Ein Hauptthema bei diesen Treffen ist unzweifelhaft die Weltwirtschaft und politische Beziehungen, sowie das geopolitische Machtgefüge. Interessanterweise haben bislang nur sehr wenig Frauen an diesem Treffen teilgenommen.
Wer nichts mit dem Begriff „Bilderberger“ anfangen kann, dem empfehle ich diesen Beitrag aus dem ich folgendes zitieren möchte:
Auch das Weltwirtschaftsforum in Davos ist ein privat organisiertes Treffen, genau so wie die Atlantikbrücke, die Münchner Sicherheitskonferenz oder auch die Treffen der Trilateralen Kommission. Sie wurde von David Rockefeller gegründet und wird von ihm finanziert, sie widmet sich dem Verhältnis USA-Europa-Japan. Oder auch Henry Kissingers Council on Foreign Relations oder Joschka Fischers European Council on Foreign Relations, als dessen Hauptsponsor George Soros auftritt. Auch hier bestimmen private Veranstalter, wer eingeladen wird, welche Journalisten akkreditiert werden.
Alle diese Treffen, vor allem aber die zahlreichen privat finanzierten Thinktanks und Elite-Universitäten, hält Bernd Greiner für bedeutsamer als die Bilderberger:
Ich teile diese Einschätzung. Denn:
Für Greiner konstituieren sich in diesen Konferenzen nicht die Machtverhältnisse, vielmehr würden sie dort lediglich reflektiert.
Ich sehe das bislang ähnlich. Wenngleich es auch möglich ist, das bei diesen Konferenzen die Machtverhältnisse „leicht justiert“ werden.
Solche „Privattreffen“ finden zu tausenden statt. Nicht so schwergewichtig, aber doch bedeutend. In der Wirtschaft nennt man sie Kartelle. Kartelle werden gebildet um wirtschaftliche Vorteile zu erzielen. Das Ergebnis sind meistens Preisabsprachen. Die Bilderberger sind in meinen Augen ein „Macht- und Informationskartell“. Es geht um Machterhalt und Steuerung.
Ich möchte das an einem Beispiel erläutern. Wissen Sie, wie die Modefarben der Saison zustande kommen? Sie werden festgelegt. Zweimal im Jahr treffen sich Produkt- und Marketingmanager der Bekleidungshersteller, sowie Redakteure der führenden Modezeitschriften an einem geheimen Ort. Es gibt keine Presse, keine Mitteilung etc. Sie bilden ein Kartell. Nur das es hierbei nicht um Preisabsprachen geht, sondern um die Festlegung der „Modefarben“. Ein Trend wird gemacht.
„Diese Jahr trägt man hellblau mit einer leichten Schattierung von grau.“
Ist dann beispielsweise in allen Modemagazinen zu lesen.
Manch einer mag nun den Einwand bringen, das man das doch nicht mit den Bilderbergern vergleichen kann. Doch, kann man. Die Bilderberger bestimmen einen Trend. Nicht in Form von Modefarben, sondern in Form von Information. Deswegen sind fast immer einflußreiche Vertreter der Medien bei diesen Treffen.
Und da Wirtschaft (Konzerne) und Medien (Presse, TV etc.) schon seit Jahrzehnten eine Symbiose bilden, ist das, was sie Sehen, Lesen und Hören gesteuert.
Den Begriff Steuerung kann man auch durch den Begriff Kontrolle ersetzen. Kontrolle zu haben über das was die Menschen „denken“ ist der Schlüssel zur Macht. Das ist keineswegs neu. Das gibt es schon seit Jahrhunderten. Ich merke gerade, das ich etwas vom Titelthema abschweife. Darum hier einen harten Übergang.
Wer sind die BILDERBERGER von Morgen?
Da wäre z.B. die Global Young Leaders Conference zu nennen.
Die Global Young Leaders Conference ist ein jährlich stattfindendes, zweiwöchiges Treffen junger Menschen aus der ganzen Welt, die wegen ihrer außergewöhnlichen Eigenschaften als zukünftige Führungspersönlichkeiten angesehen werden. Ziel der Konferenz ist es, in einem globalen Zusammenhang entsprechende Führungsqualitäten zu bilden.
Hier werden junge Menschen auf Stromlinienform getrimmt. Vielleicht nicht jeder. Aber hier beginnt die bildung einer „Elite“.
Die teilnehmenden Jugendlichen sind zwischen 16 und 18 Jahre alt. Auf der GYLC wird ihnen die Möglichkeit geboten, sich mit einigen der wichtigsten Führungspersonen der Welt auszutauschen. Die Teilnehmer werden durch ihre Schule ausgewählt und zur Teilnahme vorgeschlagen oder durch leistungsbezogene Auswahlverfahren ermittelt.
