Wenn der Wurm drin ist…

…dann richtig. Bei uns läuft es gerade. Rückwärts und bergab. Der Oktober war mal so richtig verkorkst und ich hatte gehofft, dass wir im November wieder in ruhigeren Gewässern unterwegs sind. Doch bis jetzt ist es alles andere als ruhig. Die Schlagwörter des Monats: Auto, Krankheit, Handy, Blödsinn. Aber mal ganz von vorn.

Der Sohn

Unser Wildfang ist launisch wie immer. Na ja, gut. Es war auch schon mal schlimmer. Hinzu kommt jedoch neuerdings, dass er einfach nicht einschlafen kann. Seit zwei, drei Wochen geht das nun schon so, dass er vor 23.00 Uhr einfach nicht in den Schlaf findet. Für uns ist bis dahin selbstverständlich auch kein richtiger Feierabend in Sicht.

Dann wacht er regelmäßig nachts um 03.00 Uhr auf. „Mama, kannst Du ein paar Minuten bei mir bleiben?“, heißt es dann oft. Ja, na klar. Mache ich. Aber ehrlich gesagt, würde ich mir am liebsten die Decke über den Kopf ziehen und in meinem Bett bleiben. Denn bin ich einmal auf, schlafe ich auch so schnell nicht mehr ein. Schon gar nicht, um diese Uhrzeit. Da bekomme ich schlechte Laune. Der Versuch, den Papa rüberzuschicken, scheitert meistens, weil Wildfang vehement darauf besteht, dass ich kommen soll. Morgens kommt er dann dementsprechend schlecht aus den Federn. Verständlich. Mir geht es genauso.

Und ist er dann endlich wach, verfällt er sofort in den für ihn typischen Trödelmodus. Immer wieder muss ich ihn ums Weitermachen bitten, ganz egal, um was es dabei geht. Besonders langsam ist er beim Frühstück und beim Anziehen. Oft stehen Pusteblume und ich schon längst in voller Montur parat und er hat noch nicht mal einen einzigen Schuh an.

Hinzu kommen dann noch so lustige Sachen wie „Anstatt mir die Zähne zu putzen, verstopfe ich lieber mal das Waschbecken“. So ist es passiert neulich abends, als ich ihn bat, sich vor dem Schlafengehen die Zähne zu putzen. Ich fragte mich schon, warum das so lange dauert. Als ich ins Bad kam, stand das Waschbecken voll mit Wasser. Ich dachte „Okay, hat er wieder mal mit Wasser gematscht…“. Ich brachte ihn erst einmal ins Bett und ging anschließend selbst ins Bad. Ich wollte dann das Wasser aus dem vollen Waschbecken laufen lassen und den Stopfen hochdrücken. Aber halt! Der Stopfen ist ja gar nicht drin! So kam es, dass ich das Waschbecken mit einem Zahnputzbecher leer schaufelte und eine gefühlte Stunde später am Abfluss ankam. Ich schraubte diesen auf und fand darin Watte und Toilettenpapier. Ich versuchte das Zeug irgendwie da raus zu bekommen – aber keine Chance. Zum Glück hatte ich noch so ein Rohr-frei-Dingens-Gel und damit konnte ich die Verstopfung schließlich lösen. Ich hielt Wildfang eine Standpauke und er versprach mir, solch einen Blödsinn nicht mehr zu machen.

Die Tochter

Tatsächlich ist es aber so, dass er seine kleine Schwester neuerdings auch für solche Dinge begeistern kann. Die beiden verbünden sich ständig, um Ussel zu machen. So fingen sie neulich an, die schon etwas ausgetrocknete Knete mit Wasser zu vermantschen. Irgendwann schleppten sie immer mehr Wasser im Wohnzimmer (!) an, dazu noch einige Behälter aus meiner Küche und kochten damit Suppe. Als es mir eindeutig zu nass wurde, erlaubte ich den beiden, ihre Suppe im Bad weiterzukochen. Fehler. Das war ein großer Fehler. Als ich nach den beiden schaute, hatten sie noch Haargel, Zahnpasta, Deo und was weiß ich noch dazu gemischt. An dieser Stelle habe ich die Sache dann abgebrochen. Ich war ziemlich sauer darüber, dass sie so viele Sache einfach verschwendet hatten.

