Wenn Paare sich uneins sind oder wie kann eine Einigung gelingen?

Von Einrichtungsideen

Einer meiner öfter vorkommenden Aufgaben ist die Beratung von Paaren, die sich nicht über die Einrichtung einigen können.
Nun ist es ja völlig legitim, dass man verschiedene Geschmäcker hat. Bei manchen Paaren passt es auch in dieser Hinsicht besser, bei anderen schlechter. Die Frage ist hier, wie gehe ich damit um? Bin ich kompromissbereit oder will ich meinen Standpunkt auf jeden Fall durchboxen.
So fällt es nicht immer leicht, einzusehen, dass unsere eigene Bewertung nur eine subjektive Möglichkeit unter vielen ist, wie die Dinge betrachtet werden können.
In diesem Zusammenhang habe ich in einem Radiointerview mal eine interessante Aussage von einer Frau gehört, die sich nicht mit ihrem Partner einigen konnte: „Er versteht mich nicht“, aber das macht ja gar nichts, „ich verstehe ihn ja auch nicht“.
Der Experte kann nur helfen, wenn Kompromissbereitschaft besteht und auf seine Erfahrung vertraut wird. Nimmt man hingegen dessen Tipps oder Beratung persönlich, besteht die Gefahr, dass einer der Betroffenen am Ende unzufrieden ist, da er sich als Verlierer fühlt. Z.B. ist es wenig hilfreich wenn einer zu dem anderen sagt: „Siehste, ich habe es dir ja gesagt!“. Solche Kommentare sollte man sich möglichst verkneifen.
Bei den allermeisten Paaren funktioniert indessen diese Art der Beratung sehr gut und es kommt zu einem für alle Seiten zufriedenstellendem Ergebnis. Keiner verliert sein Gesicht, weil er sich nicht der Meinung des Anderen gebeugt, sondern dem Urteil des Experten vertraut hat.
Ist dies allerdings nicht der Fall, die Beziehung vielleicht auch sonst nicht mehr die allerbeste oder die Streitkultur nicht gut, wird man auch hier nicht helfen können. Es wird keine Zufriedenheit aufkommen.
In meiner Laufbahn hatte ich bisher zwei Fälle, wo der Umgang miteinander schon so schlecht war, dass es auch für mich höchst unangenehm war dabei zu sein. Hier konnte ich kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen, weil nicht die Einigung und das gute Ergebnis im Vordergrund standen, sondern der „Sieg“ über den Partner und die allgemeine Unzufriedenheit schon zu groß war, um Lösungen zu finden.
Foto: Pixabay

yvette

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