Hallo liebe Leserinnen und Leser,
pfeift Ihnen der Ostwind momentan auch so eiskalt um die Ohren? Frösteln Sie schon bei dem Gedanken, die warme Stube zu verlassen und nach draußen gehen zu müssen? Dann geht es Ihnen wie mir!
Ich kann mich nicht erinnern, Mitte März jemals derart und konstant gefroren zu haben. Hat der Wettergott denn überhaupt kein Einsehen mit uns? Vielleicht sollten wir uns zusammentun und eine Petition an höchster himmlischer Stelle einreichen: Schluss mit dem Winter, her mit dem Frühling! Wir haben es satt, ständig heißen Tee, heiße Suppen oder sogar Glühwein zum kalendarischen Frühlingsanfang zu schlürfen! Wir wollen nicht mehr im Flanellpyjama unter der superwarmen Bettdecke liegen und mit langen (Ski-) Unterhosen ins Freie gehen! Wir wollen uns Mütze, Schal und Handschuhe vom winterblassen Körper reißen und die nackte Haut (zumindest an ein paar ausgewählten Stellen) der Sonne entgegenrecken. Wir wollen wieder die luftige Leichtigkeit des Seins entdecken!
Bis es dann endlich soweit ist, müssen wir uns wohl noch ein paar Tage in Geduld üben. Ruhe bewahren. Uns nicht stressen lassen. Einfacher gesagt als getan?
Wenn der Stress oder das Wetter den Magen sauer macht
Egal wie das Wetter im sprießenden Frühjahr (und übrigens auch im herrannahenden Herbst) ist, macht sich bei mir alle Jahre wieder in dieser Saison ein altes “Familienleiden” bemerkbar. Um die Zeit ist mein Magen ständig richtig sauer! Selbst wenn ich auf Süßes, Fettes und scharf Gewürztes sowie auf meine heißgeliebten Tomaten und Zitrusfrüchte verzichte, “zickt” Madame Magenschleimhaut herum und will verpäppelt werden. Natürlich könnte ich jetzt, wie mein Vater es lange Jahre getan hat, einfach jeden Tag eine Kapsel Omeprazol oder ein ähnliches Präparat schlucken. Und gut ist?
Nein, eher nicht. Erstens vertrage ich Omprazol nicht sonderlich: die Beschwerden verlagern sich dadurch vom Ober- in den Unterbauch, ich bekomme heftige Kopfschmerzen und fühle mich ständig niedergeschlagen. Ein Blick in den Beibackzettel genügt und ich weiß, warum ich mich so fühle, wie ich mich halt mit Omeprazol im Magen fühle.
Zweitens bin ich der festen Überzeugung, dass mein Körper mir etwas mitteilen möchte. Wir kennen uns inzwischen ja schon seit langen Jahren und haben da unsere ganz eigene Kommunikationsformen entwickelt. Was stößt meinem Magen denn gerade auf? Klar, der Stress der letzten Monate, den ich mit dem persönlichen Hang zum Perfektionismus noch selbst verstärke. Die Unsicherheit, wie es in einigen privaten und beruflichen Bereichen weitergeht. Die Durchschlafschwierigkeiten, die mich in den letzten Monaten plagen. Meine Ungeduld mit mir selbst.
Wie können mein Reizmagen und ich wieder Frieden miteinander finden? Statt Omeprazol setze ich, so lange es eben geht, auf natürliche Heilmittel. Zwei Teelöffel Heilerde, die ich in einem halben Glas warmen Wasser verrühre und vor den Mahlzeiten in kleinen Schlucken trinke, legen sich wohltuend auf die gereizte Magenschleimhaut. Nun, der Geschmack ist, zugegeben, zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber das waren in meiner Kindheit Fenchel und Brokkoli auch. Mit ein wenig “goodwill” und Übung klappt es schon. Statt schwarzen oder grünen Tee trinke ich viel Kamillentee. Und ein bis zwei Tassen Johanniskrauttee pro Tag. Der bringt ein bisschen Sonnenschein in die wintergeplagte Seele.
