Der Alltag in einer Stadt kann wenig erfreulich sein, vor allem wenn man auf dem Weg zur Arbeit in überfüllte Busse und Bahnen steigen muss oder mit dem Auto ständig im Stau steht. Anderswo gibt es da genauso ärgerliche Zustände wie bei uns. So im brasilianischen Nordosten, in Recife, wo sich die Journalistin Luce Pereira in einem Artikel über Fahrten mit dem Bus in ihrer Stadt aufregt.
Ihr Ärger sagt doch auch einiges über die Lebensbedingungen in Recife und den alltäglichen Belastungen, deswegen will ich ihre Meinung hiermit wiedergeben:
"Busfahren in Recife ist weit entfernt davon eine angenehme Sache zu sein. Es sind von altersher die immer gleichen Probleme: "Hygiene, die zu wünschen übrig lässt, eine Pünktlichkeit, die nach Hilfe schreit und ein geradezu mönchischer Komfort sowie Angestellte, die keiner übertriebenen Höflichkeit verdächtig sind. Dazu kommt, dass es in neuester Zeit im öffentlichen Nahverkehr üblich ist, dass Passagiere ihre Audiogeräte auf volle Touren laufen lassen. Meistens versteht dann keiner mehr den anderen, weil die Vielfalt der verschiedenen Lärmquellen sehr verschieden ist: Von religiösen Programmen bis zu Lady Gaga und Volksmusik aus dem Sertao, nur keine Qualitätsmusik. Jeder zeigt auf seine Art - ohne dass jemand es von ihm verlangt - einen erschreckend schlechten musikalischen Geschmack. Der Bürger, der hier einsteigt und bereits schlechte Laune hat, kann dann nur noch die Wände hochgehen. Selbst die wenigen Personen, die wenigstens genug Erziehung haben, um Ohrhörer zu benutzen, werden verlieren, da sie mit diesen Geräten ihre Trommelfelle ruinieren. Es ist der typische Fall einer Musik, die aus ohne Nachfrage wie aus dem Gewehr kommt und bei der alle Passagiere gezwungen werden, einer katastrophalen Lärmvorstellung beizuwohnen. Die Vielfalt der Audio-Geräte, die im Bus mitfahren, könnten interessant sein im Hinblick auf eine Analyse des aktuellen Elektronikmarktes und man könnte dabei feststellen, dass die Armen mehr konsumieren und dabei vor allem Elektronik und elektrische Haushaltsgeräte, sie könnte aber auch Ziel einer Studie über die Entwicklung der Gesellschaft sein. Und dann würde die Studie plötzlich zum Schluss kommen, dass die Nutzer dieser Geräte die einfache Regel verlernt haben, dass das Recht des Einen da endet, wo das Recht des Andern beginnt. Das ist die Grundregel des menschlichen Zusammenlebens."
Informationsquelle: Diario de Pernambuco
Ihr Ärger sagt doch auch einiges über die Lebensbedingungen in Recife und den alltäglichen Belastungen, deswegen will ich ihre Meinung hiermit wiedergeben:
"Busfahren in Recife ist weit entfernt davon eine angenehme Sache zu sein. Es sind von altersher die immer gleichen Probleme: "Hygiene, die zu wünschen übrig lässt, eine Pünktlichkeit, die nach Hilfe schreit und ein geradezu mönchischer Komfort sowie Angestellte, die keiner übertriebenen Höflichkeit verdächtig sind. Dazu kommt, dass es in neuester Zeit im öffentlichen Nahverkehr üblich ist, dass Passagiere ihre Audiogeräte auf volle Touren laufen lassen. Meistens versteht dann keiner mehr den anderen, weil die Vielfalt der verschiedenen Lärmquellen sehr verschieden ist: Von religiösen Programmen bis zu Lady Gaga und Volksmusik aus dem Sertao, nur keine Qualitätsmusik. Jeder zeigt auf seine Art - ohne dass jemand es von ihm verlangt - einen erschreckend schlechten musikalischen Geschmack. Der Bürger, der hier einsteigt und bereits schlechte Laune hat, kann dann nur noch die Wände hochgehen. Selbst die wenigen Personen, die wenigstens genug Erziehung haben, um Ohrhörer zu benutzen, werden verlieren, da sie mit diesen Geräten ihre Trommelfelle ruinieren. Es ist der typische Fall einer Musik, die aus ohne Nachfrage wie aus dem Gewehr kommt und bei der alle Passagiere gezwungen werden, einer katastrophalen Lärmvorstellung beizuwohnen. Die Vielfalt der Audio-Geräte, die im Bus mitfahren, könnten interessant sein im Hinblick auf eine Analyse des aktuellen Elektronikmarktes und man könnte dabei feststellen, dass die Armen mehr konsumieren und dabei vor allem Elektronik und elektrische Haushaltsgeräte, sie könnte aber auch Ziel einer Studie über die Entwicklung der Gesellschaft sein. Und dann würde die Studie plötzlich zum Schluss kommen, dass die Nutzer dieser Geräte die einfache Regel verlernt haben, dass das Recht des Einen da endet, wo das Recht des Andern beginnt. Das ist die Grundregel des menschlichen Zusammenlebens."
Informationsquelle: Diario de Pernambuco