Wenn du stirbst, … | Lauren Oliver

Wenn du stirbst, … | Lauren Oliver

Was würdest du tun, wenn heute dein letzter Tag wäre?
Samantha Kingston hat ein wunderbares Leben. Sie hat drei beste Freundinnen, einen tollen Freund, sie ist beliebt, schön und voller Lebensfreude. Der 12. Februar soll ein Tag wie jeder andere werden. Mit ihren Freundinnen zur Schule fahren, die sechste Stunde schwänzen, zu Kents Party gehen und einen ganz besonderen Abend verbringen. Doch dann kommt alles anders, denn die Mädchen haben einen Autounfall und Samantha stirbt. Als sie die Augen wieder öffnet, ist der 12. Februar. Sie ist gezwungen den Tag erneut zu durchleben.. doch wie kann sie verhindern, was unvermeindlich scheint?

Dieses Buch zeigt auf besondere Art, wie jede Entscheidung nicht nur dein eigenes Leben, sondern auch das deiner Mitmenschen ändern kann..

Das Buch ist relativ lange auf meinem SuB gelegen, als ich erfahren habe, dass es verfilmt wird. Da ich den Film gerne sehen möchte, wollte ich natürlich das Buch vorher lesen und habe das nun im Juni endlich getan. Ich habe fast durchweg nur Gutes zu der Geschichte gehört und war dementsprechend sehr gespannt. Meine Erwartungen waren dadurch aber auch sehr hoch, was dem Buch, in meinem Fall, eher geschadet hat.

Lauren Oliver kenne ich bereits durch ihre Delirium Reihe und wusste, dass mir ihr Schreibstil sehr gefällt. Sie hat eine besondere Art zu schreiben und sich auszudrücken. Sie kann mich einfach an die Seiten fesseln und das hat bei „Wenn du stirbst, ..." auch wunderbar funktioniert.
Es gibt einen Prolog und einen Epilog, welche die eigentliche Handlung perfekt umrahmen. Der Anfang hat mir bereits eine Gänsehaut bereitet. Man weiß bereits, dass der Tag, den Sam verbringt, ihr letzter Tag sein wird. Sie sagt es uns im Prolog und erklärt uns wie es zu dem Unfall gekommen ist und was ihre letzten Gedanken waren. Und dann geht die eigentliche Geschichte erst los.

„Vielleicht faltet sich die Zeit um einen herum zusammen, wenn man stirbt, und man wird endlos in dieser kleinen Blase herumgeschleudert. [...] So hatte ich mir den Tod nicht vorgestellt [...] aber schließlich gibt es niemanden, der einem sagen könnte, wie es wirklich ist." ( S. 125)

Das Buch ist in sieben große Kapitel eingeteilt, welche kleiner Unterkapitel haben. Wir durchleben gemeinsam mit Sam immer und immer wieder diesen einen entscheidenden Tag und müssen mit ihr erkennen, dass sie etwas zu tun hat. Mir ist relativ schnell klar geworden, was sie zu tun hat. Sam jedoch ist weiter im Dunkeln herumgetappt und hat sich immer und immer wieder selbst zurückkatapultiert.
Schon nach dem ersten großen Kapitel ist mir klar gewesen, dass ich weder mit Sam selbst, noch mit ihren Freundinnen Lindsay, Elody und Ally warm werde. Sie sind die beliebten Mädchen, die andere ohne Rücksicht auf Verluste trietzen, beleidigen und beschämen. Es ist ihnen völlig gleichgültig, wie ihr Gegenüber sich fühlt und es schert sie auch nicht, was für Konsequenzen ihr Verhalten haben könnte. Darüber habe ich mich sehr geärgert. Auch nachdem Sam den 12. Februar das dritte Mal durchlebt hat, hat sie nicht erkannt, was eigentlich gespielt wird. Sie hat Scheuklappen auf und rechtfertig immer und immer wieder ihr Verhalten. Obwohl ihr doch längst klar sein muss, dass das nicht richtig ist. Dass irgendetwas völlig schief läuft. Aber nein, sie versteht einfach nichts.