Aber anstatt daraus zu lernen, machen sie munter damit weiter. Neulich nach dem Mittagessen, sind die beiden nach oben abgezogen. Als mein Mann wieder in sein Büro ging, schaute er auf dem Weg dahin bei ihnen vorbei. Die beiden rührten mit der Zahnbürste (!) im Klo, in welchem sich neben Zahnpasta und Deo am Ende auch noch eine komplette Flasche Schaumfestiger befand. „Das war Pusteblumes Idee!“, kommt dann immer von meinem Sohn. Ob ich dem wirklich Glauben schenken kann?

Auch kletterten sie neulich auf den Schubladengriffen das Schränkchen hinauf und rieben sich komplett mit Thymian-Myrte-Balsam ein, das meines Erachtens nach in für sie unerreichbarer Höhe stand. Auch das war angeblich Pusteblumes Idee.

Dass sie gerne matscht und alles versaut, ist mir aber ja eh schon bekannt. Sie hat mir schon einiges an Schminke zerstört, bei dem Versuch, sich selbst zu schminken. Dann bekam sie eigene Schminke, mit der sie ihre Puppen nun von oben bis unten vollschmiert. Wie man’s macht…

Sie beklebt Wände und Fenster mit Stickern, bemalt den Boden mit Wachsmalstiften, versucht sich selbst die Fingernägel in leuchtendem Pink zu lackieren und versaut dabei ihre Hose und ihr Shirt. Wie ihre Hand aussah, könnt Ihr Euch auch sicher lebhaft vorstellen.

Abgesehen von dem ganzen Ussel, die sie gerade so fabriziert, ist es auch sonst recht holprig. Sie möchte vornehmlich von mir zu Bett gebracht werden. Momentan findet auch sie sehr schlecht in den Schlaf. So rund eine Dreiviertelstunde wache ich neben ihrem Bett und begleite sie in den Schlaf. In 90 % der Nächte wacht sie zwei Mal auf und möchte, dass ich bei ihr bleibe. Es kommt mitunter vor, dass ich fast die ganze Nacht neben ihr auf der Klappmatratze liege. Mein Rücken dankt es mir. Nicht. Fast jeden Morgen wacht sie schließlich gegen 06.00 Uhr auf. Und das war’s dann. Das bedeutet, dass sie jeden Morgen neben mir im Bad steht und mich mit tausenden von Fragen bombardiert. Vornehmlich über meine Schminke.

Haben wir das Bad hinter uns gelassen, wird sie angezogen. Auch das ist immer ein Kampf. Nicht, weil sie nicht will. Nein. Vielmehr, weil sie alles stört. Die Socke stört, das Shirt ist zu eng, hier kratzt etwas, da ist was falsch… Ihre Haut ist zu sensibel, alles fühlt sich für sie falsch an. Ich kenne dieses Gefühl gut und kann es nachempfinden, weil es mir selbst genauso geht. Und so rede ich jeden Morgen beruhigend auf sie ein, dass dieses Gefühl gleich vorbei ist, dass frisch gewaschene Sachen sich am Anfang immer etwas eng oder rau anfühlen. Das Gleiche mache ich dann wieder, wenn es darum geht, Schuhe, Jacke und Mütze anzuziehen. Und auch, wenn ich sie wirklich verstehe, ist es auf Dauer doch nervenaufreibend.

Dann kommt bald darauf der Zeitpunkt, wo ich sie im Kindergarten abgebe. Jeden Tag ein neuer Kampf. Manchmal gelingt es gut, oft aber weint sie, möchte sich nicht trennen. Erst recht, wenn ihre Lieblingserzieherin nicht da ist. Das macht mein Herz schwer. In den letzten Tagen aber klappte es gut, wenn ich sie bis zum Fenster brachte, an dem sie mir immer winkt, bevor ich wegfahre.

