Wenn die Vereinbarkeit von Familie & Beruf auf die 1. Probe gestellt wird

Wenn die Vereinbarkeit von Familie & Beruf auf die 1. Probe gestellt wird
Überall liest man von der schwierigen Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Und ehrlich gesagt ging es mir schon ein wenig auf den Zeiger, denn ich fand immer: Ja, es ist eine organisatorische Herausforderung das Kind allzeit gut betreut zu wissen, dennoch beruflich engagiert zu bleiben und auch noch Zeit für und mit der Familie zu haben. Aber es ist ja machbar. Ich arbeite drei Tage die Woche ganztags, mein Mann normal Vollzeit plus Abendstudium an zwei Abenden in der Woche, der Kleine geht drei Tage zur Tagesmutter und wird Dienstags immer von der Oma abgeholt, da ich noch im Büro bin und der Mann beim Studium. Ich war mit unserem System zufrieden. 

So weit so gut.... bis die erste richtige Krankheit mich letzte Woche zumindest teilweise eines Besseren belehrte. Es ist alles so lange gut machbar, bis etwas Unvorhergesehenes dieses System erschüttert.Mini war krank, konnte keinesfalls zur Tagesmutter... Also blieb mein Mann drei Tage mit dem Kleinen zu Hause. Wir hatten uns geeinigt, dass vorerst er daheim bleibt, wenn der Kleine krank ist, da ich ja gerade erst ins Büro zurückgekehrt bin und ich dann eben die Krankentage nehme, sobald die Tage meines Mannes aufgebraucht sind. Bis hierhin: kein Problem. Allerdings wurde der Kleine nicht so schnell wieder gesund wie gehofft, sondern es wurde nur schlimmer und als wenn das nicht schon genug ist wurde erst mein Mann richtig krank und ich legte direkt nach. Und so lagen wir also alle drei nebeneinander im Bett und litten vor uns hin. Und je näher der Montag rückte, desto mehr Gedanken machte ich mir, was wir mit dem Kleinen machen, sofern er nicht wieder gesund ist. Mein Mann musste irgendwann ja auch mal wieder ins Büro (die Toleranz des Chefs hat leider auch schnell ein Ende...), die Omas, die zwar in der Nähe wohnen, aber noch voll berufstätig sind konnten nicht einspringen und ich wollte eigentlich vermeiden schon nach 6 Wochen zurück am Schreibtisch zu fehlen.... Es schien sich nicht vermeiden zu lassen, dass ich meine ersten "Kind krank Tage" nehmen muss, aber glücklicherweise hatte Minis Gesundheit ein Einsehen und Sonntag ging es ihm viel besser, so dass er heute tatsächlich wieder zur Tagesmutter und ich ins Büro konnte. War ich froh, als das Fieberthermometer heute morgen Normaltemperatur zeigte, ihr könnt es euch kaum vorstellen. :-) Aber diese Situation hat mir sehr deutlich gezeigt, dass unser System doch mehr "auf Kante gestrickt" ist, als mir bewusst war. Zum ersten Mal bekam ich zu spüren, wie es ist zwischen Familie und Beruf zu stehen. Selbstverständlich für das Kind da sein zu wollen und gleichzeitig die Verpflichtung meinem Arbeitgeber gegenüber zu spüren... nicht schön. Was ist, wenn die Tagesmutter mal krank ist? Was ist, wenn Mini einmal eine so langwierige Erkrankung hat, dass es nicht nach einer Woche gegessen ist? Da sind 10 gesetzliche Krankentage ja nix. Was ist, wenn die Oma Dienstags ausfällt, ich bis 18 Uhr im Büro "festsitze", der Zwerg aber spätestens um 17 Uhr abgeholt werden muss? All das sind Fragen, die ich mir jetzt ehrlich gesagt zum ersten Mal stelle, leise hoffend, dass nicht allzu viele Krankheiten folgen werden (manchmal tut Naivität ja auch gut ;-)), die unser so toll ausgetüfteltes System auf die Probe stellen. Mein Lichtblick ist der Herbst. Bis dahin müssen wir durchhalten, denn dann geht Oma Nummer 1 in Rente und wird uns sicherlich das eine oder andere Mal unser kleines System retten. Was täten wir nur ohne sie? - Auf lange Sicht vermutlich untergehen, aber immerhin mit tollem System... , das in der Theorie ganz hervorragend klingt, so lange alles nach Plan läuft. 


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