Idyllische Familiennachmittage -bzw. abende bergen auch immer gewisse Gefahren in sich. Dies musste jetzt unsere älteste Tochter erfahren, als wir mit ihr und ihrer Familie auf dem Balkon saßen und einen tollen Sonnenuntergang hoch oben über den Dächern von Berlin genossen. Da kam sie nämlich auf die Idee, gemeinsam mit ihrem Sohn zu testen, wie klug denn Opa wohl so ist. “Was ist schwerer: Ein Kilo Federn oder ein Kilo Eisen?”, fragten beide mit diebischer Freude und der offensichtlichen Erwartungshaltung, dass Opa in diese plumpe Falle tappen würde. Doch der Witz ist so alt, dass – wie es so schön heißt – im Keller dumpf die Bartwickelmaschinen dröhnten. Als ich dem kleinen Mann dann noch erklären wollte, was der Clou an der Geschichte ist und warum ein Kilo Federn genauso schwer ist wie ein Kilo Eisen, grätschte der Mann unser Tochter verbal dazwischen und meinte mit einem vielsagenden Blick auf seine Frau zu seinem Sohn: “Das hat sogar deine Mutter verstanden.” Was soll ich sagen? Wer anderen eine Grube gräbt, … So kann es einem selbst mit zwei juristischen Staatsexamen ergehen, was wiederum die altbekannte These belegt: Judex non calculat.
Auch bei einem traumhaften Blick in den Berliner Abendhimmel kann’s passieren …