Zu Hause dann hat sie meist sehr schlechte Laune. Sie bekommt viele Wutanfälle aus dem Nichts heraus, ohne dass es einen Auslöser gibt. Und die Wutanfälle mit Auslöser fallen dann noch heftiger aus. Zum Beispiel fragt sie permanent nach Süßigkeiten. Immer und immer wieder. Auch, wenn sie zwei Minuten vorher erst etwas hatte. Und sage ich dann nein, geht die Welt unter. Und geht es ums Essen, brüllt sie immer nur „Ich hab keinen Hunger!“ Egal wann. Ob Frühstück, Mittag- oder Abendessen. Es wird immer erst mal ein kleiner Aufstand gemacht – und dann futtert sie wie ein Scheunendrescher. Das soll mal einer verstehen.

Auf der anderen Seite ist sie gerade extrem anhänglich und kuschelbedürftig. Ständig fragt sie uns „Magst Du mich?“, „Liebst Du mich?“ oder dergleichen. Sie braucht momentan sehr viel Rückversicherung.

Ich denke, sie hat sehr mit der Umstellung auf den Kindergarten zu kämpfen. Die Wutanfälle und der verstärkte Wunsch nach Nähe zeigen es mir deutlich. Und ich kenne das noch von Wildfang. Bei ihm war es zwar anders ausgeprägt, doch man spürt eindeutig, dass Kinder solch eine Veränderung nicht einfach so wegstecken. Das ist zwar anstrengend, aber verständlich. Und ich weiß, dass diese Phase bald vorübergehen wird.

Die Mama

Was mich selbst betrifft – auch hier ist der Wurm drin. Den ganzen Oktober über litt ich an extremen Dauerhusten und fühlte mich unendlich schlapp. Dazu kam der Schlafmangel, der sich zwangläufig aus der Kombination Husten und schlecht schlafender Kinder ergab.

Ich hatte den ganzen Monat über diverse Termine, bei Ärzten oder auch andere Dinge. Dazu kamen jede Menge Spielverabredungen. Mein Kalender war über und über voll mit Terminen und beim Blick darauf, war mir das schlichtweg zu viel. Ich denke, mein Körper hat sich mit dem Husten selbst entschleunigen wollen, denn einen Großteil der Termine musste ich absagen und verschieben. So zwang mein Körper mich zu ein bisschen mehr Ruhe, doch wirklich erholen kann sich eine ja Mutter nicht. Das kennt Ihr alle sicher. Aber ich gestehe ganz offen und ehrlich, dass die Kinder in der Zeit viel zu viel Tablet oder Fernsehen schauen durften. Da hatte ich dann Mut zur Lücke. Doch sie davon wieder wegzubekommen, erweist sich dafür als sehr schwierig. So oder so tut man sich also keinen Gefallen.

Und wenn die Kinder dann gerade mal keinen Blödsinn fabrizieren, streiten sie, was das Zeug hält. Die müde Mama versucht dann zu schlichten und zu trösten, da fällt es echt schwer mal ein wenig zur Ruhe zu kommen. Dummerweise tröste ich mich selbst mit zu viel Junkfood. Süßigkeiten, Chips und Co. – und zack! Zeigt die Waage 3 kg mehr an. Juhu! Das ist genau der richtige Weg – in die falsche Richtung. Wie war das noch mit dem Abnehmen?! Ja, das möchte ich wirklich gern. Aber ich schaffe das gerade echt nicht. Ich brauche mein Junkfood. Daher bin ich gerade mehr als demotiviert, was das Abnehmen angeht. Ich glaube, für dieses Jahr, denke ich auch nicht mehr darüber nach.

Motivation fehtl mir auch, was den Haushalt angeht und ich habe ein extrem schlechtes Gewissen dabei. Doch wenn dann mal Zeit ist, möchte ich mich einfach nur hinsetzen und schreiben. Den Plot für mein Buch fertig kriegen. Am Blog arbeiten. Oder ich lese. zwei Bücher habe ich gelesen, ein drittes begonnen. Ich brauche das, um ein bisschen zu entspannen in all dem Trubel gerade.

