wenn das kochabo blümt

liebste queen of crumble!

das ist ja superlustig, dass vor ein paar tagen die frau deli bluem bei dir zum frühstücks- & kennenlern-date war!! denn auch ich hatte eine äußerst blu(e)mige woche – dank der veganen kochabo blog-testbox, bestückt mit rezepten aus ebenjenem hause deli bluem. das war nämlich so:

wenn der mann mit der kochbox kommt

#knocknock… klopft es zart an der tür. das kann nicht der postler sein, der sonst brachial sturm läutet. also muss es meine mit vorfreude & neugier erwartete kochabo-textbox sein! und tatsächlich: da steht ein ausgesprochen freundlicher herr, der mir eine große braune schwere schachtel überreicht und mit mir ungeachtet meines bademantel-outfits sofort eine tür-&angel-konversation über veganismus vs. vegetarismus startet: “sagen sie, fühlen sie sich seit dem veganen leben besser?”

einige minuten später stehe ich dann mit der großen box in meiner küche – einem koch-abo, das ich dank einer email von M. unter die lupe nehmen darf:

Liebe Hanna!

In den Kalenderwochen 22 und 23 bieten wir vegane KochAbo-Boxen an. Die Rezepte haben wir gemeinsam mit deli bluem entwickelt, dem neuen Hotspot in Wien, wenn es um pflanzliche Speisen geht.

Wir möchten, dass möglichst viele Leute von den veganen Wochen erfahren, deswegen sind wir auf deinen Blog gestoßen und würden dir gerne eine vegane Box gratis zur Verfügung stellen, genau so, wie man sie bestellen wird können.

schon bisher gab es bei koch-abo die möglichkeit, vegetarische boxen zu bestellen – ab 26. mai nun eben für 2 wochen auch die rein pflanzliche version.

also: gesagt, getan!

kochabo_vegane_box_2014-05

die kochbox kommt – prallgefüllt mit gemüsen, reis, nudeln, frischen kräutern, gewürzen und einem rezeptheft.

das koch-überraschungsei.

alleine das auspacken ist ein bisserl wie ein überraschungs-ei - die box stück für stück auseinanderzunehmen und herauszufinden, was alles drin ist: das kochabo besteht aus quasi wie allen ingredienzien, die man für die zubereitung der mitgelieferten 3 rezepte eben braucht – außer basics wie öl oder salz&pfeffer.

in meinem fall ist es eine box für 2 personen, regulär zu haben um EUR 40,90 inkl. lieferung - und inhaltlich reich bemessen. alleine die pasta-packung mit mais-fussili reicht für 4 statt 1 mahlzeit. dass es sich um eine vegane special edition handeln muss, erkennt man gleich an einem becher pflanzlichem joya sauerrahm – und auch die rezepte kommen teilweise bekannt vor: ofengemüse, yay!

kochabo_ofengemuese

das lesterschweinische leibgericht ofengemüse ist ebenfalls dabei – in einer gepimpten variante mit rosmarin und kräutern der provence.

dazu gibt es eine packung bio-kräuterseitlinge, eine abgezählte einheit erdäpfel – 6 stück im braunen papier-sackerl, 1 süßkartoffel, 2 tomaten, 2 rote zwiebeln, ein glas bio-kapern, abgepackte kräuter, portionierte rosinen und getrocknete tomaten, einen braunen papier-beutel mit rotem reis, und und und. dazu ein hübsches rezept-heftchen mit infos zum kochabo, einem rezept für bananenbrot, tipps zur lagerung heikler gemüse-sorten und eben – den rezepten der hauptmahlzeiten: praktisch mengenmäßig aufgeschlüsselt in jeweils 2 oder 4 portionen.

die rezepte stammen wie gesagt aus dem hause deli bluem, und weil ofengemüse jeder kennt, der unseren blog liest, gibt’s hier eines der anderen beiden ;-)

kochabo_roterreis_mit_pilzen

i can haz schwammerlreis!

roter schwammerlreis mit getrockneten tomaten (frei nach deli bluem)
pilze auf rotem camargue-reise mit petersilie und getrockneten tomaten

ca. 180g roter camargue reis
eine handvoll getrocknete tomaten (laut rezept 20g)
ca. 250g kräuterseitlinge
1/2 bund thymian
1/2 bund petersilie
3 knoblauchzehen
1/2 zitrone
1 TL aladins kaffeegewürz
olivenöl (laut rezept 2 EL)
rapsöl (laut rezept 3 EL)
wasser
salz + pfeffer

knoblauch schälen und fein hacken. thymian waschen, trockenschütteln und blätter abzupfen. pilze säubern, vierteln und mit knoblauch + olivenöl + salz + pfeffer marinieren, mit thymian und aladins kaffeegewürz bestreuen.

getrocknete tomaten in heißem wasser einlegen, damit sie weich werden.

reis in kochendem wasser ca. 22 min. garen

petersilie waschen, trockenschütteln und blätter abzupfen, fein hacken. halbe zitrone auspressen. eingelegte getrocknete tomaten abgießen und klein schneiden.

