wer nazis die hand gibt, greift in die scheisse.

foto: mueritz creative commons

wie oft denn noch. wie oft müssen fpö-politiker_innen ganz ungeniert in die braune scheisse greifen, damit ihnen die “politischen mitbewerber_innen” eben nicht mehr die hand schütteln? wie oft muss ein strache mit seinen sprüchen über die “umvolkung”, das “abendland” oder die deportationen in herkulesmaschinen phantasieren? wie oft müssen fpö-politiker_innen wie sebastian ortner als teil einer nazitruppe gemeinsam mit küssel auffliegen, oder wie christian höbart  mit seinen rassistischen aussagen über menschen, die bei uns schutz suchen, entgleisen, damit die “politischen mitberwerber_innen” endlich aufhören, nur nach distanzierung und klarstellung zu rufen? die lange unserie der höbartschen, kicklschen, mölzerschen und strachschen rülpser sollte niemanden zweifeln lassen.

was wollt ihr klargestellt haben? von den effen eine distanzierung von ihrem ureigensten denken zu verlangen ist gefährlich naiv. es ermöglicht immer wieder scheinheilige “eh nicht so schlimm” positionen zu vertreten, um dann doch wieder – no na – auf das eigentliche niveau ganz rechts unten zurückzukehren.

so lange aber die “politischen mitbewerber_innen” sich aus falsch verstandener toleranz nicht zu differenzieren trauen, was geht und was ganz und gar nicht gehen darf, solange dürfen wir uns nicht wundern, wenn uns die braunen auf den nasen herumtanzen. unterschiedliche politische ansichten sind sicher kein grund, um das gespräch zu verweigern und klar auf distanz zu gehen (ja eigentlich sogar oft ein guter anlass). aber nationalsozialistische wiederbetätigung, mal “nur” verbal, mal in form von wehrsportübungen, ist eben viel mehr, als eine andere politische anschauung. es ist das absolute politische no go.

solange podiumsdiskussionen, radio- und fernsehrunden gemeinsam mit nazis abgehalten werden, als wären sie neben den vielen halt auch eine alternative, verharmlost das die nazis. vielerorts versagt die justiz und der verfassungsschutz. leider. aber die politisch bewusst denkenden dürften nicht versagen. weder die politiker_innen, noch die redakteur_innen. auch nicht – oder gerade nicht – in vorwahlzeiten. und auch nicht wegen der berühmten “quote” oder “clickrate”.

mit recht hat faymann in den letzten tagen die vorgangsweise orbans gegen flüchtende menschen mit den “dunkelsten zeiten” in europas geschichte verglichen. rassismus und fremdenhatz sind keine meinungen, sondern ein verbrechen. und das errichten von zwangslagern, das schlagen, hungern und in überhitzten zügen dursten lassen von menschen, das in die irre fahren mit hilfesuchenden, das sind alles absolute tabus für eine zivilisierte gesellschaft, folgerichtig müsste dann aber auch schluss sein mit dem hofieren der braunen in den repräsentationsräumen des landes, mit dem akzeptieren der braunen in koalitionen und mit dem gerede vom demokratischen bogen, der auch solche positionen noch legitimiert.

es rächt sich. zu lange haben viele politisch verantwortliche wiederbetätigung als meinungsfreiheit ertragen, übersehen, verharmlost und nichts getan. jetzt fahren uns die nachfahren der pogromnacht-zündler_innen mit ihrem hinterteil ins gesicht.

wer nazis die hand gibt, greift in die scheisse.

ps. in social media plattformen ist derzeit ausgehend von einem account mit dem namen “Entschuldigung für die österreichische Politik” dieses video im umlauf.

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foto: mueritz creative commons by sa


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