Wenn einer eine Reise tut – wie schwierig es sein kann geliebte Fans zu treffen

Von Raschi @SylvieRasch

Da saß ich also am Sonntag morgen, meinen Kaffee in der Hand, fröhlich und gut gelaunt darüber, daß endlich die Sonne scheint und in erwartungsvoller Vorbereitung auf mein kommendes Treffen mit einer Fansine der ersten Stunde, die mir nicht nur wegen ihrer herrlich bissigen Kommentare sehr ans Herz gewachsen ist.

das ist die Strecke, die ich hätte nehmen müssen

Sie war auf der Durchreise durch Berlin und so lag es natürlich nahe, daß wir uns doch wenigstens auf einen kurzen Kaffee mal treffen. Damit sie nicht quer durch die Stadt eiern müssen mit Auto und Anhänger vereinbarten wir uns am Rasthof Avus zu treffen, da sie dort einfach nur abfahren und ich als Berlin-Kundige einfach nur hinfahren muß. Gut, es ist von mir aus gesehen ein wenig JWD, aber egal, ich hab mich sehr drauf gefreut also waren auch die 20 Minuten Fahrt keine Hürde.

Es dauerte auch nicht lange, da kam auch schon die ersehnte SMS, daß sie sich circa 30 Fahrtminuten vom Rasthof befanden und ich mich also auf die Socken machen konnte. Aber wie das immer so ist, ging es schon beim Start los. Zunächst klingelte meine Lieblingsnachbarin, die ein paar Tage weg war und mich um einen Gefallen bitten wollte, nach 5 Minuten und der Verabredung auf später war das auch geklärt, konnte also los gehen. Ähm nein doch nicht – da mußte dann auch noch das Kind quer schlagen und ein wenig bocken und somit kam ich dann mit leichter Verzögerung von 15 Minuten tatsächlich doch noch los.

Der Verkehr in der Stadt war schön flüssig und ich kam gut durch. Da war auch schon der erste Anruf von Anette, der mir sagte daß sie schon da sind. Ich Sagte, ich brauch noch circa 10 Minuten, dann bin ich da. Zum Glück kenne ich ja Schleichwege und kannte auch einen Weg direkt auf den Rasthof von der Stadt aus heran.

Jaaaaaa, dachte ich – denn als ich da war gabs dort eine Baustelle, die mich da nicht drauf fahren ließ. Nun gut, wir sind ja nicht unkundig, also ab zur nächsten Autobahnauffahrt und von dort dann eben auf die Raste – Pustekuchen, Auffahrt gesperrt! Toll!

Also weiter zur nächsten Auffahrt näher dran – ratet mal, was war? auch gesperrt! Nun gut, weitere Auffahrt suchen, rauffahren und…..

…. diese war dann schon leider am Rasthof vorbei weshalb ich mich dann mitten auf der Avus befand und zur nächsten Abfahrt fahren mußte, um da zu wenden. Naja, ist ja auch kein Problem, geht ja fix. Wieder mit Anette telefoniert, um ihr zu sagen, daß ich sie quasi umkreist habe und mich nun auf der Autobahn befinde um zu wenden, was ja schnell geht, denn die nächste Auffahrt steht schon dran….

Baustelle und Abfahrt is nich

….Wenn, ja wenn da nicht die Auffahrt gesperrt gewesen wäre. Und die nächste Auffahrt und die nächste und so weiter. So fuhr ich also lustig die Avus in Richtung Potsdam immer weiter von Anettchen weg, welche mit einem hibbeligen Mann auf dem Rasthof stand und wartete.

Nicht mal auf die Nächste Raste konnte man drauf fahren auch diese Abfahrt war gesperrt . Die ganze Strecke war, wie man sich in Anbetracht der gesperrten Abfahrten denken kann

da isse endlich eine Abfahrt an der ich die Autobahn verlassen kann

komplett Baustelle aber 2 spurig mit sehr flüssigem Verkehr Schließlich und endlich erreichte ich dann die Abfahrt Wannsee, an welcher ich endlich von der Avus runter und wieder wenden konnte.

Gesagt getan, runter, gewendet und zurück, nun war ein schnelles Ende der Odyssee in Sicht. Oder etwa doch nicht? Wie sich heraus stellte war die Autobahn stadteinwärts natürlich auch Baustelle und leider nur einspurig, weshalb ich die gesamte Strecke zurück mit maximal 50 km/h getuckelt bin. Anettchen stand weiterhin brav auf dem Rasthof und wartete und hatte glaub ich inzwischen sogar gegessen.

Als ich dann endlich die Rasthofabfahrt erreichte, klingelte sie mich genau in diesem Moment

mit 50km/h auf der einspurigen Baustelle endlich Richtung Raste

an, wahrscheinlich um erneut zu fragen, wo ich stecke, sah mich dann kommen und die Freude war gegenseitig groß!

Allerdings auch nur von sehr kurzer Dauer, denn ich konnte ihr gerade mal die Fotos zeigen, die ich unterwegs als Beweise gemacht habe, ihr Mann bekamm nämlich wegen der sich im Anhänger befindlichen verderblichen Sachen schon langsam Schwämmchen und lief schnurstracks gen Auto. Ich folgte allen ganz brav, bekam einen riesigen Karton in die Hand gedrückt, mit lecker selbstgemachtem Brot (schon verschnabbuliert, daher kein Foto), Wein, Marmelade, einer offensichtlich selbst gezüchteten Zucchini (welche heute verarbeitet wird, Rezept folgt morgen) und einem riesigen Beutel Schafschur.

Meinen Karton in der Hand, stellte ich fest, daß sich der liebe Göttergatte nicht mehr auf einen gemeinsamen Kaffee einläßt sondern zur Abfahrt drängt. Also redete ich einfach am Auto ohne Punkt und Komma, um die Zeit noch ein wenig zu verlängern, kam noch in den Genuß Anettes -Liaison-modifizierten Lanesplitter in progress zu sehen und wackelte dann mit meinem Karton zurück zu meinem Auto und machte mich wieder auf den Heimweg.

Es war ein kurzes Intermezzo mit uns beiden, welches unbedingt der Wiederholung bedarf. So eierte ich für das kleine 10-Minuten-Treffen insgesamt über 2 Stunden durch die Stadt während die arme Anette den Berliner Avusrasthof wohl in und auswendig kennengelernt hatte Mal schauen, wann es den nächsten Versuch gibt und wie es dann wird

hier mal die Strecke, die ich dann tatsächlich unfreiwilligerweise wegen der Baustellen und Sperrungen fahren mußte :S