Nicht nur, weil ich am Jahrestag der Pogrom-Nacht an den Ehrungen für deren Opfer nicht teilnehmen konnte, war es mir besonders wichtig, heute wieder meiner Patenschaft nachzukommen und die Gedenksteine von Helene und Erika Becker aus der Stargarder Straße 6 in Prenzlauer Berg zu putzen.
Und groß war meine Empörung darüber, dass Unbekannte in Greifswald alle im Stadtgebiet verlegten 11 Stolpersteine aus dem Straßenpflaster gebrochen haben. Auch diese Steine erinnern an die während des Nationalsozialismus deportierten und getöteten Juden.
Wie auch am 23. Sept. 2012 in meiner Heimatstadt Wismar. Dort wurden in einer konzertierten Aktion der rechten Szene 9 der 13 Stolpersteine geschändet.
Was für eine Geschichtsverleugnung, was für eine Verrohung. Der durch das NS-Regime durchgeführte Völkermord ist so oft und dramatisch auch durch Überlebende belegt worden, dass ich hierfür kaum Worte finde.
Diese ermordeten Menschen haben häufig noch nicht einmal ein Grab. Sie wurden in Massengräbern verscharrt. Die Stolpersteine sind die letzte Erinnerung an sie. Diese Menschen haben Namen und Daten.
Vor allem deshalb habe ich mir heute besondere Mühe bei Winterputz unserer Stolpersteine gegeben. Für Helene und Erika Becker!
