Wer Angst hat vor Inflation oder Deflation - Bitte lesen!

Erstellt am 24. August 2010 von Investdenker
Inflation oder Deflation. Diese zwei Wörter irren seit nunmehr fast 2 Jahren durch die Köpfe der Menschen. Auf jedem Stammtisch hört man mittlerweile das Argument: "Bei den riesigen Staatsverschuldungen muss ja eine Inflation kommen. Ist ja logisch."
Verfolgt man etwas die Berichterstattung aus der volkswirtschaftlichen Fachecke, ist das ganze nicht mehr so klar. Es gibt auch schon Vertreter der Lehre (z.B. Paul Krugman), die von Deflation und Rezession sprechen.
Ein Anleger hat es also momentan nicht leicht. Glaubt er der Inflationstheorie, dann muß er in Immobilien, Gold und sogenannte feste Werte (dazu gehören auch Blue-Chip Aktien) investieren. Kommt aber die Deflation wird er mit diesen Investments Geld verlieren.
Glaubt man an die Deflation, so behält man einfach sein Geld am Sparbuch und sieht zu, wie es mehr und mehr Kaufkraft erlangt.
Was passiert nun. Nun wir haben auch keine Ahnung, aber wir haben eine Prognose. Es wird alles nicht so schlimm! Warum das?
Andre Meier, ein Volkswirt des internationalen Währungsfonds hat die vergangenen Krisen analysiert und ist den Verhaltensweisen der Menschen auf den Grund gegangen. Diese deskriptive Herangehensweise brachte zum Vorschein, daß es zwischen 1970 und heute in den Industriestaaten 25 Krisen gegeben hat. Die kürzeste Krise dauerte zwei Jahre, die längste Krise zog sich sechs Jahre lang.
In 23 von den 25 Krisen hat sich die Geldentwertung deutlich verlangsamt. Nur zwei mal hat sich eine Inflation beschleunigt, aber auch dabei kam es zu keinem Überschießen der Inflation.
Doch wie stehts mit der Deflation. Wenn die Teuerungen zurückgehen, kommt es da nicht zu einer Deflationsgefahr? Wie deutlich die Inflation sinkt, hängt laut Studie stark davon ab, wie hoch sie vorher war. Als Faustregel gilt: Je geringer das Ausgangsniveau, desto geringer sind auch die Rückgänge. Als zum Beispiel Großbritannien Anfang der 80er-Jahre eine dreijährige Schwächephase erlebte, sank die Inflation von 20 auf weniger als fünf Prozent. Australien rutsche zehn Jahre später in eine ähnlich lange Flaute. Dort ging die Inflation aber nur von sieben auf zwei Prozent zurück.

„Wenn die anfänglichen Teuerungsraten schon sehr niedrig sind, stabilisiert sich die Inflation schneller“, so das Fazit.

Die Löhne und Gehälter in den Industriestaaten sind nach unten hin starr. Anders als in der Großen Depression sind Einschnitte bei Nominallöhnen heute die ganz große Ausnahme. Deshalb scheint hat auch die Deflation einen Boden zu haben.

Fazit. Inflation oder Deflation - beides wird nicht so schlimm!