Anstatt sich mit den drängenden anstehenden Problemen zu befassen, konkret Tag für Tag zu regieren also, schwelgt Artur Mas entrückt in den höchsten Sphären der Konzeption eines neuen Staates.
Das „Recht sich zu entscheiden“ für die Katalanen wird zwar permanent propagiert und eingefordert, ist aber längst noch nicht durchgesetzt. Statt dessen „katalanische Botschaften“ in allen Ecken der Welt, sogar eine eigene UNESCO-Delegation neuerdings (mit eigenen, katalanischen UNESCO-Beiträgen?).
Wollte er sich vom französischen Verteidigungsminister Le Drian Tipps für eine eigene „Grande Armée“ holen, oder wollte er gar die Franzosen um zeitweiligen Beistand gegen die Spanier bitten?
Expertengremien tagen zu jedem Aspekt einer künftigen Staatlichkeit Kataloniens. Das „Recht sich zu entscheiden“ ist unter diesem Aspekt nur eine vorgeschobene Formalie der zur gegebenen Zeit „Die Pflicht, sich richtig zu entscheiden“ nachgeschoben werden wird. An diesem Punkt spätestens müsste es die CiU eigentlich „zerbröseln“, denn die Unió sieht nicht unbedingt den Bruch mit Spanien, auf den Mas hinarbeitet.
Die spanische Regierung versucht offen und versteckt, das Projekt des Artur Mas zu vereiteln. Sie ist per geltender Verfassung dazu verpflichtet.
Aus diesem Dilemma gibt es nur zwei Auswege: Zum Einen eine Verfassungsänderung und die Schaffung eines föderalen Bundesstaates (u.U. verbunden mit einer Änderung in eine Republik?) was die Unterstützung aller Spanier in einem demokratischen Prozess voraussetzte, oder den „harten Bruch“, auf den Artur Mas offenbar hinarbeitet? Der spanischen Regierung stehen dabei alle staatlichen Institutionen einschließlich der Armee und der Geheimdienste zur Verfügung.
Wer offen staatliche Strukturen aller Art schafft, obwohl er kein Geld dafür hat, der hat sich ganz gewiss auch schon Gedanken zu einer eigenen Armee und einem eigenen Geheimdienst gemacht?
Da es genügend Verfechter eines katalanischen Alleinganges zu geben scheint, sollte auch an Rekruten für Geheime kein Mangel sein? Loyalität, Geschäftssinn und Abenteuerlust sind gewiss im Überfluss vorhanden.
Nicht zuletzt die Vorgänge um die vorgezogenen Autonomiewahlen in Katalonien mit den „anonymen Geheimakten aus Madrid“ zu Schweizer Konten namhafter Katalanen muss Mas die Notwendigkeit eines eigenen Geheimdienstes drastisch vor Augen geführt haben.
Unterstellen wir also getrost, dass es ihn in der einen oder anderen Form gibt, den katalanischen Geheimdienst. Dann stellt sich die Frage WER leitet ihn?