„Ich bin tot, aber ich kann nicht aufhören zu leben." (S. 210)

Nach und nach jedoch wird ihr bewusst, dass es wohl nicht nur um sie selbst geht, sondern um so viel mehr. Ihr wird etwas klar und das verändert letztlich doch alles. Bis dahin durchlebt man als Leser aber immer wieder diesen 12. Februar und ich muss zugeben, dass es mir zwar nicht Langweilig geworden ist aber ich es doch etwas viel gefudnen habe. Ich bin recht schnell dahinter gekommen, worauf das Buch abzielt und habe irgendwann nur noch darauf gewartet, dass es endlich passiert.
Die Gedanken hinter der Geschichte und die Intension, die die Autorin damit verfolgt, ist zwar sehr schön aber mit über 400 Seiten ist es doch dann ganz schön dick und kann an manchen Stellen langatmig werden.

Dazu kommt, dass mir die Charaktere einfach nicht gelegen haben. Sam ist so auf Äußerlichkeiten fixiert, obwohl sie selbst einmal diejenige war, die gehänselt wurde. Sie ignoriert aber die eigenen schlechten Erfahrungen aus ihrer Kindheit, um selbst nicht mehr in die Schusslinie zu geraten. Bis zu einem bestimmten Punkt kann ich das auch verstehen aber irgendwann ist eine Grenze erreicht und Sam und ihre Freundinnen überschreiten diese Grenze nicht nur einmal. Ihnen allen scheint überhaupt nicht bewusst zu sein, dass alles, was sie tun und sagen, seine Folgen hat. Ob das gute oder schlechte sind, ist ihnen völlig egal. Sie wollen ihren Spaß, ihr tolles Leben und ihre Beliebtheit genießen ohne Rücksicht auf Verluste. Und ob das, was Sam geschieht, am Ende eine Veränderung hervorruft, wage ich zu bezweifeln.

Etwas, von dem ich nicht weiß wie ich es finde, ist das Ende. Der Epilog ist toll und ich habe tatsächlich ein klein wenig geweint, weil es mich doch sehr berührt hat. Aber ich kann dieses aprubte Ende nicht so wirklich einordnen. Es passt zur Geschichte aber irgendwie hätte ich mir gewünscht, dass so manches doch noch etwas beleuchtet wird. Ich kann nicht viel mehr verraten aber ich hätte mir gewünscht noch einen kleinen Einblick in das zu bekommen, was nach dem Ende des Buches passiert ist. Nur wenige Sätze hätten mir gereicht, um das Buch noch besser einordnen zu können in: mag ich oder war nur in Ordnung.
Ich hänge noch immer ein wenig in der Luft, denn ich mochte den Schreibstil, ich mochte den Aufbau der Geschichte und die Gedanken hinter dem Buch. Aber so hundert Prozent hat es mich nicht überzeugen können. Das Ende war auf diese Weise nicht abwendbar aber dieses Gefühlschaos, das viele andere Leser beschrieben haben, hat sich bei mir einfach nicht eingestellt. Ich bin einfach nicht komplett ergriffen gewesen.

Die Geschichte rund um Sam und den 12. Februar hat mir ganz gut gefallen. Das Buch hat sich schnell lesen lassen und war gut aufgebaut, allerdings hat es mich einfach nicht komplett für sich einnehmen können. Ich konnte mit Sam und ihren Freundinnen nicht viel anfangen, habe ihr Verhalten einfach nicht nachvollziehen können und das hat wohl die größten Schwierigkeiten mit dem gesamten Buch ausgelöst. Außerdem habe ich recht schnell gewusst, worauf es hinauslaufen soll, was ich etwas schade gefunden habe, da das Buch doch recht viele Seiten hat. Alles in allem eine schöne Geschichte, die man aber nicht gelesen haben muss.


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