Der Stacheldraht (engl. barbed wire, manchmal auch barb wire) wurde 1867 von Lucien B. Smith in Ohio erfunden und 1874 in seiner weitverbreiteten Form von Joseph F. Glidden aus Illinois auf den Markt gebracht. Diese beiden Männer erhielten Stacheldraht-Patente, aber sie waren nicht die einzigen, die mit dieser Art Zaun experimentierten.
Mit der zunehmenden Besiedelung des Westens der USA war es nämlich notwendig geworden, Rinderherden davon abzuhalten, über die Felder von benachbarten Bauern zu trampeln und den Eisenbahnverkehr zu behindern. Da es in diesen Gebieten kaum Bäume gab, kamen Weidezäune aus Holz, wie sie im Osten der USA und in Europa verwendet wurden, allerdings aus Kostengründen nicht in Frage.Stacheldrahtzäune ließen sich dagegen schnell und einfach errichten. Man musste dazu nur einfache Holzpfähle in den Boden schlagen und den Stacheldraht an ihnen mit Nägeln befestigen. Damit konnten die riesigen Weiden im Westen der USA leicht eingezäunt und die Tiere am Entkommen gehindert werden.
Der deutsche Einwanderer William Edenborn entwickelte Maschinen, mit denen er Stacheldraht und die dazugehörigen Nägel wesentlich preiswerter als alle Konkurrenten herstellen konnte. Er dominierte schon bald die Stacheldrahtherstellung in den USA und wurde einer der reichsten Amerikaner seiner Zeit.
In La Crosse (Kansas) gibt es übrigens ein Stacheldraht-Museum.