Oftmals ist es harmlos, wenn Kinder vorübergehend keinen Appetit haben. Wenn dieser Zustand jedoch anhält, ist Vorsicht geboten. Mangelerscheinungen können die Folge sein, und Appetitlosigkeit bei Kindern kann sowohl für Eltern als auch für die Kinder selbst zu einer großen Belastung werden.
Viele Kinder haben sehr einseitige Geschmacksvorlieben, zum Beispiel nur Pastagerichte, oder nur Süßes, oder würden sich am liebsten tagtäglich von Pommes mit Ketchup ernähren. Nicht gerade gesund, und ziemlich einseitig – aber oftmals sind Eltern schon froh, wenn die Kinder überhaupt etwas essen, und geben nach. Und das ist auch genau die richtige Strategie!
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Denn vor allem gilt: je mehr Zwang und Druck mit dem Essen verknüpft ist, desto weniger sind Kinder bereit, auch ein paar neue Dinge auszuprobieren, oder bei dem Mahlzeiten auch wirklich regelmäßig zu essen. Wenn ein Kind sehr einseitige Gelüste hat, dann hat dies oftmals auch einen Grund. Der Körper meldet einen Bedarf an bestimmten Nährstoffen, zum Beispiel an energieliefernden Kohlenhydraten, unterscheidet dabei jedoch nicht zwischen gesunden und ungesunden Quellen für Kohlenhydrate.
Besonders Kinder verspüren dann Gelüste auf besonders “einfache” Lebensmittel, wie Süßigkeiten oder Gebäck. Forschen Sie also ruhig einmal nach, was hinter den Gelüsten Ihres Kindes steckt. Lust auf Zucker oder auch Mehlspeisen und Pasta kann möglicherweise umgeleitet werden auf Früchte, oder zumindest mit Honig gesüßte, vollwertige Gebäcksorten. Wenn Kinder immer wieder Lust auf Pommes und andere Kartoffelgerichte haben, könnte möglicherweise ein Eisenmangel dahinterstecken. Eltern sollten diesen einseitigen Gelüsten durchaus Beachtung schenken und sie nach Möglichkeit bei ihrem Kinderarzt erwähnen, um mögliche gesundheitliche Ursachen auszuschließen.
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Was aber tun, wenn man einem Kind so gar nichts schmackhaft machen kann, was im Entferntesten gesund ist, wie Linsen oder Bohnen, oder gar Gemüsesorten wie Brokkoli oder Grünkohl? Viele Kinder verdrehen schon beim Anblick von “Grün” auf ihrem Teller die Augen, und sind nicht dazu zu bringen, genügend Gemüse zu essen. Das kann zu einer wahren Zerreißprobe für die Nerven werden. Hier kann man es mit mehreren Strategien probieren.
Manchmal wirkt das Belohnungsprinzip, nach dem Motto: wenn du eine kleine Portion Gemüse isst, kannst du ruhig auch eine Portion der Lieblingsspeise essen – sei es Pasta, Pommes, Eis oder der Pudding zum Nachtisch. Versuchen Sie dabei, möglichst wenig Druck auszuüben, sondern erklären Sie Ihrem Kind, dass nicht alles, was gut schmeckt, auch gesund für seinen Körper ist, und dass viele Dinge, die gesund sind, vielleicht nicht ganz so gut schmecken, man sie aber essen muss, und zwar gerade deshalb, damit der Körper ungesunde Dinge wie Zucker oder fettiges Essen besser verträgt.
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Eine weitere Möglichkeit ist es, sich ganz neue, kindgerechte Rezepte auszudenken, und die Gerichte möglichst phantasievoll zu präsentieren. Eine Belohnung zum Schluss ist auch dabei nie verkehrt: wenn sich das Kind brav durch seinen Gurkensalat gegessen hat, den man spiralförmig wie einen Weg auf dem Teller anordnen kann, kann unter der letzten Gurkenscheibe eine kleine Belohnung liegen, oder auch ein “Bon”, den das Kind sammeln kann, um dann bei einer bestimmten Anzahl von Bons einen Preis zu erhalten. Je spielerischer Sie das Essen gestalten können, desto besser! Schließlich ist Genuss und Lust beim Essen beinahe ebenso wichtig wie die dabei aufgenommenen Nährstoffe.
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Wir wünschen Ihnen viel Geduld und Kraft, wenn Ihre Kinder keinen Appetit haben.
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Herzlichst Manuela und Arno Richter
