Die Frage „Wer ist ich“ taucht in unserem Leben häufig in der Verkleidung „wie sieht meine Zukunft aus, was soll ich tun, was ist das Richtige für mich“ oder ähnlichen Fragestellungen, auf.
In unserer Gesellschaft stellt sich die Frage nach dem „Wer ist ich“ spätestens mit dem verlassen der Schule und den ersten Überlegungen zur Berufswahl. Für so manchen jungen Menschen ist die Beantwortung dieser Frage eine echte Herausforderung.
Ist sie dann beantwortet, stellen wir im Laufe unseres Lebens fest, dass sie wieder und wieder auftaucht.
Liegt es daran, dass sich die Rahmenbedingungen in unserem Leben ändern oder taucht die Frage immer wieder auf, weil wir sie noch nicht wirklich beantwortet haben? Entscheidend für die Beantwortung der Frage – „Wer ist ich“ – sind die Werte eines jeden Menschen. Laut Prof. Viktor E. Frankl, Neurologe und Psychologe sowie Begründer der Logotherapie bzw. Existenzanalyse, erleichtern Werte dem Menschen die Sinnsuche im Leben.
Die Erziehung und die Umwelt erzeugt schon von klein auf eine Grundeinstellung, die bestimmt, was man im Leben schätzt und als wichtig empfindet. Die Bildung dieser Werte ist ab dem ca. 7. Lebensjahr abgeschlossen und gilt dann als unveränderlich. Ein guter Grund, sich mit seinen eigenen ganz persönlichen Werten einmal gezielt auseinander zu setzen.
Den meisten Menschen fällt es ausgesprochen schwer, ihre 10 wichtigsten Werte aufzuschreiben. Sollen diese dann noch in eine Rangfolge sortiert werden, erleichtert dies die Aufgabenstellung in aller Regel nicht.
Wen wundert es dann, wenn die Frage nach dem – „Wer ist ich“ – immer wieder auftaucht? Jede größere Entscheidung die in unserem Leben ansteht hat in der Regel weitreichende Folgen. Entsprechend wichtig ist die Klarheit über die Motive der individuellen Motivation, der Wertehaltung und dem daraus prognostizierbaren Verhalten.
Denn muss Leistung gegen die eigene Antriebsstruktur aufgewendet werden, ist dies auf Dauer extrem anstrengend, nicht erfolgreich und vermittelt das Gefühl stets unter Druck zu stehen.
So kommt es, dass viele von uns an der eigenen Karrierelaufbahn scheitern. Andere sind vielleicht mit viel Fleiß und Einsatz karrieretechnisch auf der Überholspur unterwegs. Was aber, wenn Ihr Job Sie dennoch nicht erfüllt und wirklich glücklich macht? Können Sie den Anforderungen dann auf Dauer Stand halten?
Augenscheinlich haben Sie das erreicht von dem viele andere träumen, verdienen viel Geld und Anerkennung, tragen Verantwortung gegenüber Ihrer Familie, Ihren Mitarbeitern oder der Gesellschaft. Aber sind Sie dann ein Gewinner?
Herausfordernde Lebens-Situationen gilt es so zu gestalten, dass sie im Einklang mit den vorhandenen Werten und individuellen Potenzialen stehen. Unter diesen Voraussetzungen kann Leistung dauerhaft erbracht werden und innere Zufriedenheit in unser Leben einkehren.
Nehmen Sie sich einmal ein wenig Zeit, identifizieren Sie Ihre 10 wichtigsten Werte und sortieren Sie sie nach Rangfolge. Mit dem Bewusstsein über die eigene Wertestruktur werden Ihnen weitreichende Entscheidungen in Zukunft deutlich leichter fallen und Sie schaffen sich so den nötigen Raum und die Rahmenbedingungen zur individuellen Persönlichkeitsentwicklung.