Wer genau hinsieht...

Ladies & Gentlemen,
ich erinnere mich an eine Begebenheit, die ich in meiner Jugendzeit in Vorarlberg, Österreich erlebte:
Unsere Familie saß vollzählig um den neuen SW/Fernseher - und ich natürlich mitten drin. Es ging damals um eine sehr geschätzte LIVE-Sendung aus Wien. Aus der Wiener Stadthalle wurde eine staatstragende Feier übertragen. Der Bundespräsident und die gesamte Regierungsmannschaft Österreichs waren bei dieser Feier in Wien zugegen, es wurden Ansprachen gehalten, es traten Artisten auf und natürlich wurde viel musiziert und gesungen.
Dann geschah folgendes: Es trat ein Sänger auf die Bühne, der zu dieser Zeit prominent war. Seinen Namen habe ich längst vergessen. Während dieser Sänger also sein Stück zum besten gab, fiel mir auf, dass er seine Lippen nicht syncron zum Liedtext bewegte. Dies erschien mir zunächst rätselhaft. Wie konnte es sein, dass man das Lied im Fernseher zwar ganz genau hören kann, aber dass die Lippenbewegungen einfach nicht übereinstimmen? Ich machte meine Eltern auf meine „Entdeckung“ aufmerksam und sagte, dass der Sänger nach meiner Meinung bei diesem Auftritt gar nicht singen würde. Wenn aber der Sänger stumm bleibt und nur seine Lippen bewegt, dann muss der Song zwangsläufig von der Schallplatte kommen. Mein Vater reagierte daraufhin sehr erbost. Während er beklagte, dass er dümmeres wohl noch nie gehört habe, rief ich wieder heftig gestikulierend: „Da! Da! Schon wieder!! Seht ihr das denn nicht? Da!! - Er singt nicht!“ Die Reaktion meiner Eltern fiel dann noch unfreundlicher aus und das LIVE-Fernsehereignis ging für mich in bitteren Tränen unter...
Am nächsten Tag suchte ich in der Tageszeitung „Vorarlberger Nachrichten“ nach einer Bestätigung meiner Vermutung. Ich dachte, dass dieses Phänomen doch anderen Fernsehzuschauern ebenfalls aufgefallen sein müsste. Aber in der Zeitung fand sich nichts davon. Erst Tage später wurde über eine skandalöse Respektlosigkeit bei der erwähnten Feier in der Wiener Stadthalle berichtet. Im Rahmen einer Untersuchung hatte es sich herausgestellt, dass der Veranstalter es wagte, - trotz Anwesenheit des Herrn Bundespräsidenten - einen Sänger auftreten zu lassen, der keinen einzigen Ton von sich gegeben hat.
Ich hatte in diesem Fall recht gehabt, weil ich eben genau hingesehen hatte. Und die Moral von der Geschicht? - Man unterschätze Kinder nicht!
Sorgfältig hingesehen habe ich am Fernsehbildschirm auch beim Boxkampf WLADIMIR KLITSCHKO versus PETER, der am Samstag, 11.09.2010 in der Frankfurter Commerzbank Arena stattfand.
Es war eine bombastisch inszenierte Show. Eindrucksvolle Reminiszenzen des Kampfes Muhammad Ali gegen Karl Mildenberger vor 44 Jahren an genau derselben Stelle. - Sicher ein unvergessliches Ereignis für die in 4 Klassen eingestufte Gesellschaft:
1. Die gemeinen Zuschauer.
2. Very Important Persons.
3. Most Important Persons und
4. The Golden Circle
Der Fight in Frankfurt hatte jedoch einen Haken: Es wurde nicht geboxt. Der Nichtkampf war nach meiner Meinung vorher abgesprochen worden, ähnlich einer Wrestling-Show. Mit Sport hatte das nichts, aber auch gar nichts mehr zu tun. Es war ein klarer Betrug am Zuschauer.
Damit es hier keine Missverständnisse gibt: Mir ist nicht daran gelegen, dass Boxkämpfe zu blutigen Ringschlacht ausarten. Die Gesundheit der Profiboxer muss stets Vorrang vor allen anderen Gesichtspunkten haben. Aber ich habe einiges gegen betrügerische Machenschaften, - wie in diesem Fall geschehen! --- Peter Broell

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