Die Pankreatitis ist eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Was aber bedeutet es, wenn man eine Insuffizienz der Bauchspeicheldrüse hat?
Was ist eine Insuffizienz?
Das Wort Insuffizienz bedeutet übersetzt eine Schwäche oder Einschränkung. Das heißt, die Bauchspeicheldrüse ist in ihren Funktionen eingeschränkt. Im ersten Teil hast du gelernt, dass eine Hauptaufgabe der Bauspeicheldrüse die Enzymbildung ist. Und genau diese ist nun eingeschränkt. Es werden weniger Verdauungsenzyme gebildet.
Dies wiederum hat zur Folge, dass die Nahrungsmittel nur noch eingeschränkt resorbiert werden, die Nährstoffzufuhr ist eingeschränkt.
Symptome
- Durchfall
- Gewichtsverlust
- Kot mit unverdauten Bestandteilen
- Fettiger, schaumiger, voluminöser Kot
- Häufiges Kotabsetzen
- Blähungen und Magengeräusche (Unruhe)
- Heißhunger
- Durch „Mangelernährung“ kann es zu Schlappheit, stumpfem Fell, schuppiger Haut und anderen Symptomen kommen
Auch hier ist man sich nicht ganz einig über die Ursachen. Es scheint sogar eine genetische Disposition bei manchen Hunderassen zu geben, wie z.B. beim Schäferhund.
Einige Ursachen können sein:
- Falsche Ernährung
- Genetische Disposition
- Pankreatitis
- Vorhergehende Erkrankungen
- Eventuell auch häufige Gabe von Medikamenten, Entwurmungen etc.
Die Diagnose muss auf jeden Fall der Tierarzt stellen, hier gibt es verschiedene Vorgehensweisen. So können z.B. durch eine Kotuntersuchung die Pankreasenzyme darin bestimmt werden. Auch Blutuntersuchungen können Aufschluss geben.
Behandlung
Da die Produktion der Verdauungsenzyme gestört ist, sollten mit den Mahlzeiten auch Enzyme verabreicht werden. Hier gibt es verschiedene Mittel, z.B. Almazyme. Am besten werden die Enzyme dem Futter schon einige Zeit vor der Fütterung beigemengt, so wird eine Vorverdauung der Fette und Proteine eingeleitet. Man kann z.B. auch frischen Pankreas vom Rind füttern (pro Mahlzeit 30-100 Gramm), auch so können Enzyme supplementiert werden.
Weitere Maßnahmen
Da die Nährstoffversorgung nicht mehr richtig funktioniert, sollten auf jeden Fall einige Sachen ergänzt werden. An erster Stelle wäre hier Vitamin B 12 zu nennen. Außerdem sehr wichtig sind Zink, alle fettlöslichen Vitamine und Vitamin K.
Wie bei der Pankreatitis sollte auch hier die Darmfunktion gezielt durch Probiotika unterstützt werden.
Zusammenfassung
- Enzyme
- Vitamin B 12
- Fettlösliche Vitamine
- Zink
- Vitamin K
- Probiotika
Ernährung
Durch die fehlenden Enzyme ist die Fettverdauung eingeschränkt, die Stärkezerlegung beeinträchtigt und wohl in geringem Maß die Verdauung der Eiweiße. Unter diesen Gesichtspunkten lässt sich die Ernährung entsprechend umstellen. Dabei müssen allerdings auch Individualitäten berücksichtigt werden. Nicht jeder Patient wird nun alles gleich vertragen.
Wichtige Punkte, die zu beachten sind:
- Futter sollte hochverdaulich sein
- Mehrere Mahlzeiten am Tag (3-4)
- Kein Getreide
- Hochwertige Eiweiße
- Fleisch gewolft
- Hochwertige Fette (Fischöl)
- Zutaten möglichst unbelastet
Gekochte Möhren können gute Dienste leisten (morosche Karottensuppe). Auch gut geeignet sind mageres Rindfleisch, Geflügelfleisch, Lammfleisch und auch Milchprodukte wie z.B. Joghurt oder Hüttenkäse. Die Mengen sollten auf jeden Fall erhöht werden (bis auf das 2-fache). Kohlenhydrate, wie z.B. Kartoffeln sollten sehr weich gekocht und püriert werden.
Eine exokrine Pankreasinsuffiziens, auch EPI genannt, ist nicht heilbar. Sie kann aber mit den richtigen Vorgehensweisen durchaus in eine recht stabile Lage gebracht werden, so dass die erkrankten Hunden ein relativ normales Leben führen können.
Wir hoffen, der Beitrag hat dir gefallen und sagen bis zum nächsten mal.
Bis dahin wünschen wir dir und deinem Hund eine schöne Zeit, macht es gut …