Wenn die Zwillinge drei Wünsche frei hätten

Es ist Abend und wir lesen das Märchen von den drei Wünschen.

„Und was würdet ihr euch wünschen?“ frage ich Maxe und Sohni. Maxe kuschelt rechts im Arm, Sohni hält sich ein Coolpack auf die kopfschmerzende Stirn. Angeblich hilft ihm das.

„Ich will Süßigkeiten!“ wünscht sich Maxe. Manchmal ist dieses Kind ja so vorhersehbar. Und hat viele Wünsche: „Und ein echtes Ritterschwert! Und ein echtes Ritterkostüm und …“

„Stopp!“ bremse ich ihn, „schon sind drei Wünsche vorbei!“

„Oh!“ macht Maxe.

Sohni ist reflektierter.

„Ich wünsche mir, dass ich immer lebe und dass ich es immer gut habe.“

„Und noch etwas?“ frage ich.

„Ich wünsche mir, dass ich nie Schimpfe und Haue kriege!“

„Hase, wann wirst du denn ausgeschimpft?“

„Ja“, mischt sich Maxe engagiert ein, „du schimpfst mit uns!“

Sohni nickt nachdrücklich: „Wenn wir was nicht gemacht haben!“

„Leute“, versichere ich dem Team, „glaubt mir, es gibt Eltern, die schimpfen viel mehr.“

Ich bin mir nicht sicher, ob sie mir geglaubt haben. Zumindest kuscheln wir noch, lesen und wünschen uns dann gegenseitig eine „Gute Nacht“ und „Schöne Träume“. So schlimm kann es also doch nicht sein.


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