Für die Skandale des Jahres sorgten 2011 alte Bekannte wie Lindsay Lohan, Charlie Sheen und Jörg Kachelmann. Ihre tatsächlichen oder unterstellten Verfehlungen wirbelten die Öffentlichkeit zwar auf, sorgten aber im Vergleich zu dem, was sich andere – eigentlich von Eskapaden völlig unberührte – Personen leisteten, für weniger Aufsehen.
Für den ersten großen Knaller im Jahr war Arnold Schwarzenegger verantwortlich. Im Mai gaben er und seine Noch-Ehefrau Maria Shriver die Trennung bekannt, welche – wie in Hollywood üblich – aufgrund«unüberbrückbarer Differenzen» erfolgte. Was zu diesen Differenzen geführt hatte, kam nach und nach ans Licht und kratzte gehörig am Saubermann-Image des einstigen «Gouvernators». Bereits vor 14 Jahren hatte Arnie eine Affäre mit der Haushälterin seiner Familie, die nicht ohne Folgen blieb. Arnie wurde 1997 gleich zwei Mal Vater. Seine Frau Maria brachte im September Sohn Christopher zur Welt, Haushälterin Patty Baena einen Monat später Sohn Joseph.
Zur Veröffentlichung der Angelegenheit hatte Arnold Schwarzenegger den günstigsten Moment abgewartet – sofern es dafür überhaupt einen günstigen Moment gibt. Erst nach seiner zweiten Amtszeit als Gouverneur von Kalifornien und der Beendigung seiner Politkarriere, kam seine Affäre mit Patty Baena an die Öffentlichkeit. Selbst im skandalerprobten Sonnenschein-Staat hätte den Gouverneur diese private Verfehlung das Amt kosten können.
Schlichtweg Liebe
Christian von Boetticher, Hoffnungsträger der CDU von Schleswig Holstein, brachte eine Affäre um die Karriere noch bevor die überhaupt richtig begonnen hatte. Von Boetticher galt als potentieller Nachfolger des amtierenden schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Peter Harry Carstensen. Er war Vorsitzender der CDU und Spitzenkandidat für die Wahl 2012. Doch so vielversprechend seine poltische Zukunft auch aussah, sie war zerstört, als bekannt wurde, dass er 2010 eine Affäre mit einer Minderjährigen gehabt hatte.
Von Boetticher behauptete, das wahre Alter des mittlerweile 17-jährigen Mädchens nicht gekannt zu haben und versuchte, die Situation mit einem inzwischen legendär gewordenen Satz zu retten: «Es war schlichtweg Liebe.» Vergebens. Er musste sich von seiner politischen Laufbahn verabschieden und hat sich inzwischen gänzlich aus der Politik zurückgezogen
Arnold Scharzenegger und Christian von Boetticher, zwei Saubermänner, an denen der Schmutz lange Zeit abzuperlen schien, haben die Skandale geschadet. Andere Promis haben von privaten Verfehlungen profitiert. So zum Beispiel Lindsay Lohan. Der Playboy mit ihren Nacktaufnahmen war in den USA sofort vergriffen. Ihr ist nach Drogen, Partyabstürzen und Gefängnis offensichtlich ein Comeback gelungen.