Ich zitiere hier aus Wiki, weil der Beitrag ausführlich ist und ich auf englischsprachige Quellen somit verzichten kann.
Es lohnt sich, den kompletten Wikieintrag zu lesen.
Das Weltwirtschaftsforum
Jedes Jahr treffen sich international führende Konzernbosse, Wirtschaftsexperten, Politiker, Intellektuelle und Journalisten in Davos um über Wirtschafts-, Gesundheit- und Umweltfragen zu diskutieren.
Die Mission des Forums lautet, "den Zustand der Welt zu verbessern". Diese „Weltverbesserer“ und Menschenfreunde betrachte ich mit großer Sorge. Interessant ist auch, wie sich dieses Forum finanziert.
Das Forum wird von seinen 1000 Mitgliedsunternehmen finanziert.
Das typische Mitgliedsunternehmen ist ein globales Unternehmen mit einem Umsatz von über 5 Mrd. US-Dollar, wobei dies je nach Branche und Region variieren kann. Ausserdem zählen diese Unternehmen zu den wichtigsten Unternehmen ihrer Branche und/oder ihres Landes und spielen bei der Zukunftsgestaltung ihrer Branche und/oder Region eine wichtige Rolle. Ab 2005 bezahlt jedes Mitgliedsunternehmen eine Basis-Jahresmitgliedsgebühr von 42'500 CHF und eine Gebühr von 18'000 CHF für die Teilnahme ihres Präsidenten am Jahrestreffen in Davos.
Industrie- und strategische Partner bezahlen jeweils 250'000 CHF und 500'000 CHF, um massgeblich an den Initiativen des Forums mitzuwirken.[/quote]
WikiAl Gore, Bill Clinton, Bill Gates, Bono, Paulo Coelho und Tony Blair stehen in Davos ebenfalls regelmässig auf der Gästeliste. An früheren Jahrestreffen nahmen teil: Angela Merkel, Dmitri Medwedew, Henry Kissinger, Nelson Mandela, Raymond Barre und Jassir Arafat.
Der typische Teilnehmer des Jahrestreffens wurde von Samuel Phillips Huntington in Anspielung auf eine weltweite Elite, deren Mitglieder sich als vollkommen international betrachten, als "Davos-Mann" bezeichnet
Was weit weniger bekannt ist als das Weltwirtschaftsforum, sind die Young Global Leaders.2005 richtete das Forum die Community der Young Global Leaders ein, die Nachfolgeorganisation von Global Leaders of Tomorrow. Die Mitglieder sind unter 40 Jahre alte Führungskräfte aus der ganzen Welt aus den verschiedensten Sparten und Disziplinen. Die Teilnehmer betreiben die «2030 Initiative», die die Erstellung eines Aktionsplans zur Verwirklichung der Vision einer idealen Welt im Jahr 2030 zum Ziel hat.
Jedes Jahr wählt das Weltwirtschaftsforum bis zu 200 neue Mitglieder in diese Community. Plagiatin Silvana Koch-Mehrin ist auch Mitglied.
In diesem Jahr wurden 190 neue Mitglieder gewählt. Einige möchte ich vorstellen.
Jeremy Heimans, Australien, Mitbegründer und Direktor von purpose.com
Diesen Jeremy Heimans muss man näher betrachten. Er ist nämlich auch Mitbegründer von getup.org, einer australischen Bürgerbewegung mit ca. 4,5 Millionen Mitgliedern.GetUp was founded in 2005 by Jeremy Heimans and David Madden, two young Australian graduates of Harvard University's Kennedy School of Government who have worked at the intersection of technology, new media and politics in the United States. David and Jeremy are now co-founders of Avaaz.org, a new global online political community inspired by the success of GetUp and the US group MoveOn.org.
getup
Zu dem aus meiner Sicht dubiosen Verein Avaaz.org werde ich noch einen eigenen Beitrag verfassen.
Auf der Webseite von purpose.com ist zu lesen:Purpose creates 21st century movements. We look for ways that movements can help solve major global problems. To do this, we work with some of the most exciting players in the new green and social economy to help them get to scale faster and some of the world’s biggest brands to mobilize their consumers around progressive causes.
We are also a home for movement entrepreneurship. Our principals are among the founders of Avaaz.org, the world’s largest online movement with more than 5.5 million members operating in 13 languages, and created Australia’s GetUp.org, an internationally-recognized political phenomenon with more members than all that country’s political parties put together.
purposeTo create powerful movements, Purpose has combined key insights from political organizing, behavioral economics, and brand strategy. This is underpinned by cutting-edge technology that enables large numbers of people to come together and self-organize.
