Unser Trip in die Industriestadt Wenzhou hatte den Grund, dass wir mehreren Armaturen Fabriken einen Besuch abstatten mussten. Die erste Geschäftsreise in den chinesischen Süden war eine Erfahrungen mit allem was man sich darüber auch nur vorstellen kann.
Aber von Anfang: Die Stadt ist ein Zentrum der chinesischen Konsumgüterproduktion. In zahlreichen eher kleinen bis mittelgroßen Fabriken wird unter oft megaeinfachen Bedingungen gearbeitet. Viele der Betriebe sind inzwischen privat geleitet, was zu einem beträchtlichen Reichtum geführt hat. Die wichtigsten Exportprodukte sind Textilien in Massenproduktion, Leder- und Sportschuhe (mit bis zu 4000 Firmen ist Wenzhou der führende Standort in China), Feuerzeuge (ca. 70 % Anteil weltweit), Brillenfassungen (einer der bedeutendsten Produktionsstandorte weltweit) oder einfachere Elektronikprodukte.Auffallend ist dabei, dass nach einer Phase fast ausschließlicher Orientierung an westlichen Mustern nun zunehmend auch eigenes Design, z. B. bei Schuhmodellen, in den härter gewordenen Markt gedrückt wird.
Nach der Ankunft mit dem Schnellzug stand unser Chauffeur bereit für uns. Im Langversion 7er BMW ging es zum ersten Essen. Ich erspare euch dir Details über alle Gerichte, aber die Highlights waren Entenzunge, Schweineohr, Schweinefüsse, Fischinnereien und ganz viele Meeresfrüchte. Da muss man leider durch und nach ein/zweimal kosten, kann man ruhig zugeben, dass das nicht unsere Leibspeisse ist. Danach gingen der Sales und Technical Officer in ihre erste chinesische Fabrik. In dieser wurden auf einfachste Weise Ventile und Filter gefertigt. In Deutschland würden dafür nur noch Maschinen schuften, hier waren es 400 kleine Chinesen. Einfach super! Nach einem zweistündigen Meeting und einer Lehrstunde über deutsche Qualität, wurde uns versprochen, dass all unsere Wünsche eins zu eins umgesestzt (=kopiert) werden. Abends gabs dann wieder viel zu Essen und trinken bevor wir in unser Luxusfünfsternehotel zurückgebracht wurden. Nächster Tag andere Firma, gleiches Programm, modernere Fabrik und viel Spaß.
Mittwoch gings zurück nach Peking. Dazu mehr in den nächsten Tagen…
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