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Die Autorin
Nele Neuhaus, geboren 1967 in Münster / Westfalen, lebt seit ihrer Kindheit im Taunus und schreibt bereits ebenso lange. Ihr 2010 erschienener Kriminalroman Schneewittchen muss sterben brachte ihr den großen Durchbruch, seitdem gehört sie zu den erfolgreichsten Krimiautorinnen Deutschlands. Ihre Romane wurden bisher in 17 Ländern verkauft.
Produktinformation
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Taschenbuch: 560 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (8. Juni 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548284671 / ISBN-13: 978-3548284675
Größe und/oder Gewicht: 19 x 12 x 3,4 cm
Leseprobe
Quelle: Schnupperbuch *lies mich*
Alle, die diese Serie noch lesen möchten und die Vorgängerbände nicht kennen, sollten an dieser Stelle lieber nicht weiter lesen!
Die Geschichte... Kriminalkommissarin Pia Kirchhoff ist gerade aus dem China-Urlaub zurückgekehrt, als sie zu einem neuen Tatort gerufen wird. In einem Kelkheimer Firmengebäude der "Wind Pro" wurde die Leiche eines Nachtwächters gefunden. Und genau dieses Windkraftanlagen-Unternehmen hat viele Gegner, denn eine Bürgerinitiative will den Bau von Windrädern im Taunus verhindern. Im Laufe der Ermittlungen stoßen Pia Kirchhoff und ihr Chef Oliver von Bodenstein auf ein Grundstück, dass viel Geld -und einen weiteren Mord- wert ist...
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Meine Meinung: "Wer Wind sät" heißt der 5. Band der Oliver von Bodenstein & Pia Kirchhoff-Reihe, die Geschichte beginnt ca. 1 1/2 Jahre nach Ende des Vorgängers "Schneewittchen muss sterben". Die Story dauert von Montag, 11. Mai 2009 bis Mittwoch, 10. Juni 2009, um mit dem Epilog am Samstag, 14. November 2009 zu enden. Der Schauplatz wurde abermals in das Taunus-Gebiet verlegt. Im 5. Band spielen Profit, Macht und Gier eine große Rolle.
Kriminalhauptkommissar Oliver von Bodenstein ist der Leiter des K11 in Hofheim, hat sich inzwischen von seiner Frau Cosima getrennt und sieht seine kleine Tochter Sophia sehr wenig. Die privaten Probleme von Bodenstein nehmen Überhand und wirken sich sogar auf seine Arbeit aus. Seine Kollegin Pia Kirchhoff dagegen ist seit 3 Jahren mit Christoph Sanders glücklich und so suchen sie gemeinsam ein neues Zuhause. Den Platz von Ekelpaket Frank Behnke nimmt Neuzugang Cem Altunay ein, mit dem es sich wesentlich angenehmer zusammenarbeiten lässt. Die Hauptpersonen sind interessante, vielschichtige Charaktere voller Ecken & Kanten, die eine ansprechende Weiterentwicklung hinter sich haben. Auch die zahlreichen Nebenfiguren wurden reizvoll gestaltet und fügen sich harmonisch ins Geschehen ein, obwohl man sich anfangs mit all den Namen der diversen Charaktere ein wenig schwer tut.
Man findet sich schnell in die Geschichte ein, die dank geschickter Irrwege und überraschender Wendungen spannendes Lesevergnügen verspricht, obwohl die Story stellenweise langatmig geraten ist bzw. mit etwas zu detaillierten Beschreibungen aufwartet. Außerdem gestaltet sich die Handlung ein bisschen vorhersehbar, manche Szenen sind einen Tick zu theatralisch geraten und zu guter Letzt hat sich (wie bereits im 2. Band) mein Verdacht im Hinblick auf den Täter bestätigt. "Wer Wind sät" präsentiert dem Leser eine bereits dagewesene Romanidee, die hervorragend umgesetzt wurde.
Erneut verweben mehrere Handlungsstränge allmählich miteinander und führen zu einem rasanten Finale. Hauptsächlich werden die emotionsgeladenen Geschehnisse aus der Sicht (in der 3. Person) von Oliver und Pia geschildert, wobei wir hier viel über ihre Gefühle und Gedanken erfahren, zwischendurch berichten einige Nebenfiguren über die Ereignisse. Trotz der Vielzahl an Handlungssträngen und Erzählperspektiven wirkt die Geschichte nicht verwirrend, sondern abwechslungsreich. Abgerundet wird dieser Taunus-Krimi durch den mitreißenden Schreibstil von Nele Neuhaus und die wundervoll lebendigen Schauplatzbeschreibungen.
FAZIT: "Wer Wind sät" ist für mich nicht der allerbeste Band dieser Krimiserie, lässt sich dennoch dank des kniffligen Falls, in dem die sympathischen Polizisten ermitteln & viel Lokalkolorit rasch und flüssig lesen. Allerdings haben mich die vielen Nebencharaktere, die überspitzten Szenen sowie die ausgeschmückten Darstellungen ein wenig gestört, weshalb "Wer Wind sät" von mir "nur" 4 (von 5) Punkte erhält.