Gehen oder bleiben. Die Entscheidung war nicht so leicht wie es sich anhörte, denn entweder müsste sie ihre Familie verlassen oder sie würde Adam nie wieder sehen. Wie Mias Vater spielte er in einer Band, die jedoch viel mehr Erfolg hatte. Manchmal konnte sie sich nicht vorstellen wieso sich Adam genau für sie entschieden hatte, doch Mia war froh darüber, denn sie teilten die Liebe zur Musik, auch wenn Adam auf einen ganz anderen Stil stand. Aber das alles hatte keine Bedeutung mehr, weil Mias Leben auf eine unvorstellbare Art erschüttert wurde. Nun war es an der Zeit sich zu entscheiden, ob sie mit ihrer Familie mitgehen sollte, oder zurück zu Adam.
... kann sich alles verändernEin neuer Tag beginnt, man wacht auf und denkt sich nichts dabei. Doch das ist keine Selbstverständlichkeit und genau das wird einem hier klar, während man dieses Buch liest. Die Autorin Gayle Forman macht einem auf erschreckend nüchterner Art bewusst, wie schnell sich das Leben verändern kann. Wie alles, was alltäglich zu sein scheint, plötzlich weg ist und danach nichts mehr so ist wie es einmal war.
Auch wenn Mia ein zurückhaltendes Mädchen ist und sich nicht so gut in die Massen integrieren kann, kommt sie kein einziges Mal so rüber als wäre sie ein Teenager voller lästiger Selbstzweifel. Mia ist extrem sympathisch und genauso schließt man auch nach und nach ihre Familie und Freunde ins Herz. Ich habe selten ein Buch gelesen, in dem die Charaktere so echt und normal wirken und doch eine so starke Verbindung zum Leser aufbauen, dass man das Buch nicht mehr zu Ende lesen will, weil es dann wirklich aus und vorbei, und das Schicksal der Figuren somit besiegelt ist.
Die Geschichte wird aus Mias Sicht geschrieben, die sich einmal an die Vergangenheit erinnert und dann wieder zurück in die Gegenwart kommt. Es ist ein kleines hin und her, wodurch man die Figuren immer besser kennen lernt und doch spürt man schon den schmerzlichen Verlust der Familie gleich zu beginn. Es gelingt der Autorin sehr gut aus einer Realität zu erzählen, die aber dann doch wieder so unwirklich und brutal erscheint und auch wenn man schon weiß, wie das Buch endet ist man bis zur letzten Seite angespannt. Es ist kein Buch, das spannend oder aufregend ist. Denn dieser Roman ist so viel mehr, so voller verzweifelter Gefühle, und genau das ist es was einem hier die Tränen in die Augen treibt.
FazitFür diesen Roman sollte man auf jeden Fall einen Haufen Taschentücher bereit halten, denn hier kommen die Tränen so überraschend, dass man sie gar nicht aufhalten kann. Mit bloß einem Satz schafft es die Autorin, diesen Effekt zu erzielen und das muss man ihr hoch anrechnen. Denn Mias Familie ist ganz normal und dadurch kann man sich auch so gut mit ihr identifizieren. Aber genau das ist es, was einem beim Lesen so große Angst einflößt, denn diese Normalität ist zum Greifen nah.
Irie Rasta Sistren dankt blanvalet herzlichst für die Bereitstellung dieses Buchs.