Wenn Du Dich manchmal innerlich zerrissen fuehlst …

Kennst Du das Gefuehl der inneren Zerrissenheit?

Nicht so recht vorwaerts kommen, aber auch nicht zurueck koennen? Es fuehlt sich alles ein wenig „unrund“ an. So, als ob da etwas weit hinter Dir in der Vergangenheit noch immer einen Zipfel Deines Lebenslichtes festhaelt. Du stehst auch ein wenig „wackelig“ auf den Beinen, vielleicht sogar mit jedem Bein auf einer Saeule und balancierst einen Parkour entlang, immer darauf bedacht, dass die hin und her schwingenden Schwierigkeiten dich nicht zu fall bringen.

Wenn Du dich manchmal innerlich zerrissen fuehlst

Ondit-neu

dann weil Gefuehle von Dir noch in der Vergangenheit fest stecken und nicht in Deiner Gegenwart angekommen sind.

Das ist moeglich, weil Du etwas furchtbares erlebt hast und die Gefuehle verstecken musstest. Dieses Erlebnis hat Dir damals Angst gemacht und heute fuehlst Du immer den Schmerz der Trennung zu dem, was Du verloren hast. Das Gefuehl von damals ist aber nicht weg. Es weiß, wo Du bist, nur kann es nicht zu Dir gelangen. Es schickt Dir immer wieder Erinnerungen, die an Deine Tuer klopfen und um Einlass bitten. Die Angst vor der Vergangenheit laesst Dich aber zweifeln und weiter davon laufen. Und so lange Du weiter versuchst, dieses Ereignis von damals zu vermeiden, wir das Gefuehl nach Dir schicken, klopfen, bis Du endlich aufmachst und Dir die Situation anschaust. Denn alles, was dieses Gefuehl – dieser Anteil – von Dir will, ist endlich in der Gegenwart ankommen und zu Dir zurueck zu gelangen.

Es ist wieder Zeit für eine Geschichte aus der Spielwelt

Seltsame Schritte hallten durch die engen Gassen. Ein lautes Patschen, wie von einem nassen Tuch, dass auf den Boden aufgeschlagen wird. Wieder und wieder, nur unterbrochen von einem aus dem Takt geratenen wackeligen Gang. Dann einen Moment Stille, ehe dass platschen erneut ertoente, begleitet von derben Fluechen.

„Irgendwo hier muss es einfach sein…? Irgendwo…. woanders kann ich es einfach nicht verloren haben …?“

Die Stimme beachtete niemanden, nahm nichts wahr, schlich suchend durch die engen Gassen von Obsidijar, der Hauptstadt des Dunklen Reiches.

„Wo bin ich nur gewesen? Wo? … ah, ich sehe schon dort drueben an dem alten Haus, ist ein Stueck von mir geblieben.“ Ein feiner Rauchfaden ihres mitgruenen Lebenslichtes klebte oben an einem der alten Fensterlaeden.

Zielstrebig eilte die Stimme die Gasse entlang, auf dieses bestimmte Haus zu. Finster und kalt ragte es in den gluehenden Schein der lodernden Feuerslaternen auf. Kein Leben war in dem alten Holzhaus zu erkennen, alle Fensterlaeden verrammelt und verriegelt. Das laute Patschen verstummte vor der Tuer. Schweigend verharrte die Stimme dort am Eingang, zitternd und doch sehnsuchtsvoll.

„Du bist sicher, dass es hier ist?“

Skeptisch trat Deitis durch das Lichtportal der Zeit heraus zu der Stimme und betrachtete das finstere Haus.

„Mhm, ja hier muss es sein, aber ich … .“ Die Stimme sprach den Satz nicht zu Ende. Deitis legte den Kopf schief und musterte sie. Sie befanden sich in einem Moment der Vergangenheit, damit die Stimme ein Stueck von sich selbst zurueck holen kann, dass sie einst verloren hat. Alle Uhren an Deitis waren stehen geblieben, selbst der Kuckuck auf ihrer Schulter im Verkuenden erstarrt. Deitis war sehr klein und jung für eine Zeitverkuenderin. Sie trug einen viel zu großen Mantel, der mehr wie ein Sack an ihr hing, aber dem Maedchen schien es nichts auszumachen. Im Gegenteil sie wischte sich mit dem langen Aermeln einfach ueber die Nase und schniefte.

