examen verfertigen, examen schreiben lassen, examen korrigieren und, der hässlichste teil, examen aushändigen. nichts hasse ich mehr, als die enttäuschung eines kindes, oder sogar dessen tränen zu sehen, wenn sie ihr examen vorsichtig umdrehen, damit die note ersichtlich wird. kommentare wie "meine eltern werden mir den hals umdrehen" sind nicht selten und da frag ich mich immer, wie denn dies bei mir zu schulzeiten war. ich kann mich weder an druck noch an sonst irgendwelche drohende worte meiner eltern erinnern. hier scheinen die eltern jedoch mit stock und besen hinter ihren kinder her zu sein und nach jedem examen melden sich wieder irgendwelche besorgte eltern, die denken, dass ihr kind in meiner klasse überfordert sei. aber eben, diese woche wurde soeben, auch wenn mit etlichen überstunden, über die runde gebracht. zu allem hin durfte ich am montag noch an eine deutschsitzung und am dienstag zum zahnarzt. so war die woche schnell und schmerzlos vorbei.
am freitag dann ein wortwörtlich erschütterndes erlebnis: vier uhr und wir befinden uns in der küche im haus von elmers eltern. plötzlich spüre ich ein merkwürdiges zittern der erde unter meinen füssen, doch beruhige ich mich mit dem gedanken, dass es bestimmt nur ein vorbeifahrender lastwagen ist. doch als das geräusch eines autos aus bleibt und das zittern immer intensiver wird, wird mir bewusst, dass dies von keinem ach so grossen gefährt ausgelöst werden könnte. als sich dann noch die wände zu bewegen beginnen, ist der zweifel an einem erdbeben weggefegt. wie gelernt, stelle ich mich unter einen türrahmen, da wir durch die vergitterung aller auswege schlicht und einfach keine andere auswahl hatten und warte, bis der graus vorbei ist.
es schien unendlich lang. glücklicherweise sind landesweit keine personenschäden, sondern nur kleinere sachschäden zu beklagen. und trotzdem, so was möchte ich nicht nochmals erleben. das epizentrum war nicht unweit, 25 kilometer von san josé entfernt. die stärke lag bei 6.0.
das restliche wochenende ging dann zum glück ruhiger zu und her. nachdem wir am freitagabend den geburtstag von elmers schwester feierten, mussten wir am samstagmorgen schon wieder an der schule präsent sein, da das wasserfest gefeiert wurde. hunderte von kinder und erwachsene, die im schwimmbad um die wette schwammen oder in sonst irgendwelchen spielen gegeneinander antraten. ich besuchte den anlass für ein paar stunden, liess mich vom chef sehen und ging dann in mein verdientes wochenende.
und so geht wieder einmal mehr ein wochenende viel zu schnell vorbei. aber das schöne ist: noch sieben wochen ;-)