As movement-makers, our currency is action, not conversations or eyeballs.
We create movement brands with a visual language and narrative capable of inspiring large numbers of people to action. We don’t rely on traditional media, but we deploy it when it helps us reach new people or gain cultural significance. We use social media as a way to amplify calls-to-action and organize movement members, not as an end in itself. We make powerful content as a way to drive people to action, not as a one-off experience.
purpose
Heimans wird mit hoher Wahrscheinlichkeit mal ein Bilderberger!
Annabelle Long, Volksrepublik China, Managing Director Bertelsmann China Holding
Ich glaube, zu Bertelsmann muß ich wohl nichts schreiben.
Christian Angermayer, Deutschland, Chief Executive Officer Angermayer, Brumm & Lange Merchant Banking Group
Christian Angermayer, Deutschland, Chief Executive Officer Angermayer, Brumm & Lange Merchant Banking GroupABL-Group ist eine unabhängige Merchant Banking Gruppe mit den Geschäftsbereichen Asset Management, Finanzberatung und Investment Banking. 1999 gegründet, ist ABL heute mit rund 6,5 Milliarden Euro Assets under Management, rund 400 Mitarbeitern in 15 Ländern weltweit und mehr als 18.000 angeschlossenen freien Finanzberatern einer der führenden Finanzdienstleister in Deutschland.
Die ABL ist vollständig im Besitz der fünf Partner Christian Angermayer, Peter Brumm, Andreas Lange, Ralph Konrad und Dr. Sebastian Grabmaier sowie der Familie Silvia Quandt.
ABL
Die Zeitschrift „Capital“ hat in der Ausgabe 05/2011 getitelt:
"Der Verführer Was Anleger bei dem vermeintlichen Finanzgenie Christian Angermeyer wirklich erwartet"Christian Angermayer
Wenn das Wunderkind der Frankfurter Finanzszene Hof hält, kommt die Prominenz. Doch so schillernd der Banker auftritt, so dürftig sind seine Anlageergebnisse
capital
Katinka Barysch, Deutschland, Deputy Director, Centre for European Reform (CER)
Centre for European Reform (CER), Gegründet: 1996
Themenschwerpunkte: Politik, Wirtschaft, Gesellschaft
Politische Ausrichtung: proeuropäisch aber kritisch, unpolitisch, finanziell unabhängig von der britischen Regierung und den europäischen Institutionen Aufgaben: Das CER ist ein Think-Tank, der die Qualität der Europa-Debatte verbessern und die zahlreichen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen in der EU analysieren will.
Katinka Barysch ist Deputy Director (Vizechefin) des Centre for European Reform (CER) in London. Barysch, Jahrgang 1970, hat an der Universität München und an der London School of Economics studiert. Bis 1998 war sie Beraterin in Brüssel, wo sie an der Strategie der EU-Kommission gegenüber den osteuropäischen Beitrittskandidaten mitarbeitete. Danach war sie Analystin bei der Economist Intelligence Unit in London. Sie berät das Weltwirtschaftsforum, Regierungen, Finanzinstitutionen und Wirtschaftsverbände. 2002 kam Barysch zum CER.
CER
David J. McAllister, Deutschland, Ministerpräsident von Niedersachsen
Aygül Özkan, Deutschland, Sozialministerin in Niedersachsen
Hala Gorani, USA, Anchor, CNN International
Dan Senor, USA, Adjunct Senior Fellow, Council on Foreign Relations
Leider habe ich nicht genügend Zeit um alle 190 neuen Mitglieder ausführlich vorzustellen.
Die komplette Liste der in 2011 berufenen Mitglieder ist hier Leaders 2011.
Karl-Theodor zu Guttenberg wurde übrigens 2009 berufen.
Die Mitgliedschaft dauert fünf Jahre. Eine Liste aller bisher berufenen findet sich hier..
Partner der Young Global Leaders sind:
Abraaj Capital, Accenture, Agility, Alcatel-Lucent, Alcoa, Bahrain Economic Development Board, Bain & Company, Barclays PLC, Basic Element, Clayton, Dubilier & Rice LLC, Clifford Chance, Dogus Group, Google, HCL Technologies Ltd, Heidrick & Struggles, Infosys Technologies, KPMG, McKinsey & Company, Microsoft Corporation, Nomura Holdings, PwC, Roland Berger Strategy Consultants, Sberbank, VTB Bank, Zurich Financial Services
Ich habe keine Zweifel daran, das einige von diesen Young Global Leaders in einigen Jahren bei den Bilderbergern angetroffen werden.