Hier nun ein netter, kleiner Artikel der SZ, der auf folgenden Sachverhalt verweist: Mütter gleich welcher Sprachen und Kulturen (eingeschränkt zumindest auf die Herkunftsländer der Mütter, die an der Untersuchung teilnahmen) ändern ihren Tonfall, wenn sie mit Babys sprechen ähnlich oder gleich. Das ist vielleicht intuitiv klar, aber nunmal auf eine wissenschaftliche (evidenzbasierte…) Basis gestellt worden. Fair enough.
Was mich dann als Männerbeauftragter in dieser mütterlichen Welt stört: Einerseits wird diese Erkenntnis problemlos auf alle Erwachsenen (nur Eltern? Nur nahe Verwandte?) übertragen, explizit also neben den Müttern v.a. auch auf die Väter. Andererseits ist im Forschungsdesign kein Papa dabei gewesen.
Nun glaube ich auch nicht, dass die Papas in gleich rauher Stimme ihre Babys fragen, ob sie mit ihnen ein Bier trinken gehen wollen. Gleich rauh, wie sie das mit ihren sonstigen Saufkumpanen machen (oja, ich suhle mich gerade in Stereotypen). Aber hey, so richtig dolle ist das auch nicht, dass der Untersuchungsgegenstand ausschließlich Mütter waren, die Ergebnisse dann auf alle Erwachsenen übertragen werden.
Auch in der Zusammenfassung der entsprechenden wissenschaftlichen Publikation („…Our study complements research showing that adult speakers acoustically exaggerate the formant frequencies of their speech when speaking to infants to maximize differences between vowels“). ist man nicht weit davon entfernt, Männlein und Weiblein zusammenzufassen. Wobei fairerweise die Wissenschaftler/innen hier nur von ‚ergänzen‘ sprechen, sprachlich also durchaus etwas vorsichtiger sind.
Naja, dann flöte ich mal meinem Nachwuchs etwas vor…So bis das Weinglas zerspringt, oder so.
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