In der Geschäftsleitung lesen wir miteinander dieses Buch vom St. Galler Management-Guru Malik. Wir sind positiv angetan von der guten Lesbarkeit und der Tatsache, dass Malik viel guten Menschenverstand hat und einsetzt. (Allerdings könnte er ein wenig bescheidener auftreten und das Buch ohne Verlust um einen Drittel kürzen, wenn er weniger wortreich wäre…).
Malik betont die Wichtigkeit von Management für eine Gesellschaft. Er sieht in gutem Management das eigentliche Rückgrat einer gesunden Gesellschaft und meint, „dass die Entwicklung eines Landes vor allem mit seiner Managementqualität zusammenhängt.“ Es gäbe eigentlich gar keine „unterentwickelten Länder, sondern nur unterentwickeltes oder auch fehlentwickeltes Management in diesen Ländern, wozu auch Nepotismus und Korruption gehören“ (S.64).
Das ist zweifelsohne eine bemerkens- und bedenkenswerte Äusserung. In manchen Ländern würde die Wirtschaft bestimmt wesentlich besser funktionieren, wenn das Management gut wäre. Das gleiche gilt für die Politik. — Trotzdem würde ich sagen, dass die Aussage zu kurz greift. Vielleicht müsste man besser sagen: Gutes Management ist zwar notwendig, aber nicht hinreichend. Es gehören z.B. auch strukturelle Voraussetzungen dazu, die den unterentwickelten Ländern oft einfach vor die Nase gesetzt werden. Damit sollen sich die lokalen Eliten nicht entschuldigen und aus der Verantwortung stehlen (wie leider allzu oft geschieht). Jeder soll dort den Hebel ansetzen, wo er etwas ändern kann – wo er wohl auch etwas ändern soll.