„Du willst da nicht hinein!“ Deitis war sehr direkt, obwohl sie beim Sprechen fast einzuschlafen schien. Ueberhaupt alles an ihr vermittelte die selbe Wirkung, wie eine Schlaftablette. Selbst ihre Augen hatte sie nur halb offen. Was machte Deitis in der anderen Zeit nur, schlafen?

„Nein.“ sagte die Stimme. Deitis nannte sie nur Stimme, so lange sie sich so…. zerstreut hatte und ihr Arbeit machte. Waere es nach ihr gegegangen, waere Deitis gar nicht hier. Aber die Bewohner der SpielWelt ließen immer in ihrer Vergangenheit etwas von sich zurueck an den verschiedensten Orten und Situationen. Und spaeter wollten sie es dann unbedingt wieder haben. Wuerden sie doch bloß besser auf sich und ihre Anteile aufpassen, dann blieben ihr diese Ueberstunden erspart!

„Nein? Und warum scheuchst Du mich dann quer durch die Zeit, wenn Du da nicht hinein willst?“

Auch, wenn sie wie eine Schlaftablette wirkte, konnte Deitis den Anschein des saeuerlichen perfekt ausdruecken und einschuechernd wirken.

„Nun… Ja. Ich … also … ?“

„Zum Viejenver, jetzt stell Dich doch nicht so an! Was ist denn da drin so furchtbares?“

Die Stimme druckste herum und starrte ihre Tuchfetzen an, die sie mit ein paar Hanfstricken um ihre Fueße gewickelt hatte. Auf dem Weg hierher, waren sie von den Pfuetzen vollkommen nass geworden und verursachten diese peinlichen Patschgeraeusche beim Laufen.

„Meine Schuhe!“ Rief sie fast verzweifelt.

Deitis verschraenkte die Arme und starrte demonstrativ auf die nicht vorhandene Uhr am Handgelenk.

„Und deswegen machst Du so ein Gezeter? Wegen Schuhen?“

„Jahaaa… aeh… ich meine… Nein! Natuerlich nicht!“ Wieder starrte die Stimme auf ihre Tuchfueße.

„Also ich hab nicht ewig Zeit. Willst Du jetzt endlich deinen festen Stand wieder haben, oder nicht?“

„Ja… schon… aber… .“ Die Stimme schaute Deitis verzweifelt an, als ob sie irgend etwas Maechtiges in ihrer Manteltasche mit sich trug, doch Deitis reagierte nicht und wandte sich stattdessen wortlos zum gehen. Schon erschien vor ihr wieder das Zeitportal aus Licht, da wurde Deitis von der Stimme gepackt und hielt sie auf.

„Ich kann da nicht allein rein gehen! Das … schaffe ich nicht. Was, wenn er immer noch dort ist und auf mich wartet …?“

Deitis versuchte bestimmt ihre Hand abzustreifen und schuettelte den Kopf, doch die Stimme hielt sie fest. „Es ist Deine Vergangenheit und es ist Dein Stueck, dass Dir fehlt. Aber es ist lange vorbei. Du bist jetzt groß und aelter und nichts kann Dir dort drin noch geschehen, wenn Du das erkennst. Aber so lange du Angst vor dem Haus hast und dem, was einst war, wird sie Deine Gegenwart beherrschen. Alles weitere liegt allein bei Dir.“ Deitis senkte die Stimme und legte den Kopf schief.

„Und Du willst doch endlich das fehlende Stueck Deiner Seele zurueck, oder? Also reiß dich jetzt endlich zusammen, sonst weckst Du noch die Angst auf!“

Deitis konnte die Angst schon zum greifen nah ihn den Augen der Stimme sehen und stoehnte innerlich auf. Wenn diese Goere jetzt einen Fehler machte und der Angst verfaellt … . Aber sie blieb hart. Sie konnte jeden nur in seine Erinnerungen bringen, die Oskar aufbewahrte. Aber was hier an diesem Ort geschehen wird, darauf hat sie keinen Einfluss. Sie ist nur ein Vermittler der Zeit und stellt sie jedem zur Verfuegung. Es steht ihr nicht zu, ueber Sinn oder Nutzen zu entscheiden.

