Wer oder was steckt hinter der Narrenfreiheit für Josephine Marckmann alias Josephine Witt?

Erstellt am 18. April 2015 von Lux
Die Tageszeitung jungeWelt meinte in ihrer gestrigen Ausgabe das obere Bild zum Foto des Tages verklären zu müssen. Dabei scheinen der Redaktion der sich im Sinkflug befindenden Gazette ein paar interessante Aspekte entgangen zu sein.
Der aus dem Dunstkreis von Goldman-Sachs und den Jesuiten stammende EZB-Chef Draghi hatte sich während der wie bestellt wirkenden Protest-Aktion gewiss nicht vor Schreck in die Hosen gemacht. Stattdessen hatte er sich sichtlich amüsiert. Das kann man Draghi nicht verübeln, denn wenn sich der Protest gegen seine asoziale Politik auf solche harmlosen Aktionen beschränkt, dann sind auch zukünftig alle Ampeln auf Grün geschaltet.
Wer führte nun die Protest-Aktion durch?
Der Name der Frau lautet Josephine Marckmann. Marckmann tritt allerdings unter dem Namen Josephine Witt auf. Sie ist 22 Jahre alt, studiert in Hamburg Philosophie und hat - laut Amtsgericht Köln - ein Monatseinkommen von 600 Euro.
Wie Marckmann an den Presseausweis heran gekommen ist, wer ihr diesen Ausweis besorgte oder wie sie auf die Liste der geladenen Journalisten gelangte, ist aus den zahlreichen Presseberichten nicht zu erfahren. Diese Fragen werden merkwürdigerweise noch nicht einmal gestellt.
Bemerkenswert ist weiterhin, dass Marckmann nach ihrer Aktion offensichtlich nicht in Gewahrsam genommen wurde. Zumindest konnte sie sich im Anschluß an ihrer Aktion bereits auf Twitter feiern lassen.
Hatte Marckmann einfach nur Glück bei ihrer Aktion? Nun ist Marckmann kein unbeschriebenes Blatt. Sie ist jedenfalls in der Vergangenheit durch mehrere ähnliche Aktionen in Erscheinung getreten. Und als ob jemand die Hand über die ehemalige Femen-Aktivistin hält, die sich heute als freelance riot (freelance = freiberuflich; riot = Aufruhr) bezeichnet, wurde sie für ihre Aktionen bisher nicht wirklich juristisch belangt. Von Meldeauflagen oder Aufenthaltsverboten für Marckmann ist ebenfalls nirgends die Rede.
Das mutet in Zeiten, in denen selbst harmlose Flitzer in Fußballstadien mit harten Strafen bis hin zu lebenslänglichen Stadionverboten bedacht werden, seltsam an.
Die Herrschenden mauern sich zunehmend ein, sie lassen sich von massiven Polizei-, Armee- und Geheimdienstaufgeboten abriegeln und lassen Gullideckel zuschweißen. Sie verbieten den Anwohnern der Veranstaltungsorte selbst bei Hitze ihre Fenster und Türen zu öffnen, gestatten nicht einmal offiziell geladenen Gästen trotz Regenwetters das Mitbringen von Regenschirmen und sie treffen noch so manch andere paranoide Vorsorgemaßnahmen, aber ein einschlägig bekannter Störfaktor namens Josephine Marckmann kann bei ihnen weiterhin ein und aus gehen wie es beliebt.
Soll das alles nicht stutzig machen?