Wer die Nachtigall stört

Wer die Nachtigall störtTitel: Wer die Nachtigall stört
Regie: Robert Mulligan
Drehbuch: Horton Foote (nach dem Roman von Harper Lee)

Produktionsland: USA
Dauer: 129 Minuten
Erscheinungsdatum: 1962
Altersfreigabe: FSK 12

Log-Line:
Macomb County im amerikanischen Bundesstaat Alabama während der 30er Jahre. Die friedliche Kleinstadt verwandelt sich in einen Hexenkessel, als der Schwarze Tom Robinson der Vergewaltigung einer Weißen angeklagt wird. Alle sind von seiner Schuld überzeugt, bis auf den Pflichtverteidiger Atticus Finch. Durch sein selbstloses Vorgehen zieht er den Hass seiner Gegner auf sich, die selbst vor Finchs Kindern nicht Halt machen…

Meine Meinung:
In Gedenken an die kürzlich verstorbene Autorin Harper Lee, die ja den Roman zu dem Film verfasst und dafür auch den Pulitzer-Preis bekommen hat, entschieden wir uns, diesen Film zu Ihren Ehren anzuschauen. Ich muss zugeben, dass wir den Roman dazu NICHT gelesen haben und diese Rezession rein auf den Film basiert!

Ich fühlte mich anfangs recht verloren, als wir lediglich die Kinder begleiteten, wie sie den Alltag eines vermeitlichen düsteren Kapitels der Amerikanischen Geschichte, nämlich der Wirtschaftskrise, “überstehen”. Die Krise an sich wird nur angedeutet, der Farmer, der seine Schulden mit Nüsse begleichen will u. dgl. Ich fühlte mich nicht wirklich in dieser Zeit gefangen, diese Thematik plätscherte nur so dahin – das geht fast den halben Film lang so weiter!

Der kleine Drei-Käse-Hoch, der sich gleich zu Beginn der Familienbande anschloss … was hat der da zu suchen?! Ich hab gelesen, dass das eine Referenz zu Lee’s gutem und bekannten Freund Truman Capote sei, aber im Ernst. Aber ok, Spannungsaufbau dachte ich (und grummelte innerlich).

Etwas später kommt endlich der Vater in Aktion… naja, mehr oder weniger. Er versucht als fürsorglicher, aufopfernder und liberaler Vater seine Kinder groß zu ziehen. Gut – gekauft (aber warum die Kinder ihn nur mit Vornamen anreden versteh ich immer noch nicht so recht. Auch, warum er sich das gefallen lässt und wo ist die Refernz/Hintergrundgeschichte zu seiner Armee-Zeit?).

Später (nach einer gefühlten Ewigkeit), kommt der Angeklagte und der Prozess wird endlich voll in die Handlung eingebettet – aber auch hier nur Schritt für Schritt. Vielleicht so gewollt, weil man das Ganze aus den Augen der Kinder berichten will? Mag sein, aber trotzdem kostete mich das meine vollste Aufmerksamkeit und das vermeitliche Filmvergnügen mutierte zu einem knallharten Wachbleibmarathon.

Die Szene im Gerichtssaal, mit den Aussagen, mit den Vorwürfen und dem abschließenden Plädoyes waren wirklich ansehnlich. Aber so gut und schnell diese Sequenz gekommen ist, so schnell ist sie auch wieder gewichen. Die Urteilsverkündung, das Desaster danach…

Der aufkeimende Hass auf den Anwalt Atticus (welcher eigentlich nur von einer Person richtig dargestellt wird) durchzieht den Schlussteil des Filmes. Der Teil des Spukhauses, welches ja anfangs als Plot für die Kinderchen diente, findet zum Schluss sein “Highlight” durch den später sehr bekannten Schauspieler “Robert Duvall”.  Eine dürre Portion Ironie zum Schluss, und tja … das wars dann auch … danach kam die Endmelodie und eine Parabel zur Unterhaltung zwischen Vater und Tocher, “wer die Nachtigall stört”.

Fazit:
Als ich die Endcredits zu Gesicht bekam, war ich beinahe entsetzt, DAS soll eine der großartigsten Geschichten aller Zeiten sein? Pulitzer-Preis? War der Film so viel anders als das Buch? Immerhin hat der Film 3 Oscars bekommen (darunter bester Hauptdarsteller) und ist bei IMDB ganz weit oben. Für mich aber eine riesen Enttäuschung. Ich lass nicht mal die Bemerkung gelten, dass der Film einfach “alt” sei. Viele tolle Filme stammen noch aus der Schwarz-Weiß-Ära, wie z.B. “Charlie Chaplins – Der Diktator”, “Psycho”, “Citizen Kane” um nur ein paar zu nennen. Ich fand diesen Film einfach langweilig, zumal diese Thematik (auch heute) sehr ernst und tiefgründig ist. Viele Filme haben dies weit besser aufgegriffen, mit mehr Herz und Engagement. Bestes Beispiel vielleicht der Film “Schrei nach Freiheit” vom Regieseur Richard Attenborough [Gandhi] aus dem Jahre 1987 mit (man mag es kaum glauben) Kevin Kline und Denzel Washington. Ein Journalist, der nach anfänglicher Skepsis auf die Seite der Schwarzen tritt, sie verteidigt und danach den Zorn der weißen Rasse spürt (nach einer wahren Geschichte!).

Aber dieser Film berührt mich so gut wie gar nicht und ich muss mich doch wundern, warum viele diesen Film in so hohen Tönen loben.

Mein Rating:
5/10

https://de.wikipedia.org/wiki/Wer_die_Nachtigall_st%C3%B6rt_%28Film%29

http://www.imdb.com/title/tt0056592/

http://www.rottentomatoes.com/m/to_kill_a_mockingbird/



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