Gestern hatte ich nach Feierabend noch auf der Arbeit schnell zwei Bücher eingetütet, die ich als Leihe aus Wanderbuchlisten hatte. Auf der Suche nach dem Zettel mit der Adresse drauf, klappte ich das eine Buch auf und las wie gewohnt ein paar Zeilen… vor allem den letzten Satz… und dann stutzte ich: "Häh? Den kennst du gar nicht?! Wie kann das sein? Hab ich das Buch etwa doch nicht zu Ende gelesen?"
Es kommt häufig vor, dass ich auf der Arbeit in den Mittagspausen ein anderes Buch lese als zu Hause. So war habe ich Alina Bronskys Spiegelkind auf der Arbeit gelesen. Ich fand es eigentlich ganz okay…
Die Grundidee der Dystopie war mal eine andere als in den übrigen Dystopien, die ich bisher gelesen habe: Die Protagonistin (ich hab ihren Namen vergessen) lebt in einer Welt, in der Normalität groß geschrieben und angestrebt wird. Doch ihre Mutter ist alles andere als normal, sie ist eine Phee und eines Tages verschwunden.
Klingt doch eigentlich ganz gut, oder? Aber was ist dann passiert? Wieso kenne ich das Ende nicht?
Besonders in den letzten Wochen bin ich sehr neugierig auf viele andere Bücher geworden. Tatsächlich habe ich mir dann auch ein, zwei Bücher gekauft und sofort gelesen… darüber habe ich dann Spiegelkind vergessen.
Manche Bücher sind okay, aber sie fesseln nicht. Tatsächlich war ich selbst am meisten darüber überrascht, dass ich das Buch vergessen hatte. Das hat mich zum Nachdenken gebracht. Was hatte Spiegelkind bzw. hatte es nicht, weswegen das passieren konnte?
Das letzte voran ich mich erinnern kann, ist, dass sich mitten in der Geschichte der Tempus veränderte. Von Vergangenheit sprang die Geschichte in die Gegenwart ohne für mich erkennbaren Grund. Zudem konnte mich die Protagonistin nicht begeistern. Sie wirkte unstet, schwankte abrupt in ihren Gefühlen und ihre Handlungen waren für mich nicht immer verständlich motiviert.
Vermutlich konnte ich so das Buch vergessen…vor allem wenn danach so viele gute Bücher folgten…
Ist euch so etwas ähnliches schon einmal passiert?