Dies ist ist ein Gastbeitrag von Gisela Krämer.
Die meisten Coaches gehen von der Prämisse aus, dass die Lösung der Fragen vom Kunden selbst beantwortet werden kann. Allerdings sind die Antworten der Themenfragen nicht leicht selbst zu finden, und kreatives Selbstcoaching ist genauso ergebnisreich wie die Suche eines einzelnen nach Genialität. Es findet sich immer mal wieder was und jeder von uns kommt beim Überlegen selbstverständlich auch auf Ideen und Möglichkeiten, sonst würden wir Probleme ja nie lösen können.
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Ab und zu braucht es jedoch Sparringspartner, die in Form von Kollegen, Freunden oder Coaches auftreten. Wenn also das eigene Denken an Grenzen kommt, wenn Freunde zu weit drin sind oder die Diskussion in Ratschlag und Verteidigung abgleitet, dann ist es günstiger, einen Coach in Anspruch zu nehmen, um die Kreativität nachhaltig anzukurbeln.
Wann ist Kreativität wirklich erfolgreich und warum ist es für das Coaching so wichtig, eben einen Coach zu haben, der auch sehr kritische Fragen stellt?
Berühmt, berüchtigt ist das Brainstorming. Wir nehmen ein großes weißes Papier, schreiben die Frage drauf und schütten alles, was uns einfällt, darauf.
Die wichtigste Methodenansage heißt: Nicht werten und die kreative Sammlungsphase von der Bewertungsphase trennen.
Neuere Studien zeigen, dass die Ergebnisse deutlich besser werden, wenn die Diskussion tatsächlich aber bereits während der Sammlung stattfindet und der Mensch trotzdem immer wieder in der Lage ist, neue Ideen zu produzieren. Es ist wohl so, dass wir durch die Bewertung der Idee (Taugt sie was, taugt sie nicht), nicht gleichzeitig blockiert sind und uns sehr wohl (vielleicht gerade deshalb) neue Lösungen und Punkte einfallen.
Wie können Sie möglichst viel aus der gemeinsamen Arbeit zwischen Coachee (Kunde) und Coach herauszuholen, wenn die Erkenntnis aus der Kreativitätssteigerung umgesetzt wird? Es braucht die Klarheit, dass das Team, das hier entsteht, gerade durch seine interdisziplinäre Zusammensetzung erfolgreich wird. Für seine Problemstellungen ist der Coachee Profi und der Coach der Fragende. Für die kritische Draufsicht hat der Coach natürlich wesentlich mehr Abstand und kann aus einer Beobachterposition oder der Metaebene die Grenzen, Probleme und Grauzonen gut betrachten. Er wird Fragen stellen, die gleichzeitig kritisch beleuchten, wieso die Grauzone grau ist und gleichzeitig den Kunden unterstützen, Klarheit und Deutlichkeit zu bekommen. Das heißt noch nicht, dass genau dort weitergearbeitet wird, aber wenn ich nicht weiß, wie die Wand unter der Tapete beschaffen ist, kann ich auch nicht entscheiden, ob ich die Tapete besser einfach streiche oder runterreiße.
In diesem Sinne wünsche ich ein fröhliches gemeinsames Steigern der Kreativität und das Ernten bei der Umsetzung.
Gisela Krämer
Gisela Krämer
Gisela Krämer ist Personalentwicklerin, Coach und Wirtschaftsmediatorin sowie anerkannte Ausbilderin für Coaching und Mediation. Sie ist Lehrbeauftragte an der Hochschule Kempten und mehrfache Buchautorin.
Ihre Firma, die sie gemeinsam mit ihrem Mann, Peter Krämer, in Waltenhofen seit 20 Jahren betreibt ist das PFEOS Kompetenz-Zentrum für Training, Coaching und Mediation. Weitere Infos: www.pfeos.deVielen Dank für diesen Gastartikel.
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