Wenn die Gier nach Sex alle Vernunft zerstört

Erstellt am 13. Dezember 2011 von Newssquared @Oliver_schreibt

Seinen Rücktritt musste er auf internationalen Druck hin einreichen, sein politisches Vermächtnis scheint eher übersichtlich. Dennoch wird Italiens Expremier Silvio Berlusconi den Menschen in Erinnerung bleiben. In erster Linie wegen seinen Frauengeschichten. Legendär die «Bunga-Bunga»-Sexpartys des Unternehmers, empörend sein skandalöses Verhältnis mit der damals 17-jährigen Ruby. Um sich von den Vorwürfen reinzuwaschen, missbrauchte Berlusconi kurzerhand seine Mehrheit im italienischen Parlament.

Politische Macht und der unstillbare Hunger nach Sex: Zwei Komponenten, die immer wieder in unmittelbarem Zusammenhang zu stehen scheinen. Die ARD-Dokumentation Staatsaffären: Sex und Macht geht darum der Frage nach, was erfolgreiche Politiker dazu treibt, auf dem Höhepunkt ihrer Laufbahn alles aufs Spiel zu setzen – für Sex. Verführt Macht dazu, sich in einer Parallelwelt einzurichten, in der scheinbar weder Gesetz noch Moral gelten?

Im Mittelpunkt der WDR-Dokumentation steht der Fall Dominique Strauss-Kahn. Der damalige Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) soll in einem Hotelzimmer in New York ein Zimmermädchen vergewaltigt haben. Zwar wurde das Strafverfahren in New York eingestellt, doch viele Fragen rund um den spektakulären Fall sind immer noch offen.

Michael Wech will die Motive des Politikers ergründen. Viel Platz räumt er dabei den Anschuldigungen von Anne Mansouret ein. Strauss-Kahns Parteigenossin wirft dem Politiker, den sie als «Schürzenjäger» bezeichnet, eine «gespaltene Persönlichkeit» vor. Sie hatte selbst einmal eine Affäre mit «DSK». Im Gegensatz zu ihrer Tochter allerdings freiwillig. Tristane Banon soll von Strauss-Kahn in eine Wohnung gelockt worden sein, wo er über die junge Frau herfiel. 

Israels ehemaliger Staatschef Moshe Katzav soll sich gleich an dutzenden von Frauen in seinen Büros vergriffen haben. Eine lange politische Karrriere, begleitet von Sex und Gewalt. Um sich vor späteren Anschuldigungen schützen zu können, hat der ehemalige Präsident das Spiel so weit getrieben haben, dass er die Frauen zum Verfassen von vermeintlichen Liebesbriefen zwang. Erst nach Jahren trauten sich diese, an die Öffentlichkeit zu gehen und Anklage zu erheben. Mit Erfolg: Katzav wurde im März 2011 zu sieben Jahre Gefängnis verurteilt.

Staatsaffären: Sex und Macht, Montag, 12. Dezember 2011, 23.30 Uhr im Ersten.

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Staatsaffären – Wenn die Gier nach Sex alle Vernunft zerstört