Der eine oder andere von euch kennt mich ja vielleicht ein bisschen - ihr wisst durch Snapchat ("milchschoki") oder meinen Blog, dass ich gern für spannende, ungewöhnliche Lippenfarben zu haben bin - YOLO und so. Ich führe sie auch ohne jegliche Bedenken aus - zumindest in meiner Freizeit, einfach weil mich die irritierten Blicke fremder Menschen nicht kümmern. Man kann es ja ohnehin nie jedem recht machen, warum sich also verbiegen.
Wenn also einmal mehr eine Indiemarke dabei ist, besondere Farbkandidaten auf den Markt zu bringen, dann könnt ihr gewiss sein, dass ich meist ganz vorn mit in erster Reihe anstehe und die dicken Wurstfinger gierig ausstrecke. Diesmal war das mal wieder bei Lime Crime der Fall. Drei neue metallic-Nuancen launchte die Marke vor wenigen Wochen und da auch das aktuell wieder trendige metallic-finish ein Freund von mir ist, wollte ich die hübschen Exoten natürlich unbedingt haben:Blondie, Mercury und Lana zogen also vor Kurzem bei mir ein. Einzeln kosten die Babies jeweils knappe 18€, im Bundle für alle drei zusammen habe ich aber nicht ganz 40€ bezahlt und daher gut gespart. Lime Crime versendet mittlerweile über Großbritannien. Der Postbote (DPD) klingelt also schon nach ziemlich genau einer Woche an eurer Tür. Auch müsst ihr keinen Umweg eurerseits über das Zollamt befürchten, sondern bekommt die Bestellung definitiv nach Hause.
Die Swatches seht ihr hier aufgetragen mit dem jeweiligen Applikator in einem Zug. Da aber erst Tragebilder wirklich aussagekräftig sind, wie ich finde, habe ich auch noch einmal alle Farben für euch als Lippenswatch und natürlich als fullface:
Blondie finde ich enorm wandelbar. Geswatcht wirkt er fast roségold - allemal sehr goldlastig. Auf den Lippen ist er plötzlich viel kühler und der Schimmer wirkt eher silbrig. Auch auf den Tragebildern diverser Damen online bei Instagram und co. wirkt er mal wärmer, mal kühler. Eine dieser Farben, die bei jedem anders aussieht. Ich mag ihn sowohl pur an mir, als auch als Akzent mittig über andere Lippenfarben getupft. Die Textur empfinde ich als minimal cremiger, als bei seinen beiden Geschwistern, dabei bleibt der Auftrag aber sehr unkompliziert und das Tragegefühl angenehm.
Mercury ist vielleicht der exotischste der drei. Lime Crime beschreiben ihn schlicht als "metallic Mauve" - also in etwa ein schmutzig-silbriger Fliederton. Auch dieser Kandidat sieht online an anderen mal eher 'taupig' aus, mal sehr violett. Sicher keine Farbe für jederman, ich bin aber gerade deswegen sehr angetan. So einen Ton habe ich noch bei keinem anderen Hersteller gesehen. Qualitativ kann ich auch hier nicht meckern, er ist sehr deckend, nicht schlierig oder ungleichmäßig und trocknet flink.
Lana ist mein Überraschungskandidat. Ursprünglich war ich mir sicher, gut auf ihn verzichten zu können. Er erschien mir als am wenigstens besonders von allen drei Farben. Ich bestellte ihn schließlich nur mit, weil alle Kandidaten zusammen im Bundlepreis fast so viel kosteten, wie zwei einzelne Velvetines und es daher unsinnig gewesen wäre, dies nicht zu nutzen. Ironischerweise gefällt er mir nun fast am besten, weil er unglaublich edel wirkt. Es handelt sich um ein sattes, warmes Bronzebraun oder "burnished brown", wie Lime Crime es auf der Homepage selbst beschreiben. Tatsächlich etwas dunkler und wärmer, als die ersten Swatches und Tragebilder der Marke auf diversen social media Kanälen es vermuten ließen.
Die Textur ist wunderbar gleichmäßig und geschmeidig - aufgrund der hohen Deckkraft entfällt außerdem jegliches Schichten und etwaiges Korrigieren. Ein Auftrag - fertig. Wie auch die anderen beiden Exemplare setzt er sich schnell und trocknet fix und ebenmäßig. Auch ein angenehmer Tragekomfort ist hier, zumindest aus meiner subjektiven Sicht, gegeben. Hier sei aber natürlich immer angemerkt, dass ich das Liquid Lipstick-Tragen gut trainiert habe und daher auch matte Lippenprodukte selten bis nie unangenehm finde ;)