Wer der ganzen Welt helfen will, muss dazu auch imstande sein

Wer der ganzen Welt helfen will, muss dazu auch imstande sein

Ich wünsche Euch allen ein frohes Osterfest - Euer fröhlicher Werner


„Wenn Du die ganze Welt retten willst, dann brauchst Du die gewaltigen Schultern eines starken Herkules. Wenn Deine Schultern aber so schmal sind wie meine, dann begnüge Dich damit, mit der Veränderung der Welt in Deiner Umgebung anzufangen.“

Alexander Rykow
Ihr Lieben,

zunächst einmal möchte ich Euch, wo immer Ihr heute seid, ein fröhliches, liebevolles, friedliches und gesegnetes Osterfest wünschen!
Mögen Euch die Feiertage reichlich Ruhe und Beschaulichkeit schenken und möget Ihr erfüllt werden mit Freude, Friede, Zuversicht und Liebe!“
Das ist mein ganz persönlicher sehnlicher Osterwunsch für Euch!

Heute möchte ich Euch ein Märchen von O.M. Aivanhov erzählen:

„Wer der ganzen Welt helfen will, muss dazu auch imstande sein“
 "Es war einmal eine kleine Eichel, die sagte zu einer alten Eiche:
"Ich bin so mit Liebe erfüllt, dass ich nun der ganzen Menschheit helfen werde."
Aber die alte Eiche antwortete ihr:

"Begib Dich ein bisschen die Erde hinunter, damit Du Dich weiterentwickelst.

Du wirst sehen, danach wirst Du viel nützlicher sein, Du wirst wachsen,
Du wirst den Vögeln Schutz bieten, Du wirst die Schweine ernähren,
Du wirst den Menschen Schatten spenden, Du wirst die Maler inspirieren."
"Du bist alt", antwortete die Eichel abfällig, "Du faselst etwas daher, Du verstehst nichts,

ich werde den Menschen helfen."
Und bereit, sich in ihre menschenfreundlichen Unternehmungen zu stürzen,

setzte sie sich an den Straßenrand.
Da kam ein Schwein vorbei, sah sie und fraß sie auf.
So endete die Güte dieser armen, kleinen Eichel."
Ihr Lieben,

als ich vor vielen Jahren junger Dozent für evangelische Theologie an der Universität Göttingen war, war es meine Hauptaufgabe, Seminare für junge Erstsemester zu veranstalten, um den jungen Frauen und Männern einen problemlosen Einstieg in das Studium zu ermöglichen.
Die meisten dieser jungen Menschen hatten ganz wundervolle Visionen und Pläne für die Zukunft. Sie erzählten mir voller Begeisterung, wie sie die Welt menschlicher, wärmer und heller gestalten wollten. Es waren so wundervolle junge Menschen mit so wunderbaren Ideen, dass man sie vor Freude hätte in den Arm nehmen mögen.
Etliche Jahre später suchte ich eine größere Anzahl dieser jungen Menschen, die inzwischen in Amt und Würden waren, auf, um zu sehen, was aus ihnen geworden war.

Und ich erschrak: Mit ganz wenigen Ausnahmen hatten die Schwierigkeiten und Sorgen des Alltags die Visionen und Träume dieser jungen Menschen zum Einsturz gebracht. Von ihrem Engagement und ihrer ursprünglichen Fröhlichkeit war nur wenig übrig geblieben.

Unsere heutige Geschichte gibt uns da einen wichtigen Hinweis:

Wenn wir in dieser Welt helfen wollen, müssen wir bereit sein, erst einmal selbst zu wachsen.

Nehmt Euch einen Blumentopf mit Erde oder wählt Euch einen kleinen Platz in Eurem Garten aus und steckt eine kleine Eichel dort in den Boden und dann beobachtet, wie plötzlich aus der Erde ein kleiner zarter Pflanzenspross emporwächst und nach wenigen Wochen seht Ihr eine kleine Eiche vor Euch. Diese Eiche ist aber noch so jung, so zart, dass sie zusammenbrechen und abknicken würde, wenn Ihr auch nur ein einziges gekochtes Osterei an diese kleine Eiche hängen würdet.
Eine gestandene große gereifte Eiche könntet Ihr dagegen mit Tausenden von gekochten Ostereiern schmücken, die Eiche könnte das ganz ohne Probleme leisten.
So ist das auch mit uns: Auch wir gleichen der Eichel und der Eiche.
Wenn wir dieser Welt helfen wollen, wenn wir Licht in das Dunkel dieser Welt hinein-tragen wollen, wenn wir dieser Welt Hoffnung und Zuversicht schenken wollen und wenn wir in dieser Welt das Licht der Freude, des Friedens und der Liebe entzünden wollen, müssen wir auch Zeit für uns selbst finden, wir müssen bereit sein, auch selbst von der Eichel zur Eiche heranzureifen.

Wenn wir das nicht tun, geht es uns wie der Eichel:
 
Die Sorgen, die Probleme, der Zweifel im Alltag werden unseren Mut, unsere Zuversicht und unsere Hoffnung verzehren und uns zusammenbrechen lassen.
Aber wir wollen den Blick nach vorne richten.
Die Botschaft von Ostern lautet: Hoffnung, Freude, Zuversicht.
Die Botschaft von Ostern sagt: Wir sollen NIEMALS AUFGEBEN! Unser Bemühen ist niemals umsonst!
Seid ganz herzlich gegrüßt und umarmt  
Euer fröhlicher österlicher Werner

Wer der ganzen Welt helfen will, muss dazu auch imstande sein

Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt


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