Ach ja, und zu allem Überfluss bahnt sich gerade wieder eine saftige Erkältung bei mir an. Herzlichen Glückwunsch! Und weil das noch nicht reicht…

Das Handy

Ach ja. Es war einmal… Vor ein paar Wochen funktionierte plötzlich meine Handykamera nicht mehr. Und ich ohne Kamera?! Das geht gar nicht. So schickte ich das Handy schweren Herzens zur Reparatur ein. Der Fahrer, der das Gerät abholen sollte, kam eine Stunde zu früh und wir hatten es noch gar nicht fertig gemacht für die Abholung. In der Eile gaben wir es dem Fahrer mit, ohne meine SIM-Karte vorher entfernt zu haben. Au Backe! Wie dumm muss man sein? Ich bekam zum Glück bereits am nächsten Tag eine neue Karte. Ein Leihhandy habe ich auch bekommen. (Dieses ist mir inzwischen drei mal gefallen. Kann das wahr sein?!)

Ich hoffte, es gäbe kein Problem mit der Reparatur, weil mein Handy einige Wochen zuvor gefallen ist und einen Displayschaden hatte. Und dann habe ich gewartet. Und gewartet. Und gewartet. Mehr als drei Wochen lang. Dann kam eine Mail von meinem Anbieter, in der stand, dass die Garantie verfallen ist, weil das Handy einen Schaden hat. Haha! Sie würden mir das Gerät für einen Preis von 348,00 € reparieren oder es unrepariert zurücksenden. Na danke. Und dafür haben die jetzt drei Wochen gebraucht?! Ernsthaft? Ich lasse es natürlich nicht reparieren und wir haben das gleiche Handy neu für 326,00 € bestellt. Was soll man dazu sagen?!

Das Auto

Schlimmer geht immer. Mein Auto hat mich mal wieder verlassen. Manche erinnern sich vielleicht noch, dass der Wagen im Sommer plötzlich meinte, er erkenne die Funkfernbedienung nicht mehr. Der Wagen war plötzlich tot. Nichts ging mehr. Mein Mann hat darüber recherchiert und sagte mir, dass das Problem wohl häufiger auftritt. Und wenn es einmal passiert ist, es immer wieder passieren kann. Das Ende vom Lied war, dass wir die Autobatterie erneuerten und der Wagen ab diesem Zeitpunkt wieder einwandfrei lief.

Bis vor zwei Wochen. Da hat er plötzlich wieder nicht die Funkfernbedienung erkannt. Die hatte aber noch genug Saft, die Batterien hatten wir nämlich auch erneuert. Daran lag es also nicht. Und nun ich stand mit den Kindern am Kindergarten und kam dort nicht mehr weg. Schließlich musste mein Mann kommen und uns retten. Der Ersatzschlüssel funktionierte. Doch ein paar Tage später wieder das gleiche Spiel. Und dieses Mal hatte ich beide Schlüssel dabei. Keinen wollte er erkennen.

Dazu kommt, dass die Bremse hinten festsitzt und dadurch immer ein schleifendes Geräusch und Gestank nach verbranntem Gummi entsteht. Die Bremsen sind total hinüber und müssen dringend erneuert werden. Vermutlich der Bremssattel gleich mit, womit wir bei knapp 900,00 € lägen.

All das führte nun dazu, dass wir den Wagen schneller als geplant abstoßen werden. Er sollte noch bis zum Frühjahr bleiben, aber wenn ich mich auf den Wagen nicht verlassen kann, möchte ich ihn nicht mehr fahren und schon gar nicht noch jede Menge Geld hineinstecken.

Eine neuer muss her!

Seither fahre ich mir dem Firmenwagen meines Mannes und wir versuchen den alten Wagen loszuwerden und gleichzeitig einen neuen zu finden. Einen neuen haben wir nun gefunden und werden ihn nächste Woche bekommen, den alten will aber keiner haben. Weil Diesel und Chevrolet und so. Dabei hat er nicht mal 50.000 km gelaufen.

Und weil es so schön ist…

Da bringe ich dieser Tage die Kinder zum Kindergarten und will danach wieder los – da geht der Wagen meines Mannes nicht mehr an. Ich dachte, ich falle vom Glauben ab. Ich rufe meinen Mann an, der wieder mal kommen und mich retten muss. Hier war aber wirklich nur die Batterie im Schlüssel leer. Trotzdem – wie viel Pech kann man haben?!

Also, wie Ihr seht – Chaostage! Es kann also nur besser werden.


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