zufall. Die Wirkung von Tieren auf Menschen wird seit Mitte der 1970er Jahre auch im deutschsprachigen Raum systematisch erforscht. Das gilt besonders für die Werbung, einen Milliardenmarkt. Da will man schon genau wissen, mit welchem Hund sich welche Produkte am besten verkaufen lassen. Die Mensch-Tier-Forschung ist an einigen psychologischen Instituten angesiedelt und liefert für das Marketing der großen Konzerne fundierte Hunde-Empfehlungen vom Basset Hound bei Hushpuppies, dem Scotch Terrier bei Whisky, dem Border Collie bei Ford, bis zum English Bulldog bei Almased oder beim Mini.
Screenshot aus Almased Bikini-Werbung (hier ARD kurz vor Tagesschau)
Wie kommt nun der Bulldog zu Almased?Die Zielgruppe, also die potenziellen Käufer des Schlankheitsmittels sind nicht die Schönen der Werbung. Es sind im Gegensatz dazu genau solche Menschen, die sich selbst als zu dick, vermeintlich unschön und unattraktiv empfinden. Die dicke Bulldogge baut aber die Brücke zur Welt der Schönen und Attraktiven. Der sympatische Hund funktioniert als der Kumpel, der den emotionalen Zugang öffnet, Angst nimmt, Solidarität weckt. Erst der speziell ausgesuchte Hund macht die Werbung für die Zielgruppe wirksam.
Screenshot aus Almased Werbung "Commercial"
Der Bulldog ist auch ein Lebewesen.Ein Lebewesen, das frei atmen und wie ein Hund unbehindert laufen können will. Ein Lebewesen, das nicht schon mit 6 Jahren - so die durchschnittliche Lebenserwartung des Bulldogs - sterben will, obwohl er - gesund gezüchtet - doppelt so alt werden könnte. Der in der Werbung gezeigte Bulldog hat keine Wahl - im Gegensatz zu dem (meisten) Dicken. Die Menschen haben ihm einen kranken Körper angezüchtet. Qualzucht nennt man das. Er muss sich schon mühen, für ein paar Meter mit einem joggenden Menschen mithalten zu können. Hätten wir Menschen ihm seine Gesundheit gelassen, könnte auch ein Bulldog einen Zweibeiner im Laufen locker übertrumpfen. Trotzdem wollen genug Menschen solche Hunde mit zu kurzer Nase, dicken Falten, großen glubschigen Augen und einem pummeligen Körper wie bei Bulldog, Mops, Bully, Kavalier King Charles Spaniel, Perserkatzen und vielen anderen von den Menschen wissentlich und willentlich geschundenen Kreaturen.
“Kurznasen und Glubschaugen: Nicht süß, sondern gequält!“
Fünf Tierarztverbände fordern deshalb: Stoppt die Werbung mit Mops & Co! Die Industrie nutzt die Wirkung der qualgezüchteten Hunde und Katzen ganz bewusst. Sie arbeitet wissentlich mit dem Elend dieser Tiere, um ihre Produkte besser zu vermarkten, statt dieses Elend anzuprangern und Qualzucht zu ächten. Aber auch die "Tierfreunde" sollten in sich gehen. Gerade in Deutschland erleben die Plattnasen seit Jahren einen Boom, namentlich billige Welpen aus den Hundefabriken Osteuropas oder von Hinterhof-Hobby-"Züchtern" in Deutschland. Die Deutschen, die sich so gerne als Tierschutz-Weltmeister selbst hofieren, sollten sich einmal an die eigene Nase packen und endlich der Qualzucht ein Ende bereiten. Es ginge, wenn man nur wollte.
Ein Kommentar von Christoph Jung