Und dann habe ich vor kurzem den Haferbrei wieder für mich entdeckt.
Ein supergesundes, schnell gemachtes Powerfrühstück, das auch dem Magen gut tut
Anders als zu späteren Tageszeiten, bin ich frühmorgens nicht eine “begnadete” Esserin. Ein, zwei Tassen Kräutertee und am späten Vormittag ein großer Milchkaffee genügen mir in der Regel, um den Morgen gut zu überstehen. Wenn es hoch kommt, esse ich ein Stück Obst. Gegen 14 Uhr habe ich dann natürlich irgendwann ordentlich Hunger und esse wahrscheinlich mehr, als meinem angegriffenen Magen generell gut tut.
Deshalb reiße ich mich in den letzten Wochen am ernährungsphysiologischen Riemen und zwinge mich, etwas Anständiges zu frühstücken. Statt jedoch Brot oder Brötchen mit Käse oder Aufstrich zu essen, habe ich seit kurzem köstlichen Haferbrei für mich wiederentdeckt. Und zwar nicht diese graue, schleimige Masse, mit denen man mich bei Magenverstimmungen als Kind quälte. Nein, mein Haferbrei ist so, wie ich ihn aus Großbritannien kenne. Da schmecken die Haferflocken trotz des Kochens noch als kernige, leicht gesalzene Flocken heraus und bilden eine solide Grundlage für weitere Zutaten. Mit Porridge sind schließlich schon Generationen von Briten und vor allem Schotten groß, kräftig und gesund geworden! Verfeinert wird mein Haferbrei mit einer Prise Zimt, einem Teelöffel Honig oder einem Esslöffel Ahornsirup und einer klein geschnittenen Banane. Das ist wunderbar aromatisch, macht ohne zu belasten satt und schont den Magen sowie ganz nebenbei auch noch das Portemonnaie. So kommt schnell alles wieder in Lot und der Magen fühlt sich wohl!
Haferbrei mit Banane (1 P)
65 g Haferflocken 2 MSP feines Meersalz 200 ml Wasser 1 -2 EL Ahornsirup oder Agavendicksaft 2 – 3 MSP gemahlener Zimt 1 Banane Die Haferflocken mit dem Salz und Wasser in einen kleinen Topf geben und unter ständigem Rühren zum Kochen bringen. Die Temperatur deutlich reduzieren und den Haferbrei unter Rühren so lange weiter köcheln, bis die Haferflocken weich sind und anfangen, zu zerfallen. Den Haferbrei in ein Schälchen umfüllen und den Ahornsirup sowie den Zimt unterrühren. Die Banane in Scheiben schneiden und zum Haferbrei geben. Noch heiß genießen!
Viele Vorteile stecken in den kleinen Flocken
Die kleinen, cremeweißen zarten oder kernigen Flocken schmecken nicht nur gut, sondern haben es auch in sich. Wussten Sie, dass Haferflocken
- aus 70 Prozent Kohlehydraten und 15 Prozent Eiweiß bestehen?
- reich an löslichen, komplexen Ballaststoffen und ungesättigten Fettsäuren sind?
- viele wertvolle Vitamine und Mineralstoffe wie Vitamin B1, B6, Vitamin E sowie Zink, Eisen und Kalzium enthalten?
- durch das in ihnen enthaltene Beta-Glucan helfen, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten und den Cholesterinspiegel zu senken?
Haferflocken schmecken also nicht nur gut, sondern tun auch gut. Ich glaube, ich werde auch in Zukunft “very british” frühstücken.
Und was machen Sie, liebe Leserinnen und Leser, wenn Ihr Magen sauer auf Sie ist? Haben Sie auch einen guten Tipp parat?
Lassen Sie es sich schmecken und halten Sie durch: der Frühling wird schon noch kommen!
Ihre Heike Kügler-Anger