Wer wird Wulff: Operation Nachfolge

Erstellt am 19. Februar 2012 von Ppq @ppqblog
Es ging dann doch schneller als politische Beobachter in Berlin geglaubt hatten. Unter dem Druck, in spätestens 30 Tagen einen Nachfolger für den zurückgetretenen Christian Wulff zu wählen, mit dem alle Parteifunktionäre aller Parteien in Deutschland leben können, haben die Spitzen von Schwarz-Gelb nach Informationen aus Koalitionskreisen bereits in der Nacht zum Sonntag an einer Nachfolgelösung für den zurückgetretenen Bundespräsidenten gearbeitet.
Nachdem am Nachmittag ein Vorbereitungstreffen von Angela Merkel, FDP-Chef Rösler und dem amtierenden Bundestagspräsidentenvertreter Horst Seehofer ein Anforderungsprofil erarbeitet hatte, ging es in der Nacht im Kanzleramt an die Feinarbeit. Für die "Operation Nachfolge" war zuvor mit mehreren Maschinen der Bundesflugbereitschaft ein Spezialistenteam aus Schweden und den USA eingeflogen worden. Nach der "Sportschau" operierte ein Team aus Merkel, Rösler und Seehofer dann, stundenweise assistiert von Sigmar Gabriel, Jürgen Trittin, Cem Özdemir und Gregor Gysi.
"Es ging darum, aus dem vorhandenen Material ein wirklich überzeugendes Angebot an die Parteien zu machen, mit dem auch das Volk leben kann", hieß es im Erich-Ollenhauer-Haus, in dem Sympathisanten die OP in einer Live-Übertragung aus dem Kanzleramt verfolgten. Es war eine Premiere, nicht nur für Deutschland, denn es ging darum, die moralische Integrität von Bischöfin Margot Käßmann mit der väterlich-strengen Kinnpartie von Wolfgang Schäuble zusammenzunähen. Mit dem Hinterhaupt von Gerhard Baum, der auf Betreiben der Liberalen noch am Nachmittag überraschend in den Kandidatenkreis aufgenommen worden war, wurde weiterhin das präsidiale Auftreten von Franz Beckenbauer durch Transplantation von dessen Stirn- und Augenpartie auf den künftigen Kandidaten transplantiert. Auf Wunsch der CDU stellte die beliebte Familienministerin Ursula von der Leyen ihre populäre Frisur zur Verfügung, Bundestagspräsident Norbert Lammert spendete seine einmaligen Fähigkeiten als Moderator und Vermittler.
Niemand habe sich der großen nationalen Aufgabe verweigert, hieß es aus dem OP-Team. So gelang es, auch den umweltpolitischen Ruf des früheren Bauministers Klaus Töpfer auf den Konsenskandidaten zu transplantieren. Dazu hätten die Spezialisten unter persönlicher Leitung von Angela Merkel (Foto oben im OP_Saal) Töpfers prägnante Wangenwarze auf die Jochbeinpartie von Margot Käßmann genäht - eine Operation, die so zuvor noch nie versucht worden war. Um die Volksnähe des neuen Mannes, der nach Informationen aus Anästhesistenkreisen zumindest in der Unterleibspartie auch eine Frau sein wird, noch direkter auszuarbeiten, seien im Morgengrauen dann wie geplant große Teile der Nasenpartie des zuletzt bei der Präsidentenwahl gescheiterten Pfarrers Joachim Gauck mit einem neuartigen Knochenkleber auf die noch offene politische Mitte geklebt worden. Auch diese OP-Phase, die aufgrund der vielen Nervenenden, die neu verkoppelt werden mussten, bei Experten als besonders diffizil gilt, sei "hervorragend" verlaufen. Der präsidiale Patient sei verbunden und ruhiggestellt worden. Es gehe ihm den Umständen entsprechend gut.
Eine Woche lang soll der Konsenskandidat jetzt noch geschont werden, um der Öffentlichkeit Gelegenheit zu ausgiebigen Spekulationen um den neuen Mann oder die neue Frau zu geben. Es folge eine Rekonvaleszenz, während der auch eventuell notwendige Begradigungen am neuen Gesicht und erste Laufübungen ohne Rückgrat absolviert werden sollen. Am übernächsten Wochenende würden dann die Verbände abgenommen, bereits am Samstag darauf werde sich Klaus-Franz Ursula Lammert-Käßmann dann bei Markus Lanz´ erster "Wetten, dass..."-Sendung unter dem Motto "Wir werden Präsident" dem Volk vorstellen. Bis dahin werde auch seine politische Agenda erarbeitet und zwischen Spitzen der Parteien des demokratischen Blocks abgestimmt sein.