Wenn Olympiade ist und keiner geht hin…

Von Klaus Ahrens

Am Wochenende wurde ich gefragt, warum hier im Blog nichts von der letzte Woche begonnenen Olympiade in Brasilien zu lesen sei – schließlich gebe es ja beispielsweise bei Turnieren wie der EM oder der WM hier hier auch Meldungen zum Fußball…

Es gibt viele Gründe, über die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro nicht zu berichten. Meine sind neben mangelndem persönlichem Interesse für die olympischen Sportarten insbesondere die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verwerfungen, die die Spiele gerade in Brasilien offenlegen.

Der Staat Brasilien ist regelrecht pleite und die Menschen werden von korrupten Politikern immer weiter in Elend geführt – auch mit den Milliardenkosten der Olympiade. Den Menschen fehlt es an allem, von Essen über Wohnungen, Schulen, Krankenhäuser und Medikamente bis hin zu Arbeit – sie haben andere Sorgen, als auf Deubel komm raus trotz Zika-Virus Sportfeste mit zugedröhnten Athleten nach dem Motto „Doping führt zum Sieg!“ zu verfolgen.

Das ist wie das „Brot und Spiele (Panem et Circenses)“ der alten Römer – nur statt Brot gibt es Hungerspiele…

Normalerweise beschweren sich die Leute ja eher, wenn über etwas berichtet wird, aber entgegen ihren Interessen. Das können Politiker, Beamte oder Verwaltungsangestellte sein, die sich dann meist direkt mit Abmahnungen melden wie jüngst das Jugendamt Lüdinghausen oder die braune AfD.

Obwohl ich diesbezüglich ja hoffe, daß das jüngste Urteil des BGH zur Meinungsfreiheit, die auch negative Bewertungen von Personen im Internet deckt, hier Einiges verbessern wird.

Foto: Parco Olympico doe Jogos Olimpicos de 2016, Miriam Jeske, CC BY-SA 3.0 br