Die Stimme starrte sie noch weitere Herzschlaege panisch an. „Du … du … wirst doch hier warten, … oder?“

Deitis nickte nur und unterdrueckte anstandshalber ein Gaenen. Dann ließ die Stimme Deitis los und wandte sich der Tuer zu. Sie legte ganz vorsichtig ihre Hand auf das alte Holz, ehe sie es wagte, sie zu oeffnen. Sie verharrte noch an der Schwelle, bevor sie hinein trat, hinein in das finstere Haus. Deitis sah noch, wie die Erinnerungen die Stimme ueberrollte und ploetzlich ein kleines Maedchen aus ihr wurde, als die Tuer hinter ihr auch schon ins Schloss fiel. Alle Lichter in dem Haus gingen schlagartig an und ein markerschuetternder Schrei ertoente.

Deitis schlug sich auf die Stirn und schuettelte den Kopf. Was gaebe sie jetzt fuer eine heiße Tasse Qave. Es wird eine lange Sitzung werden, weil die daemmliche und aengstliche Stimme es sich gerade besonders schwer macht.

Vor lauter Angst hat die Stimme beim Betreten der Erinnerung  vergessen, dass das Haus fuer ihr aelteres ich sicher ist und es nur eine Erinnerung war. Sie haette seelenruhig hinein spazieren, sich alles in Ruhe ansehen und mit dem juengeren ich ein wenig entspannt plaudern koennen. Mut zusprechen und so ein Zeug. Sich die fehlenden Gefuehlsanteile ihrer Seele heraus holen und waere dann schneller wieder draußen, als Deitis mit den Finger schnippsen koennte. Statt dessen musste die dumme Schnuspel die Angst aufwecken und sich wieder zum kleinen Kind degradieren lassen. Jetzt erlebt sie wieder und wieder diese Erinnerung als Kind, bis sie eines Tages soweit ist, zu wissen, wer sie jetzt ist. Warum nur lassen sich immer alle von der Angst so zum Narren machen? Jeder wird vor ihr augenblicklich zum kleinen, sabbernden Krabbler, der hilflos und wehrlos durch die Lande streift. Erst hinterher, wenn die Angst ihren Spaß hatte, wachen sie alle wieder auf.

Der Duft von heißen Qave lenkte Deitis ab. Oskar war neben ihr erschienen und hielt ihr freundlich laechelnd die Tasse hin. „Wird ne lange Sitzung, mhm.“

Deitis nahm dankbar die Tasse und schaute zu den Bibliothekar auf, der sie um fast drei Koepfe ueberragte. Oskar hatte stets ein gepflegtes Erscheinungsbild und war ein formvollendeter Gentlemen. Und er war oft zur Stelle, wenn es in den Erinnerungen … schwierig wurde.

„Ich werde es nie verstehen? Warum sind alle so auf das Spiel des Lebens verseßen, zerstreuen aber erst mal alle ihre Anteile in den Erinnerungen? Nur, um dann spaeter alle wieder mueseelig einzusammeln und sich vor Angst in die Hose zu machen, oder? Was bitte schoen soll daran lustig sein, sich selbst staendig hinter her zu laufen?“ Deitis bließ mehrmals in die dampfende Tasse, ehe sie einen vorsichtigen Schluck des braunen und nussig schmeckenden Getraenkes nahm.

„Die Angst wird nie jemand verstehen, Deitis. Sie war, ist und wird immer zerrrissen bleiben. Sie wird jeden, der sich auf sie einlaesst in alle Himmelsrichtungen und Zeiten zerstreuen, denn nur so kann sie Verbundenheit fuehlen. Wenn sie sich etwas nimmt und wartet, bist du angekrochen kommst und es wieder haben willst.

Ein Schrei aus dem Haus lies Oskar und Deitis genervt nach oben blicken.

„Wie viele Anteile hat sie noch vor sich?“ fragte Oskar vorsichtig.

„Soviel Qave hast Du gar nicht, Oskar.“

„Oh. Nun ja, wo ist nur ihr Mut, wenn man ihn mal braucht?“ Der Bibliothekar wandte sich zum gehen. Deitis verzog saeuerlich den Mund, den Blick weiter auf das Haus gerichtet.

„Der sitzt seit Ewigkeiten in dem Haus und wartet, dass sie ihn endlich in ihre Gegenwart holt.“

SpielWeltv3-Seelenanteile

Dieser Blog ist zusammen mit dem WebBook SpielWelt® ein neuartiges Konzept Dein Unterbewusstsein -in dem Deine Faehigkeiten und Gaben schlummern – kennen zu lernen. Mehr Informationen auf www.spielweltv3.com
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