Unter dem beinahe stündlich wachsenden Druck Luxemburgs hat die Bundesregierung Schritte eingeleitet, um Hosni Mubarak eine Flucht in einen ruhigen Ruhestand in Deutschland zu ermöglichen. Eine bundesweite Kampagne(Foto oben, Plakat in Bremen) wirbt deshalb ab sofort für "Germany" als Ruhe-Standort. Der Umsturz in Nordafrika sei eine Chance, der Welt zu zeigen, dass es sich lohne, zwischen Schwarzwald und Rügener Kreidefelsen Quartier zu machen, sagte ein Sprecher in Berlin, wo Plakatmotive und Werbefilme für die Kampagne vorgestellt wurden. Hosni Mubarak könne zum Türöffner dieses neuen Marksegmentes im Asylbereich werden, indem er seinen Potentatenkollegen von den Vorzügen deutscher Lebensart berichte.
Mit dem Claim "Germany - where growing old feels better" ("Deutschland - wo Altwerden irgendwie besser fühlt") wolle sich die Bundesrepublik als Zuzugsort für Diktatoren, gestürzte Könige und abgewählte Präsidenten der Dritten Welt etablieren, hieß es dazu in Berlin. Das Kabinett plane, vor allem das demografisch ausgeblutete Ostdeutschland mit dieser neuen Strategie aus der Demografiefalle zu führen. Dazu habe man bei der EU Anträge auf rund sechs Millionen Euro Fördermittel für die jetzt gestartete Werbekampagne gestellt. Die Mittel kämen aus dem Infrastrukturfonds und würden von den Ländern vor allem an der "Straße der Gewalt" mit Eigenmitteln aufgestockt.
Aus der Opposition kamen lobende Stimmen. Man wolle hier "bedingungslos mitziehen", denn Deutschlands historische Verantwortung gebiete es, Verfemte und Verfolgte gleich welchen Glaubens oder Kontostands aufzunehmen.