[Werbung] Buchrezension "Unsichtbare Frauen" von Caroline Criado-Perez

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Das Buch "Unsichtbare Frauen" von Caroline Criado-Perez habe ich mir für 15,00 € bei Thalia gekauft, weil ich es auf dem Blog Kosmeticca entdeckt habe und es so auf meiner Wunschliste gelandet ist.


[Werbung] Buchrezension

Produktdaten

Produkttyp: Taschenbuch
Erscheinungszeit: April 2020
Verlag: btb
Printed in Germany
Inhalt: 494 Seiten

FSC Mix Papier

Praxis-Test 

Das Buch ist in sechs Teile gegliedert, die ich kurz vorstellen möchte.Im ersten Teil wird die Benachteiligung von Frauen im Alltag, konkret an den Beispielen Schneeräumen und Schlangen vor den Damentoiletten behandelt.
Im zweiten Teil geht es um die Diskrimierung von Frauen am Arbeitsplatz, und dass Frauen der 75 % der weltweiten unbezahlten Care-Arbeit (Haushalt, Kinder, Altenpflege) verrichten. Im dritten Teil geht es um Design Benachteiligung, zum Beispiel werden landwirtschaftliche Geräte, Autos, Smartphones, VR Brillen und vieles mehr für Männer und deren Körpermaße geschaffen.
Zum Beispiel gibt es weltweit keinen gesetzlich vorgeschriebenen Crashtest mit einem weiblichen Dummy auf dem Fahrersitz, für Crahstests werden immer nur männliche Dummies mit 1,77 Meter Körpergröße und 70 kg Gewicht gemacht, sodass bei einem Autounfall Frauen ein 17 % höheres Todesrisiko als Männer haben. Bei den meisten Frauen im dritten Trimester der Schwangerschaft passt der Sicherheitsgurt nicht, die fahren dann wohl ohne Gurt, was die Frauen und ungeborenen Babies einem unnötigen Sicherheitsrisiko aussetzt.
Teil 4 fande ich auch sehr spannend, weil es um Arztbesuche und Medikamente geht. Bei Arztbesuche werden Frauen weniger als Männer ernst genommen, und viele Probleme werden auf die Psyche geschoben, obwohl es körperliche Ursachen hat.
Und weiterhin werden fast alle neuen Medikamente an Männer oder männlichen Zellen oder männlichen Ratten getestet. Daher weiß fast niemand, dass Viagra Frauen vier Stunden lang zuverlässig von Regelschmerzen befreit und der Methadon Skandal 1962 kam zu Stande, weil das Medikament gegen Schwangerschaftsübelkeit nur an männlichen Ratten getestet wurde und keine Dosis gefunden werden konnte, die Ratten tötet. So hat man es als sicher für Schwangere eingestuft und 1959 auf den Markt gebracht.
Zehntausende Frauen haben das Medikament eingenommen und ihre Kinder haben heute seltene Formen von Vaginalkrebs. 1962 wurde Methadon zum Glück vom Markt genommen. 
In Teil 5 geht es um die fehlerhafte Berechnung des BIP (Bruttoinlandsproduktes) in allen Ländern der Erde, da eben die unbezahlte Care Arbeit der Frauen wie Haushalt, Kinderbetreuung und Altenpflege nicht einkalkuliert wird. Frauen werden auch im Steuerrecht benachteiligt, da sie wegen der vielen Hausarbeit und Kinderbetreuung oftmals nur Teilzeit arbeiten. Deshalb müssen sie eine Steuerklasse (z.B. 4) nehmen, wo man viel mehr Steuern zahlen muss als der Ehemann, der bei Vollzeitarbeit im Schnitt viel mehr verdient und oft Steuerklasse 1 in Anspruch nimmt.
Zudem wird das Fehlen von Frauen in der Politik bemängelt. Sie fehlen in Landtagen, Stadträten und Bundesräten genauso wie im Europarat. Ich werde daher meiner Nachhilfeschülerin empfehlen, in die Politik zu gehen.
Die überdurchschnittliche Todesrate beim Tsunami 2004 in Teil 6 (rund 80 % tote Frauen, nur zirka 20 % tote Männer) wird durch den Glauben der Frauen erklärt. Muslimische Frauen dürfen das Haus nur in männlicher Begleitung verlassen und lernen nicht Schwimmen und nicht auf Bäume klettern. So wurden sie in Ihren Häusern von der Flutwelle überrascht, während viele Männer schwimmen und auf Bäume klettern konnten.
Nach der Katastrophe (und auch vielen anderen Katastrophen) wurden dann schnell Häuser gebaut mit Hilfsgeldern. Leider enthalten die Häuser keine Küche, weil keinerlei Frauen in den Planungsprozess einbezogen wurden. Die Leute müssen jetzt immer Fertigprodukte essen.
Ich habe auch mit meinem Freund über das Buch gesprochen und er findet es zu einseitig. Zum Beispiel schneiden Jungen in deutschen Schulen zensurentechnisch schlechter ab, was ja auch eine Benachteiligung ist. Er verweist auf das YouTube Video "Warum Gender-Mainstreaming Männer kastriert und Frauen frustriert.". Dort wird erklärt, dass Frauen und Männer 1,5 % genetisch unterschiedlich sind, wie auch Frauen und weibliche Affen 1,5 % genetisch unterschiedlich sind und viele Verhaltensunterschiede zwischen Frauen und Männern wie die Personenbezogenheit von Frauen und die Sachbezogenheit von Männern durch das Unterbewusste genetisch bestimmt sind.

Fazit

Das Buch ist absolut lesenswert, aber einseitig, da die Autorin eine Ultrafeministin aus London ist. Mich hat das Buch aber gut unterhalten und wachgerüttelt, dass Feminismus heute immer noch dringenst notwendig ist. 
Viele Grüße
Nancy

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