Weil 1000€ sehr viel Geld sind, spätestens da sagte Elwira Tschüss zu ihren Zusatzfunktionen, wenn nämlich schon die scheiß Plastikkiste mit den Knöpfen und dem Joystick dran, die irgendwann ausleiern, schon 1000€ kostet, dann wird sie sich die anderen Sachen noch weniger leisten können. Nochmal, sorry für den Einwurf, weil 1000€ so viel Geld sind, würde der nette Mitarbeiter von der AOK, der hat da nämlich Kontakte, versuchen eine gebrauchte Steuerung zu organisieren. Er ruft noch am nächsten Tag bei Permobil an, der kennt da nämlich einen. Habe ich schon mal erwähnt, wenn ich das höre, das mir immer schwarz vor Augen wird? Und dann, dann meldet er sich bei mir.
Tja, Hauptsache die Notreparatur kommt durch. Aber das ist nun mal die halbe Miete. Und dann geht’s weiter, wie? Egal. Natürlich meldete er sich nicht bei mir, weder, ob er die Steuerung hatte, noch, dass die Genehmigung durch war. Auch wenn er‘s mir versprochen hatte. Das macht einen unheimlich wütend, wenn man nicht mal mehr auf das Wort von Leuten zählen kann. Aber ich bekam Trost. Statt des Anrufes, dass die Reparatur genehmigt ist, bekam ich einen Termin für den Austausch der Steuerung. Natürlich ist es ja egal, dass ich dann zur Arbeit gehe, der Rollstuhl geht ja vor. Daran muss man wirklich noch arbeiten, wirklich, ich habe Verständnis für die Engpässe der Sanitätshäuser, für Lieferzeiten, für was auch immer. Aber ich tue mich sehr schwer damit, es hinzunehmen, dass man mir Termine gibt, an die ich mich zu halten habe. Als ob ich keine Verpflichtungen hätte. Das hat diesen Beigeschmack, dass man davon ausgeht, dass ich nur zuhause sitze und es mir erlauben kann zu warten. Auf der anderen Seite frage ich mich, auch wenn ich mich über das Verständnis meines Vorgesetzten oder Arbeitgebers freue, ob ich nicht zu kompliziert bin, ob es nicht eine Rolle spielt bei der Überlegung, ob man Behinderte einstellt oder nicht, wenn sich das alles mit denen so kompliziert gestaltet. Und da ist noch nicht die Rede von den Aufzügen, die theoretisch immer kaputt sein könnten.
Egal, erst mal wieder den Rücken entspannen können, das geht vor. Da bin ich nicht so blöd und schlage Ersatztermine vor. Und es hat wirklich reibungslos geklappt. Das Komplizierteste war, den Termin bei der Zicke am Telefon zu bestätigen. Die Reparatur dauerte vielleicht keine 20 Minuten. Was zurückbleibt, ist die Frage, warum konnte man das nicht schon vor zwei Wochen so regeln? Aber erst mal muss ja der Kostenvoranschlag vorliegen, und dann darf erst repariert werden und so weiter. Es ist auch, soweit ich das beurteilen kann, eine neue Steuerung, keine gebrauchte. Und ein bisschen Resthumor, vielleicht liegt‘s daran, dass ich auch im wahrsten Sinne des Wortes meine Lage entspannt hatte nach der Reparatur, blieb mir erhalten. Was soll ich sagen, das Sanitätshaus ist hart, die Krankenkasse ist härter, trotz Kontakten aus allen Himmelsrichtungen scheint Permobil am härtesten zu sein. Soviel erst mal dazu, nächste Station: Rollstuhlvorführung, die erste.
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