rapsöl stark erhitzen (es sollte rauchen, sagt das rezept) und pilze darin anbraten – die ersten 1-2 min. nicht wenden. mit salz + pfeffer würzen, mit zitronensaft ablöschen. getrocknete tomaten und petersilie unterheben, mit salz + pfeffer nachwürzen.

mit reis auf einem teller anrichten und servieren.

lecker, raffiniert und doch unkompliziert – und macht spaß!

nur beim reis gab’s eine kochverwirrung: laut rezept sind hierfür 1,75l (!) wasser nötig, bei einer reismenge von 180-220g, also ca. 1 tasse voll. meinem verständnis nach braucht es für normalen/weißen reis die doppelte menge wasser, für naturreis die dreifache. aber die 7-fache?! wir haben etwas ratlos ca. 0,75l wasser verwendet und dann einiges davon wieder aus dem topf geschüttet, nachdem der reis schon durch war. also hier vielleicht besser nach den eigenen erfahrungswerten gehen. denn im grunde man kann ja das kochabo auch ohne weiteres als inspirationsquelle sehen, ohne sich dogmatisch an die rezeptvorgaben zu halten ;-)

where do you come from, paradeiser? 

doch eine frage drängt sich mir als hauptberuflicher gemüse-esserin naturgemäß auf: wo kommen diese riesigen zwiebeln, die prallen paradeiser und alle anderen mitgelieferten gemüses her? die kochabo-partnerseite sagt dazu:

Obst und Gemüse liefert uns Wiegert, auch ein österreichisches Unternehmen, das seit 1960 Feldgemüse in Österreich kultiviert, und uns durch die hohen Ansprüche an sich selbst komplett überzeugt hat. Denn es ist uns sehr wichtig, Dir Top-Qualitäten liefern zu können.

nicht weiter verwunderlich - das ganze läuft über den großgrünmarkt in inzersdorf. und wo bezieht der seine sachen? die großhandel-infosite von wiegert sagt dazu:

Durch unsere langjährigen, internationalen Geschäftsbeziehungen können wir unsere Kunden ganzjährig mit köstlich frischem Obst und Gemüse versorgen. Im Inland beziehen wir unsere Ware von sorgfältig ausgewählten Gärtnereien und Landwirten. Im Ausland kaufen wir bei namhaften Großhändlern und Agenturen, die für ausgesprochen gute Qualität und Liefersicherheit stehen.

hm… kochabo spricht von in österreich kultiviertem feldgemüse, wiegert von internationalen geschäftsbeziehungen? zumindest das herkunftsland der jeweiligen produkte würde mich interessieren, vielleicht könnte man das auf der inhaltsliste der veggiebox anführen. aber schon klar, der schwerpunkt der koch-box liegt nicht auf regionalem, saisonalem gemüse – und nicht unbedingt auf biologischem anbau. dennoch, manche der zutaten, wie die kapern oder die pilze, sind explizit als bio gekennzeichnet – erfreulich:

Auch Bio-Produkte kommen bei der KochAbo-Box nicht zu kurz. Wir kaufen biologische Produkte ein, wo es saisonal sinnvoll ist und das Angebot passt; so wie du es beim eigenen Einkauf auch machen würdest.

… und auch die sonnentor-gewürzsäckchen sind natürlich bio :-)

fazit: DIY-convenience für workoholics

beim gesamten kochabo-konzept kam mir schmunzeld ein deutlicher gedanke: das wäre meine rettung vor dem hungertod der langeweile geworden – in zeiten der vollzeit-erwerbsarbeit mit manchmal mehr als 50 oder 60 stunden pro woche. denn damals gab es nur 2 alternativen: nach einem endlos-arbeitstag alleine ins nächste restaurant, oder zu hause die kläglichen reste aus dem kühlschrank zusammenzukratzen – für den nahrungsmittel-einkauf hatte ich schlichtweg keine zeit und energie mehr. dementsprechend wären die EUR 34,90 für die single-veggie-box eine gut angelegte investition in ein abwechslungsreiches DIY-abendessen für wenigstens ein paar mahlzeiten pro woche gewesen – in einer form aufbereitet, die auch für mich damalige voll-anti-köchin bewältigbar gewesen wäre.

in meiner aktuellen lebenssituation ist für mich das kochabo eher keine option, da ich mit dem saisonalen demeter-gemüse aus dem wöchentlichen CSA-ernteanteil und den komplimentär-produkten aus der food-koop von regionalen produzentInnen sowie der sommerlichen ökoparzellen-flut mehr als gut versorgt bin – und auch ausreichend zeit habe, mich alternativen konzepten der nahrungsmittelbeschaffung zu widmen, um wirklich zu wissen, von wem und woher genau mein gemüse & co stammt. aber mein früheres ich wäre begeistert gewesen! und mein jetziges ich freut sich, das koch-abo getestet zu haben, und von den deli bluem rezepten inspiriert worden zu sein :-)

so long,
hanna


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