Seelenreinigung, was ist das eigentlich, was versteht man darunter? Ich versuche das mal so erklären:
da gibt es einen Punkt der mir immer wieder sauer aufstösst. Immer wieder trete ich ins gleiche Näpfchen, wieso eigentlich. Was ist das für ein Muster…
ja und dann gehe ich mal auf die Suche in mir selbst. Wann habe ich das erste Mal diese Reaktion bei mir gemerkt, oder wann hat man mich zum ersten Mal auf dieses Verhalten hingewiesen, was war oder ist der Auslöser, usw.
Diese Suche aber sollte dann geschehen, wenn es einem so richtig gut geht. Denn dabei steigt man schon ganz schön weit hinunter in den Seelen-Keller
doch in einer guten Phase ist es auch möglich, ehrlich zu sich zu sein, nichts zu beschönigen zu wollen oder Schuldzuweisungen zu machen.
Nur, wer denkt während dieser Hoch-Zeiten schon daran… sicher die wenigsten. Ich früher auch nicht. Aber seit ich als Heilerin Menschen auf ihrem Weg helfe, habe ich über mich viel dazu gelernt.
Fotos: © Dagmar Hiller
So ein Leben verläuft in Wellen, es besteht aus höchsten Höhen und allertiefsten Tiefen.
In der Höhe wird gelebt, agiert, kaum mal an sich gedacht. Man geht an die Grenzen, teils über die Grenzen, überholt sich selbst in seiner Euphorie der ‘es geht mir super, grandios, alles gelingt mir Phase’, das Leben fliesst…
und man geniesst es.
Soll man auch, richtig so!
Doch wenn man dann ins Tal kommt, der Lebens-Fahrstuhl rasant nach unten rast, wenn man ganz elend unten angekommen ist, dann fängt man an zu hinterfragen.
Dann wird intensivst nachgedacht, überlegt, analysiert, Aussen-Hilfe gesucht. Da wird gefragt, gesucht, sich selbst gepeinigt! Auch ein bisschen Selbstmitleid findet sich mitunter.
… warum muss immer ich mit solchen Schwierigkeiten kämpfen, weshalb trifft es immer mich wenn Probleme auftauchen, wieso muss ausgerechnet ich immer wieder in eine solch ausweglose Situation kommen…
ach, du bist nicht allein! Vielen geht es so.
Man hat das Gefühl des ‘Dejavue’, fragt sich was man getan hat, dass das Leben wieder rückwärts läuft, dass man solches erleiden muss, usw.
Das Menschlein neigt dazu, zu verdrängen. Und zwar dann, wenn es in absoluter Höhe schwebt.
Erst in der Tiefe schaut es in sein Seelenkämmerchen.
Mit diesen Erfahrungen habe ich für mich gelernt, in guten Zeiten meine Seelenreinigung zu machen, damit ich in schlechten Zeiten besser mit mir umgehen kann.
Habe dadurch gelernt mich zu verstehen, kann nachsichtig sein, wenn ich mal wieder in Selbstvorwürfe abrutsche oder über mich stolpere
Ich habe mir angewöhnt gerade dann, wenn ich mich so genial gut fühle, wenn mir alles gelingt mal nachzuschauen, was jetzt dran ist. Welches Päckchen in meinem Seelenkeller noch zu öffnen wäre.
Damit kann ich viel positiver an meine Angewohnheiten gehen, die mich früher in die Tiefe stürzen liessen. Mir dann das Gefühl gaben, nichts dazu gelernt zu haben.
Ich nehme mir in einer solchen Superphase eine meiner Schwächeleien vor.
Zum Beispiel: was übersehe ich, wenn ich solch gute Phasen habe. Welche meiner Empfindlichkeiten lässt mich am ehesten stolpern.
Ich versuche zu analysieren wie ich solche Situationen am besten umgehen kann, dass ich nicht mehr abrutsche ins Seelen-unter-unter-unter-Geschoß. Gelingt mir zwischenzeitlich richtig gut und ich bekomme rechtzeitig die Kurve. Und irgendwie finde ich, sind meine Tiefen flacher geworden.
Versuch’s doch auch mal mit Seelenreinigung. Aber nur dann, wenn es dir richtig gut geht …