Wer macht mehr Angst, Salafiten wie Pierre Vogel oder Evangelikale?

Wer macht mehr Angst, Salafiten wie Pierre Vogel oder Evangelikale?

"Gehorche Jesus oder stirb!"
Fundamentalistischer Missionar
auf einem Campus in den USA

Heute stolperte ich über ein Video auf Hennings Blog über Evangelikale beziehungsweise christliche Fundamentalisten, welches ich unten verlinke. Dabei fiel mir bei einer Szene am Brandenburger Tor, wo Evangelikale zu wohl Tausenden ekstatisch und lautstark den Prediger folgten eines auf: Wo wird eigentlich mal in den üblichen Medien von der "Unterwanderung" Deutschlands durch diese rechten Evangelikalen diskutiert?
In den letzten Tagen hingegen finden wir immer wieder Berichte über islamistische Salafiten wie den ominösen Pierre Vogel, der eher eine Karikatur seiner selbst ist. Nicht nur wird damit er und seine Sekte oder islamistische Bewegung damit über Gebühr aufgewertet, nein, die Medien tragen auch Mitverantwortung dafür, dass diese Bewegung weiter Zulauf gewinnt. Dabei gibt es in Deutschland nur geschätzte 3000 - 5000 Salafiten, wie einige Experten hier und hier schätzen. Ein Bruchteil der geschätzten 1,3 Millionen Evangelikalen. Und lass es auch inzwischen 10.000 Salafiten in Deutschland geben, verglichen mit den Evangelikalen sind sie eigentlich nur eine absolute Randerscheinung - nur nicht in den Medien. Und von diesen Salafiten sind die meisten auch in der Praxis verfassungstreu, wenngleich sie am liebsten in einem "Gottesstaat" leben würden, wie viele der Evangelikalen in ähnlicher Weise ebenfalls. Nun mag man einwenden, dass von diesen zehntausend Salafiten durchaus wenige Hundert gewaltbereite Dschihadisten sein könnten. Richtig. Aber selbst wenn diese erfolgreiche Anschläge verüben würden, könnten sie Deutschland niemals verändern (abgesehen von einer dann einsetzenden Welle der Intoleranz Minderheiten gegenüber und starken Abbau von Persönlichkeitsrechten seitens der Politik nach Vorbild der Heimatschutzbehörde der USA). Ganz anders die Evangelikalen. Nicht nur haben sie ein starkes Wachstum an neuen Anhängern, nicht nur indoktrinieren sie gezielt die Jugend Deutschlands, sie betreiben nicht selten aggressives Missionarswesen, nein, einige Gruppen der Evangelikalen planen nichts geringeres als eine "Revolution" in Deutschland, wie der Protagonist der ersten Doku es unten beschreibt. Sie haben die Möglichkeit weit stärker zu wachsen, als es die Salafiten jemals könnten, sie haben die Möglichkeit unbemerkt Politik, Medien, Gesellschaft zu "unterwandern", wie es die Salafiten niemals könnten, sie haben die Möglichkeit ein anderes Deutschland zu schaffen, wo der liberalen Gesellschaft große Einschränkungen drohen würden.
Dabei möchte ich nochmals betonen: Die allermeisten Salafiten sind friedliche Menschen, die einfach nur nach ihrer rigiden Auslegung des Islams leben möchten, manche von denen betreiben aktives Missionieren, einige befürworten auch Gewalt zum Erreichen ihrer ideologischen Ziele, würden aber selber nie aktiv werden, und eine kleine Minderheit der Salafiten ist durchaus bereit selber zur Waffe zu greifen, vorwiegend im Ausland, z.B. Irak, Afghanistan, usw. und davon wiederum sind einige wenige bereit auch hierzulande Gewalt anzuwenden. Letzteres muss selbstverständlich auch erkannt, beobachtet und gegebenenfalls bekämpft werden.
Und bei den Evangelikalen sind die allermeisten ebenso friedliebende Menschen die Gewalt ablehnen, die auch in der Praxis verfassungstreu wie die meisten Salafiten sind, wenngleich beide nur die Autorität Gottes als letzte Instanz insgeheim oder offen akzeptieren. Etliche der christlichen Fundamentalisten betreiben aktives Missionieren und nur ein kleiner Teil befürwortet Gewalt zum Erreichen ihrer ideologischen Ziele.

Wer macht mehr Angst, Salafiten wie Pierre Vogel oder Evangelikale?

Auch bei Kindern lösen gehirnwäschemäßige
Massenevangelisationsveranstaltungen tiefe Emotionen aus

Was diese Gruppe aber für uns alle zu einer vielleicht größeren Gefahr im Vergleich zu den Salafiten macht, ist einerseits, dass sie nicht als etwas "Fremdes" wahrgenommen wird, daher es leichter fällt Anhänger zu gewinnen, dass sie viel aktiver bei den Kindern und Jugendlichen missionieren als es die Salafiten können, dass sie überall in der Gesellschaft an den entscheidenden Schalthebeln unerkannt sitzen können, da sie weder Kopftücher noch Rauschebart und Häkelmützchen tragen, dass Teile der Evangelikalen Deutschland durchaus "revolutionär" verändern möchten, wie es die Salafiten nie könnten, selbst wenn alle Muslime Deutschlands (4% der Bevölkerung Deutschlands, nur mal zur Erinnerung) dieser Sekte folgen würden, dass allein deren hohe Anzahl doch schon eine größere Wirkmächtigkeit entfalten könnte als Linksextremisten, Rechtsextremisten und Islamisten gemeinsam, und letztlich, dass diese christlichen Fundamentalisten medial kaum einmal Erwähnung finden und daher ihre Aktivitäten und vor allem deren Hintergründe und deren Agenda der breiten Öffentlichkeit verborgen bleiben. Da hat man in den letzten Jahren schon eher mal etwas von der Gefahr die von Scientology ausgeht gehört.
Die Evangelikalen hätten durchaus die Macht Deutschland entscheidend in eine gewisse illiberale Richtung zu verändern. Die Salafiten werden diese niemals haben. Die Medienberichterstattung sollte dem einmal Rechnung tragen.
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